Erstes "Demenz-Café" für Angehörige eröffnet

Laut Schätzungen des Sozialministeriums leben in Österreich derzeit rund 130.000 Menschen, Dunkelziffer unbekannt, mit irgendeiner Form an Demenz. Für die Mürzzuschlagerin Elisabeth Pfeifer, die dipl. Gesundheits- und Krankenschwester ist und seit rund 25 Jahren in der Seniorenbetreuung viel an Erfahrung gesammelt sowie u. a. eine Sonderausbildung im Umgang mit Menschen mit Demenz (Validation) hat, ist diese weiter zunehmende komplexe Erkrankung eine Herausforderung. Sie hat sich daher entschlossen, in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Mürzzuschlag, die sich seit vielen Jahren mit Angeboten für ältere Personen beschäftigt, eine private Kooperation einzugehen. Es ist dies das erste regionale "Demenz-Café" für Angehörige, das am Freitag in Mürzzuschlag eröffnet wird.
"Man weiß, dass durch eine zunehmend höhere Lebenserwartung sich Demenz vervielfachen wird, wobei auch jüngere Menschen nicht ausgenommen sind", sagt Pfeifer. Wie Demenz entsteht, darüber ist man sich vielfach noch im Unklaren. Es kann eine krankhafte Veränderung des Gehirns eintreten, eine chronische Störung der Blutzufuhr auftreten oder auch Lebens- und Umwelteinflüsse könnten die Ursache sein. Pfeifer: "Das Erscheinungsbild Demenz ist oft ein Schock für Angehörige. Daher sollen pflegende Angehörige eine Anlaufstelle bekommen, um sich untereinander austauschen zu können, das bringt Erleichterung in der Bewältigung."
Unterstützung
Die Treffen werden vierzehntägig und immer freitags von 9 bis 11 Uhr anberaumt. "Wir wollen den Angehörigen eine Unterstützung geben, ihnen Informationen zukommen lassen und sie beraten, und das Ganze soll in entspannter Atmosphäre bei Kuchen und Kaffee stattfinden", sagt Pfeifer. Angehörige werden oft mit der fortschreitenden Demenzerkrankung eines nahestehenden Mitmenschen konfrontiert. "Wir wollen daher den Angehörigen Ängste, Sorgen und Probleme abnehmen, auch wenn zum Beispiel der oder die betroffene Demenzperson in einem Pflegeheim stationär gut versorgt ist."
Die beiden Bibliothekarinnen Petra Bauer und Karin Lang verfügen gleichfalls über Erfahrungen mit dem Umgang älterer Menschen und unterstützen die Initiative von Elisabeth Pfeifer. Bauer ist als Büchereileiterin stolz, eine umfangreiche Literatur zum Thema Demenz bzw. Alzheimer anbieten zu können. 2014 bekam Bauer für die von ihr gemachte Projektarbeit "Senior aktiv" einen Anerkennungspreis des Sozialministeriums. Lang veranstaltet seit Jahren erfolgreich mit Personen unterschiedlichsten Alters Gedächtnis-Trainingsveranstaltungen. "Wir begrüßen das Demenz-Projekt und wünschen eine gute Annahme", sagt Vizebürgermeisterin und Sozialreferentin Ursula Haghofer.

^ Heinz Veitschegger

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