Bahnhof Neuberg
Kaiser Franz Josef würde sich wundern
Der kaiserliche Bahnhof Neuberg wird von einem kreativen Architekturkollektiv auf Vordermann gebracht.
Einst hat Kaiser Franz Josef am Bahnhof in Neuberg seine Jagdgäste empfangen, heute sorgt das "Neuberg College" auf kreative Art und Weise dafür, dass die historische Stätte mit dem beeindruckenden Wartesaal erhalten bleibt und vor allem auch genutzt wird.
Projekt mit Weitblick
Entstanden ist der Verein "Neuberg College" auf Initiative eines Grazer Architekturkollektivs namens "Studio Magic". Der lose Verbund junger ArchitektInnen und Kreativschaffenden kam zum ersten Mal über die Ernst-Jandl-Literaturtage mit der Marktgemeinde Neuberg und dem dortigen Bahnhof in Berührung. Dass man daraus etwas machen muss, war sofort allen Beteiligten klar. Nach langen Gesprächen mit der Gemeinde wurde ein Nutzungsvertrag von 15 Jahren geschlossen. "Ein großer Dank gilt dem Bürgermeister und den Gemeindeverantwortlichen, dass sie einen derart großen Weitblick beweisen und uns so lange Zeit lassen, damit aus dem historischen Gebäude etwas Vernünftiges entstehen kann", erklärt Thomas Kain vom Architektenkollektiv. "Die Zeitspanne tut dem Projekt gut, da wir so die Substanz des historischen Gebäudes besser verstehen können", so Kain weiter.
In 15 Jahren kann Großes entstehen
Seit fünf Jahren arbeitet das Neuberg College gemeinsam mit der Gemeinde an der Sanierung des historischen Bahnhofs. "Die Ursprungsidee war es, ein offenes College zu schaffen, in dem sich die unterschiedlichsten Disziplinen zusammenfinden, ähnlich dem Black Mountain College", erklärt Thomas Kain vom Architektenkollektiv Studio Magic. Durch die 15-jährige Nutzungsdauer entwickelt sich das Projekt langsam aber stetig weiter. Zudem konnten sich die auswertigen Kreativschaffenden in den letzten Jahren auch bereits gut in die Neuberger Bevölkerung integrieren. "Wir haben ein gutes Vertrauensverhältnis zu allen Beteiligten aufgebaut und jeder ist interessiert, dass etwas Gutes geschaffen wird", so Kain.
Gut integriert
"Wann kommen denn die Vögel wieder, hört man von den Einwohnern hin und wieder, wenn sie uns lange nicht gesehen haben", erzählt Kain, der das Projekt von Beginn an begleitet. Lediglich zwei Mal im Jahr (Sommer- und Wintersemester) verbringt das kreative Kollektiv ein paar Wochen in Neuberg und beschäftigt sich dann intensiv mit dem Projekt. Ziel ist es, einen Aufenthaltsort mit grundlegender Infrastruktur zu schaffen, an dem verschiedene Disziplinen gut und kreativ arbeiten können. Im heurigen Jahr investiert die Gemeinde 50.000 Euro in die Schaffung der nötigen Sanitäranlagen.
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