Nach 135 Jahren sperrt der Gasthof Steinbauer in Mürzzuschlag zu

Foto: Privat
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Es hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet, der Traditionsgasthof Steinbauer in Mürzzuschlag-Ganz hat ab 1. September zu. Keine gute Nachricht für viele, die seit Generationen in dieser mindestens seit 1883 bestehenden Gastwirtschaft immer wieder einkehrten. Es gibt aber auch eine "kleine" gute Nachricht: Das Haus wird als Frühstückspension mit zehn Betten, Einzel- und Zweitbettzimmer, weitergeführt.
"Der Entschluss aufzuhören, fiel mir nicht leicht", sagt Rosina Halmdienst, die die Gastwirtschaft vor 30 Jahren von ihren Eltern Rupert und Maria Rinnhofer übernahm. "Ich habe das Pensionsantrittsalter erreicht und möchte für mich und meine Familie künftig ein ruhigeres Leben genießen. Aber es waren auch andere Überlegungen, die an die Grenzen einer Weiterführung der Gaststätte gestoßen sind", erzählt Halmdienst. "Es sind auch die bürokratischen Auflagen", sagt Halmdienst. Verschärfte Vorschriften, wie die Allergenkennzeichnung auf der Speisekarte, die Einführung der Registrierkasse oder auch geeignetes Personal zu finden, nennt sie dabei. "Selbst bei Aushilfskräften, die oft für nur eine kurze Zeit benötigt werden, muss eine genaue Aufzeichnung erfolgen. Zudem kommt auch, dass meine gleichfalls seit 30 Jahren tätige und tüchtige Kellnerin Ingrid ebenfalls in Pension geht."

"Hanns am Stain"
Das Anwesen wurde erstmals 1527 mit dem Namen "Hanns am Stain" genannt. Als Wirtshaus scheint der "Steinbauer" 1883 auf. Fest steht, dass beim Steinbauer immer viel los war, die Hausmannskost schmeckte und auch bedeutende Menschen kehrten ein. So erinnert heute noch das "Roseggerstüberl" an den Heimatdichter Peter Rosegger, als er in seinen Schneiderlehrlingsjahren beim Steinbauer auf "Stör" war. Aber auch der Komponist Johannes Brahms war während seiner Aufenthalte in Mürzzuschlag mehrmals Gast. Rosina Halmdienst: "Unzählige Menschen, darunter viele Mürzzuschlager, Vereine und Freunde, denen ich großen Dank sagen möchte, kehrten immer wieder bei uns ein wie auch der frühere Bundespräsident Heinz Fischer, Landeshauptfrau Waltraud Klasnic oder die Extrembergsteiger Reinhold Messner und Peter Habeler sowie auch, um nur einige zu nennen, Franz Posch vom ORF ("Mei liabste Weis")."

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