Mein Jahr 2024
Bezirkshauptmann von Beruf, Heimwerker aus Leidenschaft

Seit 1. September 2018 ist Bernhard Preiner Bezirkshauptmann der BH Bruck-Mürzzuschlag.  | Foto: Meieregger
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  • Seit 1. September 2018 ist Bernhard Preiner Bezirkshauptmann der BH Bruck-Mürzzuschlag.
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Bernhard Preiner ist Bezirkshauptmann der BH Bruck-Mürzzuschlag. Im Rahmen unserer Serie "Mein Jahr 2024" stand er MeinBezirk Rede und Antwort. Er erzählt über seinen Werdegang, neue Aufgaben für unsere Behörde, was er sich vom neuen Jahr erhofft und was sein liebstes Hobby ist. 

BRUCK-MÜRZZUSCHLAG. Seit dem 1. September 2018 ist der gebürtige Brucker Bernhard Preiner Bezirkshauptmann. Der Jurist ist damit Leiter der Bezirksverwaltungsbehörde mit Hauptsitz in Bruck und der Außenstelle in Mürzzuschlag. 149 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der BH Bruck-Mürzzuschlag insgesamt beschäftigt.

Im Rahmen unserer Serie "Mein Jahr 2024" wollten wir von Bezirkshauptmann Preiner wissen, wie er zu diesem Job gekommen ist, was es auf der BH Neues gibt, was die Arbeit als Bezirkshauptmann ausmacht und was der 60-Jährige für Hobbys hat. Gleich eines vorweg, sein Hobby ist technisch und hat auch mit einer gewissen Sammelleidenschaft zu tun.

Wollten Sie immer schon Bezirkshauptmann werden?
BERNHARD PREINER: "Es gibt in der Verwaltung verschiedene Ausrichtungen, verschiedene Arten von Karrieren. Ich bin durch ein Regierungsbüro in die Landesverwaltung gekommen. Da geht es nicht um die Verwaltung direkt, sondern eher um Management. Nach zwei Jahren bin ich von da in die BH gekommen. Wenn man den Management-Bereich einmal kennengelernt hat und ihn mag, dann lebt man das auch. Ich habe dann in der BH meine Laufbahn absolviert und wie Bezirkshauptmann Hofreiter dann ins Ausland gegangen ist, habe ich die Chance bekommen das Haus zu führen."

Im Oktober 2003 wurden Sie dann mit der Leitung betraut, wie ging es dann weiter?
BERNHARD PREINER: "Ich war dann bis zum 31. Dezember 2012 Bezirkshauptmann der BH Bruck an der Mur. Mit 1. Jänner 2013 wurden dann ja die beiden Bezirke zusammengelegt, Gabriele Budiman wurde Bezirkshauptfrau. Bis 2015 war ich dann Bezirkshauptfrau-Stellvertreter bis ich dann erneut ins Regierungsbüro gewechselt habe."

In der Bezirkshauptmannschaft Bruck-Mürzzuschlag im zweiten Stock, in der Etage des Bezirkshauptmanns. | Foto: Koidl
  • In der Bezirkshauptmannschaft Bruck-Mürzzuschlag im zweiten Stock, in der Etage des Bezirkshauptmanns.
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Sie haben noch einmal gewechselt?
BERNHARD PREINER: "Ja. Von 2015 bis 2018 habe ich als stellvertretender Büroleiter im Büro Michael Schickhofer gearbeitet. Der Wechsel war unerwartet. Aber wenn man die Chance bekommt, wieder in ein Regierungsbüro zu gehen und man hat das schon einmal gemacht, und es hat einen Spaß gemacht, das hat schon was. Das ist eine ganz andere Art von arbeiten. Man ist dabei, wenn Entscheidungen getroffen werden und kann gewisse Dinge mitgestalten. Seit 1. September 2018 bin ich wieder Bezirkshauptmann."   

Was macht ihre Arbeit als Bezirkshauptmann aus?
BERNHARD PREINER: "Verwaltung ist nicht statisch, sondern Verwaltung hat auch eine gewisse Dynamik. Es gibt sozusagen die Pflicht und die Kür. Die Pflicht kann man sagen ist die Erwartungshaltung der Leute gegenüber der Verwaltung. Und die Kür das, wo man als Bezirksverwaltungsbehörde auch mitgestalten kann. Das ist aber natürlich nicht etwas, was der Bezirkshauptmann alleine macht."

Was wäre so eine Kür?
BERNHARD PREINER: "Im Oberland, alter Bezirk Mürzzuschlag, gibt es kein Elternberatungszentrum beispielsweise. Die Kür war und ist es dieses konkrete Projekt umzusetzen. Es wird zwar vom Land eingerichtet, aber von unseren Sozialmitarbeiterinnen und Sozialmitarbeiter bespielt werden. Interessant ist auch, dass wir zwei Mal als so genannte Schwerpunkt-Bezirkshauptmannschaft auserkoren wurden." 

Was ist eine Schwerpunkt-Bezirkshauptmannschaft?
BERNHARD PREINER: "Wir machen seit dem letzten Jahr die Arbeit für alle anderen BHs in der Steiermark im Bereich des Denkmalschutzes, außer für Graz. Grundsätzlich ist ja dafür das Bundesdenkmalamt zuständig. Wenn aber jemand gar nicht will, triffts die Bezirksverwaltungsbehörde. Wir müssen dann die Verfahren führen, auch die Verwaltungsstrafverfahren."

"Zusätzlich haben wir mit November die Aufgabe für die ganze Steiermark übertragen bekommen, als Schwerpunkt-Bezirkshauptmannschaft, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu verhindern. Wir sind gerade dabei die Strukturen aufzubauen. Das soll dann ein Regelgeschäft werden, so etwas neu aufzustellen ist sicher nicht uninteressant."  

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit? Was vielleicht nicht so?
BERNHARD PREINER:
"Die Arbeit ist etwas, die muss sowieso laufen. Nicht lustig wird es für meine Kolleginnen und Kollegen und mich dann, wenn wir dabei auf Unverständnis und Unfreundlichkeit stoßen und nicht akzeptiert wird, dass es rechtliche Vorgaben gibt, die für alle gelten. Das erschwert die Arbeit unnötig."

Die Bezirkshauptmannschaft in Bruck an der Mur. | Foto: Koidl
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Kommt das oft vor?
BERNHARD PREINER: "Das ist meine subjektive Beurteilung: ich habe das Gefühl, dass es anders geworden ist; vor allem im Zuge der Corona-Situation. Es kommt mir vor, dass die Toleranz und gegenseitige Empathie nicht mehr in diesem Ausmaß gegeben sind, wie sie möglicherweise einmal war. Die Bereitschaft sich mit jemanden auseinanderzusetzen ist stark gesunken und auch die Bereitschaft, sich etwas erklären zu lassen."

Was machen Sie eigentlich zum Ausgleich?
BERNHARD PREINER: "Ich bilde mir ein, dass ich gerne mit dem Rad fahre, komme aber zu wenig dazu. Es klingt so blöd, aber ich bin ein Heimwerker und sammle Werkzeug, aber um damit zu arbeiten. Davon konnte ich schon viel für die Sanierung und den Umbau unseres Hauses aus dem Jahre 1963 verwenden. Meine Familie, meine Frau und ich haben dabei sehr viel selber gemacht. Wenn es irgendwas gibt was ich selber machen kann, dann mache ich das auch. Zum Heimwerken braucht man gutes Werkzeug, mit schlechtem Werkzeug ist das gefährlich. Ich habe mir mit einem schlechten Werkzeug fast den Daumen weggeschnitten."

Was erwarten, wünschen Sie sich vom Jahr 2024?
BERNHARD PREINER: "Im dienstlichen Bereich: Dass die Rahmenbedingungen fürs Arbeiten in unseren beiden Häusern passen, dass die Arbeit gut erledigt wird und dass die Kolleginnen und Kollegen die die Arbeit machen, zufrieden sind mit ihrer Arbeitssituation und zufrieden sind damit, wie mit ihnen umgegangen wird, das auch ganz wesentlich. Dass wir von Katastrophen jeglicher Art verschont bleiben, die stören die gewöhnlichen Abläufe sozusagen. Eigentlich müsste man sich ein möglichst ereignisloses Jahr wünschen –  sowohl dienstlich als auch privat."

Wenn sie das Jahr 2023 in ein paar Sätzen beschreiben müssten, lauten diese wie?
BERNHARD PREINER: "Weitestgehend verlief das Jahr nach dem Motto 'business as usual'. Es gab jedoch ein paar Herausforderungen die unerwartet waren, die aber gelöst werden konnten."

Gibt es etwas, dass sie schon immer in die Welt hinausposaunen wollten?
BERNHARD PREINER: "Antwort ja, aber ich tue es nicht. Es gibt Dinge die ich gerne hinausposaunen würde, ich tu es aber nicht, weil man es nicht macht. Man soll das was relevant ist und gesagt werden muss, sagen. Posaunen ist nicht die passende Bezeichnung dafür: man sollte in angemessener Art und Weise sagen was Sache ist. Runterschlucken ist im privaten und im dienstlichen Bereich nicht gut. 

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