Ausgezeichnet
Die beste Pflegerin kommt aus Krieglach
Seit 20 Jahren pflegt Marianne Unterberger ihre Tochter. Nun wurde sie "gesehen, gehört und wertgeschätzt".
Man kann nicht oft genug herausstreichen, welch wichtige und großartige Arbeit Angehörige und professionelle Pfleger tagtäglich leisten, um ihren Mitmenschen eine angenehme und würdige Lebensrealität zu gestalten.
Aus diesem Grund wurden vergangene Woche am Wiener Erste Campus die besten Pfleger und Pflegerinnen aus der Steiermark vor den Vorhang geholt und ausgezeichnet. Einen Abend lang ehrten Erste Bank-Vorstand Thomas Schaufler und WKÖ-Präsident Harald Mahrer die sogenannten "PflegerInnen mit Herz" in den Kategorien „Pflege- und Betreuungsberufe“, „pflegende Angehörige“ sowie „24-Stunden-Betreuung“.
Beste Pflegerin aus Krieglach
Mit dabei war auch die Krieglacherin Marianne Unterberger, die seit zwanzig Jahren ihre Tochter pflegt und 2019 in der Kategorie „pflegende Angehörige“ ausgezeichnet wurde. "Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel – sie bedeutet für mich gesehen, gehört und geschätzt zu werden. Diese Anerkennung ist eine schöne Geste, nicht nur für mich, sondern für all jene, die Angehörige pflegen. Denn was zu Hause geschieht, sehen nur sehr wenige", so Unterberger sichtlich gerührt.
Es wird eng in der Pflege
In Österreich sind rund 170.000 Menschen im Pflegesektor tätig, davon arbeiten rund 67.000 Personen in Krankenhäusern. Ungefähr ein Drittel des gesamten Pflegepersonals ist über 50 Jahre alt und älter. Aufgrund dieser bevorstehenden Pensionierungswelle und unter Berücksichtigung des demographischen Wandels ist bis zum Jahr 2030 mit einem Mehrbedarf an 76.000 Pflegekräften zu rechnen, so die aktuelle Studie des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz.
Es braucht Lösungen
Was tun, um den anbahnenden Engpass in den Griff zu bekommen? „Wir setzen uns für gute Arbeitsbedingungen und eine faire Entlohnung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Gesundheitswesen ein. Insbesondere der Pflegeberuf ist fachlich und persönlich sehr fordernd und für unsere Gesellschaft essenziell", sagt Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl. Dennoch sind pflegende Angehörige für ein funktionierendes System unentbehrlich. Rund eine Million Angehörige kümmern sich jetzt bereits um ihre Lieben. Jeder zweite davon ist bereits selbst über 60 Jahre alt. Veranstaltungen wie die "PflegerInnen mit Herz" sind daher umso wichtiger, um dem Thema, das uns wohl oder übel irgendwann alle betrifft, die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.