Lieblingsort in der Natur
Falkenstein-Klettersteig ist kein Spaziergang

Die im Mai eröffnete Falkenstein-Klettersteiganlage im Naturpark Mürzer Oberland wurde im Mürztal zum Lieblingsort in der Natur gewählt. Grund genug, sich selbst ein Bild davon zu machen – ein Erfahrungsbericht.

NEUBERG. Gemeinsam mit Woche Mürztal Geschäftsstellenleiterin Angelika Thenhalter – "eine ausgepickte Berggeherin" – und den beiden erfahrenen Neuberger Bergrettern Andreas Grabner und Rene Russ habe ich mich letzte Woche also auf den Weg zu Ottos Sonnenplatten – der vermeintlich leichteren Route der neuen Falkenstein-Klettersteiganlage in Neuberg – gemacht.

Dieses eingesendete Bild eines Lesers veranlasste uns dazu, den Klettersteig selbst auszuprobieren. Die Mühen haben sich gelohnt. | Foto: Steininger
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Von Andi und Rene skeptisch beäugt, machten wir uns vom Parkplatz aus auf den Weg zum fünf Minuten entfernten Einstieg, wo sich nicht nur ein wunderschöner Wasserfall offenbarte, sondern auch sofort eine der schwierigsten Stellen des gesamten Klettersteigs auf mich wartete. "Die ganze Tour ist sportlich knackig, und zu Beginn kommt gleich eine Schlüsselstelle, die es zu schaffen gilt", flößt mir Grabner von Beginn an den nötigen Respekt gegenüber dem Felsen ein. Mir geht die Düse, aber los geht's! Nach ein paar leichten Tritten gilt es gleich, einen Überhang zu meistern, der mich aufgrund meiner fehlenden Technik schon nach zwei Minuten im Berg sämtliche Kraft kostet. Über den ersten Vorsprung drüber denke ich erstmals daran, die ganze Sache abzubrechen, doch diese Blöße will ich mir nicht geben, also weiter.

Reakteur Bernhard Hofbauer gibt alles. | Foto: Hofbauer
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Unter Anleitung von Russ und Grabner freunde ich mich in der Folge immer mehr mit dem Felsen an, vertraue meinem Schuh und fange an, den weiteren Aufstieg zu genießen, auch wenn es "sportlich knackig" bleibt. Je höher wir hinaufkommen, umso beeindruckender wird der Blick ins Tal, auf die Mürz und die umliegende Wald- und Bergwelt. Die ersten 70 Meter sind geschafft und die Sonne hat mir mittlerweile ganz schön zugesetzt. Ich brauche eine Pause, denn in wenigen Metern wartet die nächste große Herausforderung.

Am Stahlseil zwischen den Felsen balancieren

"Wunderbar, wir haben es bis hierher geschafft, wir werden auch den Rest schaffen", zeigen sich die beiden Bergretter mit meiner bisherigen Leistung zufrieden. "Jetzt gilt es, eine psychische Herausforderung zu meistern", sagt Grabner und führt mich geradewegs zur Seilbrücke über den Krampengully. Lediglich vier Stahlseile verbinden die beiden Felsen. Andi zeigt mir, wie es geht und ich folge, ohne dabei einen Blick hinunter zu wagen. Am anderen Ende angekommen, fühle ich mich wie der König der Welt und genieße den Ausblick umso mehr. Zudem kann ich von hier aus wunderbar beobachten, wie Angelika grazil über das Stahlseil tänzelt.

Leichtfüßig balanciert Woche Mürztal Geschäftsstellenleiterin Angelika Thenhalter über die Seilbrücke Krampengully. | Foto: Hofbauer
  • Leichtfüßig balanciert Woche Mürztal Geschäftsstellenleiterin Angelika Thenhalter über die Seilbrücke Krampengully.
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Jetzt ist es gleich geschafft. Ein paar Stellen, die meinen Ärmel noch einmal gehörig fordern, später haben wir auch schon den ersten Ausstieg der insgesamt 140 Höhenmeter langen Route erreicht. Auch wenn ich natürlich noch locker gekonnt hätte, entscheiden wir uns gemeinsam, den Rest des Weges zu erwandern. Am höchsten Punkt der Route angelangt, weiß man, warum der Platz zum Lieblingsort in der Natur gewählt wurde. Der Blick ist atemberaubend! Fazit: Absolute Empfehlung, doch man muss sich bewusst sein, dass es kein Spaziergang ist.


Alle weiteren technischen Infos zur Tour gibt's auf Bergfex.at


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