Mürztal-Umfrage
Fleisch oder nicht Fleisch, das ist hier die Frage

Faschiertes aus Soja, Chicken Nuggets aus Erbsenprotein oder Steaks aus dem 3D-Drucker – seit Jahren nimmt die Auswahl und Produktion von Fleischersatzprodukten stetig zu, wodurch immer mehr Menschen lieber zu den tierlosen Produkten greifen. Doch bedeutet der Boom an veganen Alternativen zwangsläufig überhaupt einen geringeren Fleischkonsum der Bürgerinnen und Bürger? In einer Umfrage erzählen uns die Mürztalerinnen und Mürztaler, was sie von der rein pflanzlichen Ernährungsweise halten, wie oft sie selbst Fleischprodukte essen und was sich bei ihnen über die Jahre in ihrer Lebensweise geändert hat.

MÜRZTAL. Ob in Supermärkten, Drogerien oder Restaurants: Zu fast allen tierischen Produkten gibt es mittlerweile eine Vielzahl an pflanzlichen Alternativen diversester Marken. Veganes Kebabfleisch, Sojaschnitzel oder Lachs auf Basis von Algenextrakt findet man heutzutage fast überall, wo es auch „normales“ Fleisch gibt. Schulen und Kindergärten bieten seit geraumer Zeit vegane Menüs bei Nachmittagsbetreuungen oder Schulbuffets an, da die Anfrage stetig steigt und immer mehr Eltern ihre Kinder vegan großziehen.

Veganismus im Aufschwung - wie steht das Mürztal zur pflanzlichen Ernährung? | Foto: VGT.at
  • Veganismus im Aufschwung - wie steht das Mürztal zur pflanzlichen Ernährung?
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Ist der vegane Boom auch im Mürztal angekommen? Von den 50 befragten Teilnehmerinnen und Teilnehmern gaben 26 Personen an, flexitarisch zu sein – also bewusst wenig Fleischprodukte zu sich zu nehmen und auf eine gute Qualität beim Fleischkauf zu achten.

Sieben der 50 Befragten leben vegetarisch, wobei sich drei von ihnen rein vegan ernähren. Demnach gaben nur 14 der 50 befragten Mürztalerinnen und Mürztaler an, fast täglich oder täglich Fleischprodukte zu konsumieren. Als häufigsten Grund für ihren hohen Fleischkonsum gaben sie ihren benötigten Proteinbedarf an.

Gesunder Lebensstil ohne Fleisch

Fälschlicherweise gehen nämlich noch immer viele davon aus, dass Fleisch essenziell für einen gesunden Lebensstil ist, wobei man mit einer veganen Ernährungsweise alle Vitamine (ausgenommen von B12) decken kann, die der menschliche Körper benötigt.
Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte gelten durch ihren hohen Vitamingehalt und niedrigen Fettanteil als die gesündesten Lebensmittel, die es gibt, weshalb auch Nicht-Veganer gut beraten sind, diese so oft wie möglich in ihren Speiseplan einzubauen.

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Wieso auf Fleisch verzichten?

Neben der eigenen Gesundheit nannten die befragten Vegetarier und Veganer auch das Tierwohl als wichtigen Grund ihrer Lebensweise. Alle zehn Personen gaben an, dass sie sich primär aufgrund ihrer Liebe zu den Tieren für eine pflanzliche Lebensform entschieden haben. Vier von ihnen nannten als weiteren Beweggrund den Klimaschutz und den damit verbundenen CO2-Fußabdruck. Zwei der zehn Vegetarier und Veganer behaupteten überdies, dass es ihnen vor dem Fleischgeschmack und der Textur ekelt.

„Pflanzlich heißt nicht weniger geschmackvoll!“

Dass die vegane Bewegung auch im Mürztal angekommen ist, zeigt unter anderem das Bistro Taflo in Bruck, das bewusst auf eine Vielzahl an rein pflanzlichen Speisen in ihrem Menü setzt. Ihr auf Vielfalt und Inklusion basierendes Konzept sorgt dafür, dass sich sowohl Fleischesser als auch Veganer und Vegetarier in ihrem Bistro wohlfühlen und erleben können, dass veganes Essen nicht zwingend fad schmeckt.

Florian Deutschmann und Tanja Pucher vom Taflo in Bruck sind überzeugt davon, dass ein geringer Fleischkonsum viele Vorteile mit sich bringt | Foto: Stadt Bruck
  • Florian Deutschmann und Tanja Pucher vom Taflo in Bruck sind überzeugt davon, dass ein geringer Fleischkonsum viele Vorteile mit sich bringt
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„Unser Ziel ist es, die Vorstellung zu überwinden, dass pflanzliche Gerichte weniger aufregend oder geschmackvoll sein müssen. Unser Engagement für Qualität und Geschmack erstreckt sich auf all unsere Speisen, unabhängig von ihrer Zusammensetzung“, so die Inhaber Tanja Pucher und Florian Deutschmann, die überzeugt davon sind, dass ein geringer Fleischkonsum viele Vorteile mit sich bringt, darunter den Umweltschutz.

„Die Massentierhaltung führt zu hohen Treibhausgasemissionen, Landnutzungsproblemen und Wasserverschwendung. Durch die Reduzierung des Fleischkonsums kann jeder Einzelne dazu beitragen, die Umweltauswirkungen zu minimieren“, sagen die Taflo-Betreiber Auch den Tierschutz und die eigene Gesundheit sehen die Geschäftsführer als gute Gründe, von einer fleischlastigen Ernährung eher abzuraten.

Dass immer mehr Menschen zu pflanzenbasierten Alternativen greifen und Neues ausprobieren, macht sich auch im Taflo bemerkbar: „Im Vergleich zu anderen Gerichten in unserer Speisekarte verkaufen sich die veganen Speisen gut und es gibt einen klaren Aufwärtstrend in ihrer Nachfrage – wir beobachten, dass immer mehr Gäste unsere veganen Optionen bestellen.“

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