Konzert-Abo Kindberg 2024

"Hitverdächtige" klassische Musik

Ein Konzertprogramm, das weit über den obligatorischen Bildungsauftrag hinausgeht. Damit versucht man in Kindberg auch ein Publikum abseits der klassischen Musik anzusprechen.

KINDBERG. Das Wort Abonnement ist seit dem 18. Jahrhundert gebräuchlich und stammt von französisch s’abonner à quelque chose für „eine wiederkehrende Leistung bestellen“. Eine musikalische wiederkehrende Leistung bestellen in Kindberg demnach rund 120 Abonnentinnen Abonnenten und kommen somit in den Genuss von sechs Konzerten, überwiegend aus dem klassischen Segment. "Mit den Abo-Konzerten decken wir in gewisser Weise auch über die Musikschule als ausführendes Organ einen Bildungsauftrag ab", erklärt der Kindberger Bürgermeister Christian Sander bei der Vorstellung des Abo-Programms. 

Musikschul-Direktor Klaus Steinberger, der seit mehr als 25 Jahren für die Umsetzung des Abo-Programms verantwortlich ist, präzisiert die Zielgruppe: "Einerseits sind es treue Stammgäste, andererseits Mitglieder der Musikschule und der verschiedenen Ensembles und wir versuchen immer wieder, besonders bei Kinder und Jugendlichen die Liebe zur klassischen Musik entfachen – ein gutes Beispiel dazu wäre "Der Karneval der Tiere" rund um Ernst Kovacic."

Am Mittwoch, 28. Februar, kommt diese Konzertreihe "Der Karneval der Tiere" und "Ferdinand der Stier, um 19.30 Uhr im Volkshaus Kindberg zur Aufführung. Es handelt sich dabei um eine Kooperation mit dem Kunsthaus Mürz sowie den Musikschulen Kapfenberg, Kindberg, Mariazell und Mürzzuschlag – an diesen Orten wird es auch Konzerte geben. "Es sind dies Werke, die für Kinder und Jugendliche zugänglich sind und beim genauen Zuhören auch die Liebe zur klassischen Musik wecken können. Und auch für Erwachsene sind sie allemal ein Vergnügen", schreibt Ernst Kovacic im Programmheft. Mitwirkende sind unter anderen Paul Dirnbauer, Elisabeth Schmetterer, Thomas Szell, Klaus Steinberger, Andreas Farnleitner, Julia Bendl, Gerhard Grassmugg, Mathilde Hoursiangou und Daniela Zuser.

Auch zu den Abokonzerten – und markiert auch gleich den Auftakt fürs Kindberger Konzertjahr – ist das Neujahrskonzert der Wiener Sängerknaben, am Freitag, 26. Jänner, um 19.30 Uhr im Volkshaus Kindberg.

Der älteste Hinweis auf einen Knabenchor in der Wiener Hofburgkapelle datiert auf das Jahr 1296. 1498, vor mehr als 520 Jahren, verlegte Kaiser Maximilian I. seinen Hof und seine Hofmusik nach Wien. Damit war der Grundstein für die Wiener Sängerknaben gelegt. Über die Jahrhunderte zog der musikbegeisterte Hof Musiker wie Mozart oder Bruckner an. Franz Schubert war selbst Chorknabe, Joseph und Michael Haydn sangen als “Substituten” im kaiserlichen Chor.

Rund 100 Knaben singen in den vier Chören. Zusammen absolvieren sie in normalen Jahren knapp 300 Auftritte vor einer halben Million Zuschauer in aller Welt: über 1000 Tourneen in 99 Länder stehen zu Buch. 

Highlights sind Mitwirkungen beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker und bei den Salzburger Festspielen. Die erste Tonaufnahme wurde 1907 gemacht; seither entstanden 377 Schellacks, LPs und CDs. Zahlreiche Filme und Dokumentationen belegen die internationale Popularität des Chores.

Das 2. Abokonzert "Der Karneval der Tiere" findet am 28. Februar statt (siehe oben).

Passionsmusik in der Kalvarienbergkirche

Weiter im Konzertkalender geht es mit einer Veranstaltung, die zu einem traditionsreichen Fixpunkt in Kindberg werden soll. Die Passionsmusik "Die sieben letzte Worte" von Joseph Haydn wird am Karfreitag, 29. März, um 18 Uhr in der Kinderberger Kalvarienbergkirche vom Streichquartett Ernst Kovacic, Lore Schrettner, Johannes Wildner und Klaus Steinberger aufgeführt. "Immer das gleiche Stück, die gleiche Besetzung, der gleiche Ort. Das Konzept funktioniert in Eisenstadt in der Bergkirche seit 1898 – von dort hat es Johannes Wildner auch mitgebracht, der viele Jahre dort mit den Philharmonikern mitgewirkt hat", erzählt Klaus Steinberger.

Ein Klassikhit - "Die vier Jahreszeiten" von Vivaldi – hat ebenso das Potenzial, junge Menschen für klassische Musik zu begeistern. Am Freitag, 26. April (19.30 Uhr) gastiert der Kärntner Fritz Kircher mit der Sinfonietta Kindberg im Volkshaus. Fritz Kircher füllt mit den Jahreszeiten von Vivaldi regelmäßig den großen Saal des Wiener Musikvereins. In Kindberg wird das Programm noch mit Sinfonien von Haydn und Mozart ergänzt.

Auf eine andere Art "hitverdächtig" ist der nächste Programmpunkt am Freitag, 11. Oktober. Die Ralph-Duschek-Band bringt ein breites Spektrum von Jazzstandards bis zu Klassikern von Queen ins Volkshaus. Mit Uwe Habich, Andreas Liebminger und Ralph Duschek sind gleich drei Musiklehrer der Kindberger Musikschule in der Band vertreten. Der Musical-Sänger Reinwald Kranner stand in Berlin mit Queen-Gitarrist Brian May auf der Bühne und interpretierte Songs der legendären Rock-Gruppe. In Kindberg musiziert er mit der Ralph-Duschek-Band.

An diesem Punkt hakt Bürgermeister Christian Sander ein: "Dass wir uns so ein hochkarätiges Abo-Programm überhaupt leisten können, verdanken wir Klaus Steinberger und seinen engagierten Musiklehrern, die selbst in unzähligen Ensembles mitwirken und zum überwiegenden Teil ohne große Gage auftreten."

Traditions-Status hat mittlerweile auch das Orchesterkonzert der Sinfonietta Kindberg als krönender Abschluss des Kulturjahres erreicht, das heuer am Mittwoch, 27. November, im Volkshaus Kindberg stattfindet. Dirigent Johannes Wildner ist in dieser Rolle selbst stets "ein Hit".

Der Abo-Preis für sechs Konzerte beträgt 90 Euro; Musikschülerinnen und -schüler bis 18 Jahre können die Konzerte kostenlos besuchen. Erhältlich ist das Abo entweder telefonisch unter Tel. 03865 / 22 02-561 oder per E-Mail musikschule@kindberg.at

Christian Sander skizzierte die heurigen Konzerthöhepunkte für Kindberg: Am 26. März gibt es den Jazz-Brunch in der Galerie K mit Simone Koppmajer, am 3. August das Open-Air-Konzert am Roßdorfplatz mit den Seern und von 22. bis 24. August das Acoustic-Campfire-Festival im Freibad.

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