Miteinander in Kindberg
Keine Scheu vor fremden Kulturen
Die Initiative "Miteinander in Kindberg" sieht sich als Schnittstelle zwischen dem Flüchtlingsquartier der Bundesbetreuungsagentur (BBU), der Stadtgemeinde Kindberg und der Bevölkerung.
BRUCK-MÜRZZUSCHLAG. Fluchtbewegungen sind seit jeher eine große Herausforderung für den Zusammenhalt einer Gesellschaft. Ständig sind unzählige Menschen unterwegs, täglich sind diese Bilder in den Medien zu sehen, eine Verunsicherung macht sich breit, die auch von rechten politischen Fraktionen befeuert werden.
Der Alltag der Menschen ist geprägt von rasanter Veränderung, von Informationsflut und negativen Nachrichten. Das Leben wird immer schneller, wir kommen fast nicht mehr hinterher. Das nutzen gewiefte Strategen und politische Mächte aus, denn Schuldige und Bedrohungen sind schnell gefunden. Aber das Thema „Zuwanderung“ ist komplex und die vermeintlich einfache Lösung gibt es nicht.
Wertschätzender Umgang
Für eine friedliche Zukunft braucht es vor allem Zusammenhalt, klare Regeln und einen wertschätzenden Umgang miteinander. Als in Kindberg ein Quartier für Asylwerbende errichtet wurde und die Bewohnerinnen und Bewohner plötzlich vor dieser Herausforderung standen, war es an der Zeit etwas zu unternehmen. "Denn wir alle leben hier, müssen mit dieser Situation umgehen und können sie nur gemeinsam lösen", das war der Ansatz für die Initiative „Miteinander in Kindberg“, die an sich schon 2015 gegründet wurde.
Motivation war die Hoffnung und die Zuversicht, dass alle Menschen in Kindberg einen gemeinsamen Weg gehen können. Dafür braucht es von allen Beteiligten Geduld, Kompromissbereitschaft, Mut und enorme Kraft. Seit Beginn versuchen die Mitstreiter der Initiative, alle Betroffenen zusammenzubringen, Probleme rasch zu lösen, Informationen und Anliegen weiterzugeben und Aktionen zu koordinieren.
"Wir verstehen uns als Schnittstelle zwischen der Bundesbetreuungseinrichtung mitsamt den Bewohnern und Mitarbeitern, der Stadtgemeinde und der Stadtgemeinde", erklärt Judith Doppelreiter, einer der Mitglieder der Initiative.
Es entstand ein unabhängiges Netzwerk aus diversen Hilfsorganisationen, Vereinen und Privatpersonen – von der Lebenshilfe, über die Caritas, den „KostNixLaden“ bis hin zum „VinziMarkt“ – das sich zum Ziel gemacht hat, für alle da zu sein, die Fragen haben oder Hilfe brauchen. "Wir wollen gesellschaftliche Aktivitäten, Inklusion und Integration in verschiedensten Arten fördern. Wir glauben an das Gute im Menschen und sind offen für jene die gerne einen Beitrag zum Miteinander leisten wollen, weil uns Kindberg am Herzen liegt", sagt Judith Doppelreiter.
Verschiedenste Aktivitäten
Die Aktivitäten sind vielfältig: Einmal im Monat gibt es ein "Frauencafe" mit Frauen aus Kindberg und dem Flüchtlingsquartier, in der Tschipsiländ-Küche – mit dank an Jutta und Tschipsi – wurde gemeinsame gekocht. Vor Weihnachten wurden mehr als 200 Weihnachtspakete verpackt. Unterstützt wurde die Initiative dabei vom Wintersportmuseum Mürzzuschlag, dem Mariazeller Advent und der Klackl-Handels-GmbH in Neuberg sowie von unzähligen Privatspenderinnen und -spendern.
Eine enge Zusammenarbeit gibt es auch mit dem Verein Zebra in Graz. So gab es einen Informationsnachmittag zum Dublin-Abkommen mit Wanda Deutsch und der Juristin Agnes Romanin.
Links:
• BBU
• Verein Zebra
• Stadtgemeinde Kindberg
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