Medizinische Versorgung
Neue Ärztebereitschaft mit Gesundheitstelefon

- Präsentation des neuen Bereitschaftsdienstes u. a. mit Christopher Drexler und Bildungslandesrätin Ursula Lackner (5. u. 6. v. l.).
- Foto: Gesundheitsfonds
- hochgeladen von Bernhard Hofbauer
Mit 1. April startet das Gesundheitstelefon. Mit der Telefonnummer 1450 kommt ärztlicher Rat und Hilfe.
Der neue Bereitschaftsdienst wird ab 1. April in nunmehr 24 Regionen mit geänderten Dienstzeiten (Montag bis Freitag von 18 Uhr bis 24 Uhr und am Wochenende und feiertags von 7 Uhr bis 24 Uhr) als reiner Visitendienst organisiert. Dabei sind Montag bis Freitag mindestens ein und am Wochenende und feiertags zumindest zwei Bereitschaftsärzte neben geöffneten Ordinationen je Region tätig. Ärzte sind wie bisher berechtigt, ihre Ordinationen zu öffnen.
Der Grundbaustein des neuen Bereitschaftsdienstes ist das Gesundheitstelefon, welches ebenso ab 1. April unter der Telefonnummer 1450 erreichbar ist.
Die Spezialisten der Leitstelle des Roten Kreuzes, die die Anrufe beantworten, sorgen dafür, dass die Anrufer die gesundheitliche Einschätzung und die Hilfe bekommen, die sie brauchen. "Die maßgeschneiderte Information ermöglicht beste individuelle Versorgung von höchster medizinischer Qualität", bekräftigt Gesundheitslandesrat Christopher Drexler. Daneben sollen auch die überlasteten Spitalsambulanzen entlastet werden.
1450 – ohne Vorwahl
Die Gesundheitsnummer 1450 – ohne Vorwahl über das Mobiltelefon oder Festnetz erreichbar – versteht sich als Erstanlaufstelle bei gesundheitlichen Fragen. Besonders medizinisch geschultes Krankenpflegepersonal lotst jeden Anrufer durch ein medizinisch-wissenschaftliches Expertensystem und gibt dann Verhaltensempfehlungen ab. Dabei werden auch der aktuelle Aufenthaltsort des Anrufers sowie nächstmögliche Behandlungsstellen und deren Öffnungszeiten berücksichtigt, um eine optimale Versorgung zu ermöglichen.
Rund um die Uhr
Die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass es sich in 80 Prozent der Fälle um keine Notfälle handelt, in 60 Prozent reicht sogar eine Selbstbehandlung aus. Handelt es sich um einen Notfall, so ist das Personal mit allen Notrufnummern vernetzt und schickt direkt einen Notarzt beziehungsweise die Rettung. Da die Nummer 1450 rund um die Uhr von mindestens fünf Experten besetzt ist, kommt es laut Rotem Kreuz auch zu keinen Wartezeiten. "Selbst wenn alle Leitungen besetzt sind, wird der Anruf automatisch an die nächste Rot Kreuz-Dienststelle weitergegeben", erklärt Werner Weinhofer, Präsident Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Steiermark und beruhigt gleichzeitig, "im Zweifel wird immer der Notarzt kommen!"
Ab 1. April geht die Hotline, erreichbar unter der Nummer 1450, in Betrieb und steht den Anrufern kostenlos 24 Stunden rund um die Uhr und auch am Wochenende zur Verfügung.
Eine Ordination im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag
Günther Hirschberger aus Wartberg vertritt als Sprecher die Ärzte des alten Bezirks Mürzzuschlag und weiß um die Herausforderungen des Bereitschaftsdienstes Bescheid. "Wir sind ein verwöhnter Bezirk, da wir beinahe Vollbesetzung haben, doch in anderen Regionen herrschen viele weiße Flecke vor", rechtfertigt Hirschberger die Einführung des neuen Systems. Gemeinsam mit rund 30 Ärzten der Region setzt er sich dennoch dafür ein, dass zusätzlich zum Gesundheitstelefon zumindest eine Ordination im Bezirk an den Wochenenden und an Feiertagen für drei Stunden besetzt ist. "Wir haben eine ethische Pflicht, unsere Patienten zu versorgen", erklärt Hirschberger.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.