Kindberg

Post soll geschlossen werden

Die Post-Filiale in der Ungerfeldgasse in Kindberg soll geschlossen werden. Eine dreimonatige Überprüfung muss abgewartet werden.

"Schon vor vier Jahren hätte die Post in Kindberg zugesperrt werden sollen. Die Gemeinde konnte damals eine Schließung verhindern", sagt Kindbergs Bgm. Christian Sander. Mit der Trennung von Post und Bawag P.S.K. übersiedelte die Post im September 2018 von der Hauptstraße in Kindberg in die Ungerfeldgasse 4 und wurde ein Selbstbedienungscenter. Drei Jahre später soll nun dieser Post-Standort geschlossen werden. "Wir wurden gestern davon in Kenntnis gesetzt. Seit gestern läuft auch die dreimonatige Prüfung. Aber österreichweit war es noch nie der Fall, dass eine Filiale, die dieser Überprüfung unterzogen wurde, nicht geschlossen wurde", betont Sander. Bei der Suche nach einem potenziellen Postpartner wolle man mithelfen. "Wichtig ist, dass er in der Nähe des Zentrums ist, Parkplätze zur Verfügung stehen, die Öffnungszeiten müssen passen und Platz für Pakete ist", erklärt der Kindberger Bürgermeister.

"Rote Zahlen"

Seitens der Österreichischen Post wird der WOCHE bestätigt, dass die beiden steirischen Post-Standorte in Kindberg und Bad Waltersdorf bei der Regulierungsbehörde zur Überprüfung eingemeldet wurden. "Die Zahlen in den letzten drei Jahren waren in Kindberg negativ und auch für die Zukunft ist ein negativer Ausblick gegeben. Vom Gesamtumsatz und von den Sendungen her hat die Filiale deutlich rote Zahlen geschrieben", erklärt Markus Leitgeb, Pressesprecher der Österreichischen Post AG. Was dazu komme sei, dass auch nach der Schließung eine flächendeckende Versorgung, durch Filialen oder Postpartner, gegeben sei. Nach Abschluss der Überprüfung, wolle man, falls notwendig, Gespräche mit möglichen Postpartnern aufnehmen. In Kindberg gibt es Postpartner im Nah&Frisch im Ortsteil Allerheiligen und einen im künftigen Eurospar Spruzina in Hadersdorf.

"Auflassung sehr negativ"

Die Kindberger FPÖ rund um FPÖ-Ortsparteiobfrau und Gemeinderätin Eva Hechtner wollen die Schließungsabsichten im Gemeinderat zum Thema machen. "Die Postfiliale in Kindberg dient als wichtiger regionaler Ansprechpartner für Bürger und Unternehmen. Aus Gemeindesicht ist die im Raum stehende Auflassung der Filiale jedenfalls sehr negativ. Die FPÖ Kindberg wird deshalb im kommenden Gemeinderat einen Resolutionsantrag gegen die Schließung einbringen. Ich hoffe auch, dass sich der SPÖ-Bürgermeister Sander mit aller Kraft für den Fortbestand der Poststelle einsetzen wird", so Hechtner in einer Aussendung.

Gegen Schließungsabsichten

Ebenfalls in einer Aussendung teilen die Freiheitlichen mit, dass der steirische FPÖ-Klubchef Mario Kunasek die Landesregierung mittels Antrag auffordern wird, sich klar gegen die Schließungsabsichten des mehrheitlich im Staatseigentum befindlichen Unternehmens zu positionieren. FPÖ-Nationalratsabgeordnete Hannes Amesbauer wird die zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger auf parlamentarischer Ebene mit Fragen zur Zukunft der Filialen konfrontieren. "Die schwarz-rote Landesregierung ist aufgefordert, gegen diese Kahlschlagpolitik des Postkonzerns klar Stellung zu beziehen. Es kann nicht sein, dass ein überwiegend in staatlicher Hand liegendes Unternehmen sein Filialnetz in ländlichen Gebieten derart kompromisslos ausdünnt. Immerhin ist die Post vor Ort ein wichtiger Ansprechpartner für Bürger und regionale Unternehmen", so Kunasek in der Aussendung.

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