Erweiterung Windpark Pretul
Vier neue Windräder auf der Pretulalpe

Die Windenergieanlage im Windpark Pretul wird erweitert. | Foto: ÖBf-Archiv/R. Leitner
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Der Windpark Pretul wird um vier neue Windenergieanlagen erweitert, was ihn zum größten alpinen Windpark im Alpenraum macht. Umfassende ökologische Maßnahmen begleiten das Projekt, Mountainbikestrecken müssen zum Teil vorübergehend gesperrt werden.

PRETULALPE: Dieser Tage starten die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) mit den Aufbauarbeiten zur Erweiterung des alpinen Windparks auf der Pretulalpe. Bereits im Herbst vergangenen Jahres wurden in Zusammenarbeit mit regionalen Projektpartnern solide Betonfundamente für die neuen Windenergieanlagen errichtet und umfassende ökologische Begleitmaßnahmen umgesetzt. In den kommenden Monaten werden nun nach und nach die einzelnen Anlagenteile geliefert und montiert.

Transport eines Rotorblatts in Vorbereitung für den Windpark Pretul I im Jahr 2016. | Foto: ÖBf-Archiv
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Windpark Pretul

Der Windpark Pretul ist der erste Windpark der Bundesforste und ging bereits 2017 ans Netz. Rund 93 Mio. kWh grünen Strom erzeugt er seither durchschnittlich pro Jahr. Die vier neuen Anlagen sollen Ende 2023 mit einer Gesamtleistung von rund 16, Megawatt (MW) rund 40 Mio. kW zusätzlich pro Jahr ins Stromnetz einspeisen. Damit betreiben die Österreichischen Bundesforste im Vollausbau den größten alpinen Windpark im Alpenraum.

Vier neue Windanlagen

Durch die vier neuen Anlagen wird die Produktionskapazität des Windparks Pretul um 43 % auf insgesamt rund 133 Mio. kWh pro Jahr erhöht. Dadurch können künftig insgesamt rund 38.000 Haushalte mit Strom aus erneuerbarer Energie versorgt und jährlich rund 117.300 Tonnen CO2 eingespart werden.

„Mehr denn je sind wir davon überzeugt, dass die Windkraft einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in unserem Land leisten kann und soll – auch in alpinen Lagen. Als Naturunternehmen achten wir bei unseren Projekten ganz besonders auf eine nachhaltige Umsetzung, wo neben wirtschaftlichen Aspekten, auch ökologische und gesellschaftliche gleichermaßen berücksichtigt werden“,

betont Georg Schöppl, Vorstandssprecher der Österreichischen Bundesforste.

Turmsegment mit Rotorblättern - Vorbereitungen für die Sternmontage der Rotorblätter Pretul I im Jahr 2016. | Foto: Grant Thomson
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Aus Wind wird Strom

Die Montage und Errichtung der neuen Anlagen ist ein umfassendes Projekt. Die vier Windenergieanlagen – drei vom Typ Enercon E-138 EP3 E3 und eine vom Typ E-126 EP3 – bestehen neben dem Fundament im Wesentlichen jeweils aus dem Turm, der sogenannten Gondel, die den Generator enthält, sowie der Nabe mit den drei Rotorblättern. Per Spezialtransport werden die mehrere Tonnen schweren Einzelteile im Schritttempo auf rund 1.500 Meter Seehöhe transportiert und anschließend vor Ort Stück für Stück mit Spezialkränen aufgebaut. Je nach Witterung in der alpinen Lage rechnen die ÖBf-Expertinnen und -Experten mit sechs bis acht Wochen Montagezeit pro Windenergieanlage. Die Inbetriebnahme der rund 110 bzw. 86 Meter hohen (Nabenhöhe) Anlagen mit einem Rotordurchmesser von jeweils ca. 138 bzw. 126 Metern ist im Oktober geplant.

Sperre der Mountainbikestrecken

Während der Errichtung der neuen Windkraftanlagen ist es aus Sicherheitsgründen notwendig, die Mountainbikestrecken auf die Pretulalpe vom Auersbach über den Moschkogel auf die Schwarzriegelalm von Mai bis Oktober 2023 zu sperren. Alternativ dazu stehen die Auf- sowie Abfahrten über Spital am Semmering bis zur Steinbachalm sowie von der Ganzalm bis zum Roseggerhaus weiterhin zur Verfügung. ÖBf-Projektleiter Christoph Jatschka bittet die Mountainbike-Fans auf der Pretulalpe dementsprechend um Verständnis.

Sternmontage - Hebung und Befestigung des Rotors am Maschinenhaus Pretul I im Jahr 2016. | Foto: ÖBf-Archiv
  • Sternmontage - Hebung und Befestigung des Rotors am Maschinenhaus Pretul I im Jahr 2016.
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Umfassende Ökologische Begleitmaßnahmen

Mit der Erweiterung des Windparks Pretul wird auch ein breites Maßnahmenbündel zum bestmöglichen Schutz von Fauna und Flora umgesetzt. Die Planung und Umsetzung aller ökologischen Begleitmaßnahmen erfolgte in enger Abstimmung mit der Umweltbauaufsicht und dem Land Steiermark.

Schutz von Flora und Fauna

So wurden von den Bundesforsten im Projektgebiet bereits neue Amphibiengewässer für seltene Amphibien wie den Bergmolch angelegt und auch gefährdete Reptilien wie die Bergeidechse finden in Zukunft in eigens angelegten Stein- und Asthaufen Unterschlupf. Weiters wurden auf einem Gebiet von rund 18 Hektar der Lebensraum von Birk- und Auerwild verbessert, Balzplätze freigeschnitten und Korridore zur Vernetzung einzelner Vogel-Habitate geschaffen. Außerdem wurden in den Bergwäldern auf der Pretul weitere bis zu zwei Hektar große Altholzinseln ausgewiesen und gänzlich der Natur und ihren Bewohnern überlassen. Und der ökologisch wertvolle Moor-Fichtenwald am Schwarzriegel wurde unter anderem durch einen neu errichteten Holzzaun in traditioneller Bauweise geschützt.

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