100 Jahre Mürzzuschlag
Wandern rund um Mürzzuschlag

Die Hütte auf der Hohen Scheibe ist der Hausberg der Mürzzuschlager. | Foto: Steininger
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  • Die Hütte auf der Hohen Scheibe ist der Hausberg der Mürzzuschlager.
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Eine Stadtwanderung der etwas anderen Art: Die Stadt auf der steirischen Seite des Semmerings bietet eine Fülle an lohnenden Wandertouren.

HOCHSTEIERMARK. Die Stadt Mürzzuschlag feiert heuer ihr 100-jähriges Bestehen - Grund genug, um, abseits aller Feierlichkeiten, die zahlreichen Wandermöglichkeiten in der und rund um die ehemalige Bezirkshauptstadt genauer unter die Lupe zu nehmen. Zusätzlich bieten sich ja Kombinationen von Wanderung und Kultur an, etwa am Brahmsweg oder am bekannten Bahnwanderweg.


Beginnen wir in der Stadt

Apropos Brahmsweg - dieser mit einem roten Igel (bezeichnet nach dem Lieblingsgasthaus des Komponisten in Wien "zum Roten Igel") kann ideal mit einer Runde durch die gesamte Stadt verbunden werden. Da lassen sich dann auch das Brahmsmuseum, das FIS-Wintersportmuseum, das Kunsthaus und das Südbahnmuseum besuchen. Wir starten beim Südbahnmuseum (Bahnhof) und spazieren zunächst zur Pfarrkirche, der Heiligen Kunigunde geweiht. Weiter geht es in südlicher Richtung zum Brahmsmuseum und zur etwas oberhalb befindlichen Evangelischen Kirche. Nun führt der Weg weiter über die Waldgasse (linkshaltend) und die obere Waldgasse zum kunsthaus. Entlang der Wiener Straße gelangen wir zum FIS Wintersportmuseum und über den Hauptplatz (Hammerpark) zurück zum Bahnhof.

Die Mürzer Au, Naherholungsgebiet und Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den Kreuzschober und den Mürztalradweg R5. | Foto: Steininger
  • Die Mürzer Au, Naherholungsgebiet und Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den Kreuzschober und den Mürztalradweg R5.
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Auf den Kaiserstein

Ein regionales Kleinod ist die Mürzer Au, welche speziell von den Einheimischen für einen erholsamen Spaziergang genützt wird. Wir starten beim Bahnhof und wandern zunächst in westlicher Richtung zum Sportzentrum. Dort beginnt bei der Mürzbrücke (rechtshaltend) die Mürzer Au. Bei der Abzweigung eines Steiges in Richtung Kaarl / Kreuzschober (etwa 5 Gehminuten nach der Mürzbrücke) folgen wir diesem Steig kurz bergauf und zweigen nach wenigen Minuten links ab. Dort führt ein Weg zum Gipfel des Kaisersteins mit einem herrlichen Blick auf Mürzzuschlag (nicht zu weit nach vorne gehen, Absturzgefahr!).


Die Hohe Scheibe

Der Mürzzuschlager Wanderklassiker mit Traumpanorama schlechthin, ideal ergänzt durch die gemütliche, an Wochenenden bewirtschaftete Scheibenhütte. Vom Bahnhof führt uns der Weg nach Norden über die Pernreitsiedlung und den bestens markierten und beschilderten Steig (teilweise steil, großteils im Wald) auf den aussichtsreichen Gipfel der Hohen Scheibe mit der gemütlichen Scheibenhütte.
Auf- und Abstieg befinden sich auf der gleichen Strecke.

Das Wintersportmuseum: Die Mürzer Museen lassen sich wandernd miteinander verbinden. | Foto: Steininger
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Kreuzschober - eigentlich ein Skitourenklassiker

Im Winter durch die dann bewirtschaftete Kaarlhütte extrem beliebt, im Sommer meist recht einsam. Hier starten wir gleich wie beim Weg in die Mürzer Au. Den dort beschriebenen Steig Richtung Kaarl / Kreuzschober nun aber weiter folgend geht es, immer bestens markiert und beschildert, in rund 1,5 Stunden über den Stürzerkogel zur Kaarlhütte. Dort führt ein zum Teil recht steiler Anstieg in nördlicher Richtung direkt zum leider schon etwas zugewachsenen Gipfel des Kreuzschober (Gipfelkreuz).
Retour geht es am Aufstiegsweg.

Alle angeführten Tourentipps sind auch für Familien geeignet, speziell ein Spaziergang durch die Mürzer Au!

Blick auf Mürzzuschlag, im Hintergrund das Stuhleck. | Foto: Steininger
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Ein wenig Historisches

Die ehemalige Bezirkshauptstadt Mürzzuschlag feiert heuer ihre 100-jährige Stadterhebung - obwohl Mürzzuschlag natürlich schon viel älter ist. Bereits 1227 erwähnte der Minnesänger Ulrich von Liechtenstein in seinem "Frauendienst" die Siedlung "Murzuslage". Im 19. Jahrhundert etablierte sich Mürzzuschlag, auch Dank der Initiativen des Hoteliers Toni Schruf, als Tourismusort.


Bergrettung und Semmeringbahn

Vor allem die 1854 fertiggestellte Bahn über den Semmering brachte zahlreiche Gäste aus dem Großraum Wien nach Mürzzuschlag. In weiterer Folge entwickelte sich eine rege touristische Tätigkeit in den Bereichen Sommerfrische, Skitouren (Skierstbesteigung des Stuhleck 1892) und Wandern. 1897 wurde die Hütte auf der Hohen Scheibe als eine der ersten Skihütten im gesamten Alpenraum eröffnet, so wie die am nahen Stuhleck 1896 erbaute Nansenhütte.

In diesem Zusammenhang wurde nach einem Lawinenunglück auf der Rax 1896 u.a. in Mürzzuschlag eine der ersten Bergrettungsstellen der Welt eingerichtet. Und in den Sommermonaten entdeckten die Menschen die Bergwelt rund um Mürzzuschlag für den Wandersport.


Tourinfo kompakt:

  • Mürzer Stadtrunde: 3 km Länge, 1 Std. Gehzeit, 25 Hm Aufstieg
  • Mürzer Au und Kaiserstein: 4 km Länge (hin und retour), 1,5 Std. Gehzeit, 90 Hm Aufstieg
  • Die Hohe Scheibe: 12 km Länge, 4,5 Std. Gehzeit, 800 Hm Aufstieg
  • Kreuzschober: 13 km Länge, 5 Std. Gehzeit, 760 Hm Aufstieg

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