Konzert
Wiener Sängerknaben: Kindberg als Vorstufe zur Carnegie Hall

Foto: Foto: Helmut Sander

Am Freitag öffnete das Volkshaus in Kindberg seine Pforten für einen ganz besonderen Event.

„Ich war von 2000 bis 2009 Kulturreferent der Stadtgemeinde Kindberg und es ist mir nicht gelungen, die Wiener Sängerknaben in unsere Stadt zu holen. Nun hat Karl Tischler dieses Amt inne und ich darf als Bürgermeister diesem Konzert in Kindberg beiwohnen“, so die Einleitungsworte von BGM Christian Sander.

Der Stolz ist gerechtfertigt, sind die Wiener Sängerknaben kein gewöhnlicher Kinderchor sondern eine weltweit berühmte Institution – und das bereits seit Jahrhunderten. 1296 gab es die erste Erwähnung und 1498 holte Kaiser Maximilian den Knabenchor in die Kapelle nach Wien. Seither gibt es auch den Namen Wiener Sängerknaben.

Tina Brecknoldt, die unter anderem für die Dramaturgie und die PR verantwortlich ist, begleitet die Jungen, die zwischen 10 und 14 Jahre (Gymnasium Unterstufe) alt sind, auf ihren Reisen rund um den Erdball. „Mitte Oktober startet die Amerika-Tournee, am 11. Dezember steht das traditionelle Weihnachtskonzert in der Carnegie Hall in New York am Spielplan. Kindberg ist quasi die Vorstufe zu New York, das können sie ruhig so schreiben!“, begeistert sich Tina Brecknoldt im Gespräch.

Peter und Rodion, beide fast 12, gaben als Interview-Partner Einblick in das Leben als Wiener Sängerknaben. „Ein bisschen Heimweh hat man anfangs im Internat vielleicht, da man aber sofort viele Freunde hat, geht das schnell vorbei“, sagt Peter aus Bad Blumau, der sich in der Steiermark als stolzer Lokalmatador fühlte. Rodion ist Wiener und auch einer der Solosänger. Er beeindruckte auch mit viel Hintergrundwissen zu der Uniform: „In Kriegszeiten hatten viele Kinder Matrosenuniformen an, weil das manchmal das einzige war, das es gab. Wir mögen die Tradition und würden uns nichts moderneres wünschen“ Das Staatswappen auf den Uniformen, das seit 1961 die linke Brust ziert, ist übrigens einer Anregung von Walt Disney zu verdanken.

Unter der Leitung von Manuel Huber sangen die Jungen ein buntes Programm. Titel aus aller Welt, aus Kirche, Musical und Film wurden dargeboten. Nicht nur für die Konzertbesucher*innen auch für die Sänger war es ein sehr abwechslungsreicher Abend.
Selten zuvor gab es bei einem Konzert im Volkshaus nach jedem Stück derart tosenden Applaus.

Die Organisation der Veranstaltung lag in Händen von Wolfgang Koinig. 440 Karten waren aufgelegt. Zehn der Sängerknaben durften ihr Konzertdebut vor vollem Haus feiern, was ohne Zweifel nicht nur an der Berühmtheit des Chors, sondern auch an der professionellen Organisation lag.

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