Windpark auf der Pretul wird vergrößert

Die bestehenden 14 Windenergieanlangen werden bis Ende 2023 um insgesamt vier weitere Windenergieanlagen auf dem Schwarzriegel ergänzt. | Foto: ÖBf/R. Leitner
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Mehr Energie aus Wind: Die Bundesforste erweitern den alpinen Windpark auf der Pretul. Vier neue Windenergieanlagen auf rund 1.600 Meter Seehöhe bedeuten eine Steigerung der Stromproduktion um mehr als 40 Prozent – mit umfangreichen ökologische Begleitmaßnahmen.

LANGENWANG. MÜRZZUSCHLAG. Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) starten dieser Tage mit den Bauarbeiten zur Erweiterung des alpinen Windparks auf der Pretulalpe. Die bereits bestehenden 14 Windenergieanlangen (Pretul I) werden bis Ende 2023 um insgesamt vier weitere Windenergieanlagen (Pretul II) auf dem Schwarzriegel ergänzt.

„Gerade in Zeiten wie diesen setzen wir uns als Naturunternehmen für einen nachhaltigen und ökologisch verträglichen Ausbau der erneuerbaren Energiegewinnung auf unseren Flächen ein und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in unserem Land“, betont Bundesforste-Vorstand Georg Schöppl.

Rund 39 Mio. kWh sollen allein die vier neuen Anlagen zusätzlich pro Jahr ins Stromnetz einspeisen | Foto: ÖBf/R. Leitner
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Aufgrund der sehr guten Windverhältnisse lieferten die bestehenden Anlagen in den ersten Betriebsjahren meist Produktionsergebnisse über Plan. Darüber hinaus ermöglichen die fortschreitenden technologischen Entwicklungen nun auch an alpinen Starkwindstandorten eine Steigerung der Stromproduktion mit deutlich weniger Windenergieanlagen. „Mehr als 20 Millionen Euro werden wir bis Ende 2023 in den Ausbau unseres Windparks investieren und damit die Produktion von grünem Strom im Vollbetrieb um mehr als 40 Prozent auf rund 132 Millionen Kilowattstunden steigern“, so Schöppl.

 111.000 Tonnen CO2 pro Jahr wird eingespart

Der Windpark Pretul I ist der erste Windpark der Bundesforste und ging bereits 2017 ans Netz. Rund 93 Mio. Kilowattstunden (kWh) grünen Strom erzeugt er seither durchschnittlich pro Jahr.

Weitere rund 39 Mio. kWh sollen die vier neuen Anlagen Ende 2023 zusätzlich pro Jahr ins Stromnetz einspeisen. „Damit betreiben die Bundesforste im Vollausbau den größten alpinen Windpark im Alpenraum“, so Schöppl. Über 33.000 Haushalte – das sind mehr als in der Stadt Villach – sollen ab Ende 2023 kontinuierlich mit grünem Strom versorgt werden. Die CO2-Einsparung gegenüber der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen beträgt ca. 111.000 Tonnen pro Jahr.

Mit dem Beginn der Bauarbeiten wird auch mit der Umsetzung ökologischer Begleitmaßnahmen begonnen. | Foto: ÖBf/W. Simlinger
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110 Meter hohe Windräder

In den kommenden Wochen werden in Zusammenarbeit mit regionalen Projektpartnern die Fundamente für die vier Windenergieanlagen des Typs Enercon E-126 EP3 und Enercon E-138 EP3 errichtet. Mit nur rund 20 Metern Durchmesser tragen die rund 3,5 Meter tiefen Fundamente bis zu 110 Meter (Nabenhöhe) hohe Windräder.

Die Bauzeit ist in dieser alpinen Lage wetterbedingt begrenzt. Dennoch sind für das heurige Jahr auch bereits erste Rekultivierungsarbeiten geplant. Bis auf die Zufahrtswege zu den neuen Anlagen werden alle Bauflächen wieder begrünt, frisches Saatgut für die Almweide aufgebracht und Böschungen mit regionaltypischer Flora wie zum Beispiel Schaf-Schwingel oder Wiesen-Rispengras bepflanzt. Die Lieferung und Montage der neuen Windräder ist ab Mai des nächsten Jahres geplant.

Auf einem Gebiet von rund 18 Hektar verbessern die Bundesforste den Lebensraum von Birk- und Auerwild. | Foto: ÖBf/T. Kranabitl
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Ökologische Begleitung

Mehr Lebensraum für Bergmolch, Bergeidechse und Birkhuhn: Gleichzeitig mit dem Beginn der Bauarbeiten zur Erweiterung des Windparks startet auch die Umsetzung umfangreicher ökologischer Begleitmaßnahmen.

So werden im Projektgebiet für seltene Amphibien wie den Bergmolch neue Amphibiengewässer angelegt, gefährdete Reptilien wie die Bergeidechse finden in Zukunft in eigens angelegten Stein- und Asthaufen Unterschlupf. Auf einem Gebiet von rund 18 Hektar verbessern die Bundesforste den Lebensraum von Birk- und Auerwild.

Balzplätze werden freigeschnitten und Korridore zur Vernetzung der einzelnen Vogel-Habitate geschaffen. Darüber hinaus wird der ökologisch wertvolle Moor-Fichtenwald am Schwarzriegel durch einen neu errichteten Holzzaun in traditioneller Bauweise geschützt.

Für seltene Amphibien wie den Bergmolch werden neue Amphibiengewässer angelegt,  | Foto: ÖBf/W. Simlinger
  • Für seltene Amphibien wie den Bergmolch werden neue Amphibiengewässer angelegt,
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In den Bergwäldern auf der Pretul werden weitere bis zu zwei Hektar große Altholzinseln ausgewiesen und gänzlich der Natur und ihren Bewohnern überlassen. Für einen bunten und klimafitten Wald der Zukunft forsten die Bundesforste mit regional typischen Gehölzen wie Weiß-Tanne, Berg-Ahorn und Eberesche auf – in Summe werden rund 1.500 Jungbäume gepflanzt. Die Planung und Umsetzung aller ökologischen Begleitmaßnahmen erfolgt in enger Abstimmung mit der Umweltbauaufsicht und dem Land Steiermark.

Sperre der Mountainbikestrecke notwendig

Im Zuge der Bauarbeiten ist es auch notwendig, die Mountainbikestrecken auf die Pretulalpe vom Auersbach über den Moschkogel auf die Schwarzriegelalm von 22. August bis 30. September zu sperren. Alternativ dazu stehen die Auf- sowie Abfahrten über Spital am Semmering bis zur Steinbachalm sowie von der Ganzalm bis zum Roseggerhaus weiterhin zur Verfügung.

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