Simonsfeld AG als Betreiber
Windpark für die Veitsch geplant
Das niederösterreichische Unternehmen Windkraft Simonsfeld plant sechs Windkraftanlagen auf der Langeben zwischen Eisnerkogel und Schwarzkogel in Veitsch, Gemeinde St. Barbara.
ST. BARBARA. Die Windkraft Simonsfeld AG mit Firmensitz in Ernstbrunn im Weinviertel gehört zu den größeren Windstromproduzenten in Österreich mit Windenergie- und Photovoltaikanlagen in Österreich – überwiegend in Niederösterreich – Slowakei und Bulgarien. Im Gemeindegebiet von St. Barbara plant das Unternehmen auf dem Höhenrücken zwischen Pretalsattel und der Rotsohlalm, der sogenannten Langeben zwischen Eisner- und Schwarzkogel einen Windpark mit sechs Windkraftanlagen. Jede Anlage erzeugt pro Jahr rund 13 Millionen kWh Strom. In Summe kann damit der Jahresbedarf von rund 20.000 Haushalten abgedeckt werden.
Markus Hutter ist Vorstand der Simonsfeld AG: "Uns gibt es seit 1996 und seit 1998 bauen wir Windkraftanlagen. Wir setzen von Beginn an auf größtmögliche Transparenz und auf möglichst breiten Konsens. Es wird auch bei diesem Projekt die Möglichkeit einer Bürgerbeteiligung geben."
Gemeinde ist mit im Boot
Unterstützt wird das Projekt auch von Bürgermeister Jochen Jance: "Unsere heimische Industrie setzt verstärkt auf grüne Energie. Der geplante Windpark ist daher wichtig für unsere Industriestandorte und die damit verbundenen Arbeitsplätze. Auch die Bevölkerung soll von dieser erneuerbaren Stromproduktion in der Gemeinde profitieren."
"Wir setzen bei jedem unserer Windkraftprojekte von Beginn an auf größtmögliche Transparenz und auf möglichst breiten Konsens."
Markus Hutter, Vorstand der Simonsfeld AG
Dem Gemeinderat wurde das Projekt von der Simonsfeld AG bereits vorgestellt, anwesend waren die Gemeinderatsmitglieder von SPÖ und FPÖ. In den nächsten Tagen wird das Projekt mit einer Postwurfsendung an jeden Haushalt der Bevölkerung nähergebracht, am Mittwoch, 15. März, gibt es für die Bevölkerung im Veitscherhof von 14 bis 19 Uhr einen Info-Nachmittag. Dabei besteht auch die Möglichkeit, mit den Projektbetreibern ins Gespräch zu kommen.
Umwidmung ist notwendig
Am 29. März wird das Projekt im Gemeinderat behandelt, es bedarf eines mehrheitlichen Beschluss zur Überarbeitung des örtlichen Flächenwidmungsplanes, da dieser geplante Windpark in keiner ausgewiesenen Vorrangzone liegt. "Es liegt aber auch in keiner Ausschlusszone oder einem Naturschutzgebiet", erklärt Bgm. Jochen Jance. Erst das Gebiet der Hohen Veitsch bzw. das angrenzende Turnauer Gemeindegebiet befindet in einem Landschaftsschutzgebiet.
Nach dem die Gemeinde grünes Licht gegeben hat, wird das Land Steiermark die notwendigen Genehmigungsverfahren durchführen. "Für die Errichtung des Windparks ist auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erforderlich", erklärt Projektleiter Christoph Tiefgraber.
Mit einer Verfahrensdauer von bis zu fünf Jahren wird gerechnet, frühestens 2028/29 könnten die Anlagen in Betrieb gehen. In Summe sollen 50 Millionen Euro in die Anlagen investiert werden.
Vom Ort aus nicht sichtbar
Ein Thema ist immer auch die Sichtbarkeit der Windräder. Vom Dorf Veitsch aus sollen die Windräder nicht sichtbar sehen, sehr wohl aber von der Brunnalm und von der Rotsohl. "Der Standort hat auch den Vorteil, dass es keinen Siedlungsraum im unmittelbaren Nahbereich gibt", so Christoph Tiefgraber.
Die Industrie ist mit an Bord
Die Industriebetriebe Breitenfeld Edelstahl AG und das RHI Magnesita Werk Veitsch unterstützen das Projekt und sind auch gewillt, Strom aus Windkraft in den Produktionsbetrieb einzuspeisen.
"Für uns passt das Windkraftprojekt ideal in unser Konzept ,Net Zero 2035+'. Ab dem Jahr 2035 allerspätestens 2040 wollen wir im Veitscher Werk komplett Co2-frei sein. Schaffen können wir dies nur mit einem Energiemix aus allen Bereichen der erneuerbaren Energie. Aktuell haben wir einen jährlichen Stromverbrauch von 21 GWh", erklärt Werksleiter Thomas Ikert, der ergänzend hinzufügt: "Machbar ist das nur, wenn es Energie zu einem leistbaren Preis gibt und ein leistungsfähiges Netz vorhanden ist. Letztendlich wird die Energiefrage auch zu einer Standortfrage."
Die Breitenfeld AG hat einen jährlichen Strombedarf von 1,15 Gigawatt, das entspricht einem Stromverbrauch von 30.000 Haushalten. Huberta Eder-Karner ist Finanzvorstand der Breitenfeld AG: "Unsere Elektrolichtbogenanlage ist sozusagen ein elektrisch betriebener Hochofen. Strom aus der Region passt ausgezeichnet in unser Nachhaltigkeitskonzept, zusätzlich setzen wir auch auf eigene Photovoltaikanlagen."
Zur Windkraft Simonsfeld AG:
Die Windkraft Simonsfeld AG betreibt 90 Windkraftanlagen in Österreich und Bulgarien sowie ein Sonnenkraftwerk in der Slowakei. Damit produziert das Unternehmen erneuerbaren Strom für jährlich rund 160.000 Haushalte. Die Firma beschäftigt über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit rund 3.700 Beteiligten ist die Windkraft Simonsfeld einer der größten Bürgerbeteiligungsunternehmen Österreichs.
Links:
• Windkraft Simonsfeld AG
• Gemeinde St. Barbara
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