Zwei Jubiläen
Wintersportmuseum und das Nostalski-Team feiern

Das Nostalski-Team im Einsatz. Sie sind mit Originalausrüstung aus dem Museum unterwegs und führen alte Stilarten des alpinen Skilaufs vor. | Foto: Königshofer
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  • Das Nostalski-Team im Einsatz. Sie sind mit Originalausrüstung aus dem Museum unterwegs und führen alte Stilarten des alpinen Skilaufs vor.
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Mit einem Grand-Prix-Nostalski feiert das Team vom Wintersportmuseum Mürzzuschlag und vom Nostalski-Team 75- bzw. 25-jähriges Bestehen. Museumsleiter Hannes Nothnagl über Kuriositäten und die Geschichte des Museums und den Einsatz vom Nostalski-Team.

MÜRZZUSCHLAG. Die Corona-Pandemie hat so einiges verzögert und verschoben. So auch die Feierlichkeiten rund um das 75-jährige Jubiläum vom Wintersportmuseum Mürzzuschlag und das 25-jährige Jubiläum vom Nostalski-Team. Das wird nun am 28. Jänner beides beim Grand-Prix-Nostalski bei den Schmoll-Liften in Steinhaus am Semmering und mit dem Schneerosenball gefeiert.

MeinBezirk.at hat bei Museumsleiter Hannes Nothnagl nach den Meilensteinen der Museumsgeschichte nachgefragt, wollte etwas über die Kuriositäten die sich im Museum finden wissen und was das Nostalski-Team, sie sind mit Originalausrüstung aus dem Museum unterwegs und führen alte Stilarten des alpinen Skilaufs vor, ausmacht. 

Kuriositäten im Museum

Schon einmal von einem "Nacktschi", einem "Düsenschi" oder einem "Thirring-Mantel" etwas gehört? Dies ist nur eine kleine Auswahl der Kuriositäten, die sich im Wintersportmuseum Mürzzuschlag finden. "Der Nacktschi des ostsibirischen Typs ist rund 2000 Jahre alt und das älteste Original im Museum. Dieser wurde zum Gleiten auf dem Schnee verwendet", erzählt Nothnagl.

Der "Nacktschi": das älteste Objekt im Wintersportmuseum Mürzzuschlag ist rund 2000 Jahre alt.  | Foto: Wintersportmuseum
  • Der "Nacktschi": das älteste Objekt im Wintersportmuseum Mürzzuschlag ist rund 2000 Jahre alt.
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Beim "Düsenski" war eine Düse auf dem Schi angeschraubt, um mit dem Luftzug, der zwischen Schnee und der Unterfläche des Schis entsteht, schneller unterwegs zu sein. Und der "Thirring Mantel"? Das war ein fledermausartiger Mantel zwischen den Armen und Beinen, der beim Schifahren ein Schwebegefühl vermittelt hat – eine Schiausrüstung aus den späten 1930er Jahren. "Hans Thirring war ein Physiker, zu dieser Art von Skifahren gab es sogar eigene Lehrbücher", erzählt Nothnagl. 

Historisches und Aktuelles

Die aktuelle Ausstellung im Wintersportmuseum Mürzzuschlag umfasst weit mehr als 2.000 Objekte, die immer zu sehen sind. Darunter nicht nur Historisches, sondern auch Aktuelles wie der Siegerski von Marco OdermattAleksander Aamodt KildeMikaela Shiffrin und Marcel Hirscher. Dazu kommen unzählige Bindungen, Stöcke, Skiwachse, Schuhe, Bekleidung, Helme, Skibrillen, Schlitten, Bobs und Rodel, Eisstöcke, Eislaufschuhe, Medaillen, Plakate, Bücher, Fotos, Bilder und vieles mehr.

Die Sonderausstellung rückt die Ausrüstung der alpinen Skistars noch mehr in das Rampenlicht. | Foto: Wintersportmuseum
  • Die Sonderausstellung rückt die Ausrüstung der alpinen Skistars noch mehr in das Rampenlicht.
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Derzeit rückt eine Sonderausstellung "Ö(star)reich - Alpine Helden zu Hause im WinterSportMuseum" die alpinen Skistars noch mehr in das Rampenlicht. Ergänzt wird diese Ausstellung durch persönliche Videos der Sportlerinnen und Sportler.

Einzigartige Sammlung

"Und genau die Menge zwischen Historischem und Neuem macht unsere Sammlung so einzigartig. In Verbindung mit einem umfassenden Archiv und der Bibliothek wurde großes Fachwissen aufgebaut und wir haben uns zu einem Kompetenzzentrum für Ski- und Wintersport in Österreich und Europa entwickelt", erklärt Nothnagl, der gemeinsam mit Barbara Habermann für das Museum verantwortlich ist. Die Sammlung des Wintersportmuseums zählt weltweit zu den bedeutendsten in seinem Fachbereich. 

Museumsmleiter Hannes Nothnagl und Mitarbeiterin Barbara Habermann. | Foto: Wintersportmuseum
  • Museumsmleiter Hannes Nothnagl und Mitarbeiterin Barbara Habermann.
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Gründung des Museums

Rund um die schigeschichtliche Vergangenheit Mürzzuschlags mit Skipionier Toni Schruf beschloss der Mürzer Gemeinderat 1947 die Errichtung eines Museums. Ortshistoriker Theodor Hüttenegger war der erste Museumsleiter. "Seine Privatsammlung und Objekte aus dem lokal historischen Museum von Franz Josef Böhm, er war der Hoffotograf des Kaisers und Freund von Toni Schruf, waren damals im Museum zu sehen", erzählt Nothnagl. Untergebracht war das Museum in dieser Zeit in den Kellerräumlichkeiten des Rathauses. 

Neues Haus am Stadtplatz

Hüttenegger baute eine umfangreiche Sammlung auf. 1966 siedelte das Wintersportmuseum ins ehemalige Maut- und Forsthaus in die Wienerstraße, wo es bis 2004 beheimatet war. 1992 übernahm die Museumsleitung Johann Heidinger, 1997 Hannes Nothnagl. "Das Haus war baufällig, die Sammlung hatte keinen Platz mehr", erinnert sich Nothnagl. 2003 entstand am Stadtplatz in Mürzzuschlag ein neues Gebäude, wo auch das Wintersportmuseum mit mehr als 1.000 Quadratmetern, einen neuen Platz fand. 

Das Wichtigste ins Haupthaus

"Nun galt es die gesamte Sammlung, sie war auch auf viele Außendepots aufgeteilt, zu sichten und sortieren. Wir haben damals gesagt 'holen wir doch das Wichtigste der Sammlung ins Haupthaus'", erzählt der Museumsleiter. Ganze drei Jahre lang wurde daran gearbeitet die umfangreiche Sammlung in eine Museumssammlung, mit einzigartigen, wertvollen Objekten, und eine Gebrauchssammlung, mit mehrfach verfügbaren Objekten die auch als Leihgaben dienen können, zu unterteilen. "Dafür hatten wir professionelle Restauratorinnen und Restauratoren im Haus", so Nothnagl. 

Kollegen vom Nostalski-Team 2006 in der Skihalle in Dubai anlässlich der österreichischen Skiwoche zur Eröffnung. | Foto: Wintersportmuseum
  • Kollegen vom Nostalski-Team 2006 in der Skihalle in Dubai anlässlich der österreichischen Skiwoche zur Eröffnung.
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Nostalski-Team

Das Nostalski-Team feiert heuer sein 25-jähriges Jubiläum nach. Es wurde 1997 als eine Aktivitätsschiene des Wintersportmuseums Mürzzuschlag gegründet und sorgt mit seinen Auftritten für eine Reise in die Vergangenheit. Das rund 30-köpfige Team steht für das Erlernen und Praktizieren historischer Skifahrtechniken mittels originaler Skiausrüstung und authentischer Bekleidung. Tradition hat der so genannte Grand-Prix-Nostalski, der heuer bereits das 15. Mal stattfindet und bei dem auch die beiden Jubiläum gefeiert werden. 

Beim Grand-Prix-Nostalski: In alter Ausrüstung den Berg hinunter. | Foto: Königshofer
  • Beim Grand-Prix-Nostalski: In alter Ausrüstung den Berg hinunter.
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15. Grand-Prix-Nostalski

Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehreren österreichischen Bundesländern und dem benachbarten Ausland werden sich am 28. Jänner, Beginn ist um 13.30 Uhr, bei den Schmoll-Liften in Steinhaus am Semmering einfinden, um sich mit Eschenski, Bambus- oder Holzstecken, geschnürten Lederschuhen und alter Bekleidung in einem skihistorischen Wettkampf zu messen.

Mit dabei ist diesmal u.a. auch Hans Enn, Bronzemedaillengewinner im Riesenslalom bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid und Sieger von sechs Weltcuprennen. Zusätzlich gibt es auch einen Nostalgie Team-Triathlon, drei nostalgisch-lustige Bewerbe für 3er-Teams. Nach der Siegerehrung im Wintersportmuseum Mürzzuschlag wird wieder zum Schneerosenball geladen.

Hier gehts zur Homepage vom Wintersportmuseum Mürzzuschlag!

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