Podiumsdiskussion der HLW Krieglach
Jugend testet Politik ab

Podiumsdiskussion in Krieglach: Hannes Amesbauer (FPÖ), Jakob Schwarz (Die Grünen), Jochen Täubl (HLW Krieglach), Andrea Dirnbauer (Moderation), Antonia Herunter (ÖVP), Sebastian Wintschnig (NEOS), Jakob Matscheko (KPÖ) und Jörg Leichtfreid (SPÖ).  | Foto: Markus Handl
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Was macht die Politik für Jugendliche? In einer Podiumsdiskussion der HLW Krieglach wurden regionale Politkerinnen und Politiker von Schülern einem "Härtetest" unterzogen.

BRUCK-MÜRZZSCHLAG. Im heurigen Jahr wird in Österreich mit dem Superwahljahr viel politische Macht völlig neu verteilt. Doch was müssen Jugendliche, die vielleicht sogar zum allerersten Mal zur Urne schreiten, über die Parteien wissen? Auf Einladung der HLW Krieglach diskutierten Vertreterinnen und Vertreter von sechs politischen Parteien vor und mit über 200 Jugendlichen von drei Schulen im Krieglacher Veranstaltungszentrum.

Es war ein ausgewiesenes Herzensprojekt von Jochen Täubl, Schulleiter der HLW Krieglach, eine Podiumsdiskussion mit Politikerinnen und Politikern auf die Beine zu stellen, um Jugendliche zum Wählen zu motivieren: "Es kann nicht sein, dass viele Generationen vor uns hart um das Recht auf Wahlen gekämpft wurde, viele dieses Begehren mit dem Leben bezahlt haben, es so viele Länder auf der Welt gibt, wo es keine Wahl gibt, wo es keine demokratischen Spielregeln gibt, und uns scheint dieses Privileg nichts mehr Wert zu sein."

Rund 200 Schülerinnen und Schüler der HLW Krieglach, des BORG Kindberg und des Mürzzuschlager Gymnasiums nahmen an der Podiumsdiskussion teil. | Foto: Hackl
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Die Macht des Wählens

Vertreterinnen und Vertreter von sechs politischen Parteien konnte er an einen Tisch holen, um unter der Moderation von Andrea Dirnbauer Politik für Jugendliche zum Thema zu machen. „Ihr habt die Chance, mit eurer Stimme etwas zu verändern“, lautete der Appell des Schulleiters zu Beginn der Diskussion, an der rund 200 Schülerinnen und Schüler der HLW Krieglach, des BORG Kindberg und des Gymnasiums Mürzzuschlag teilnahmen. „Ich möchte euch davon überzeugen, dass ihr bei den nächsten drei Wahlgängen wirklich ins Wahllokal geht und eure Stimme abgebt, denn ihr habt die Chance, Dinge, die vielleicht nicht so funktionieren, durch eure Stimme zu ändern.“

Ich habe die Wahl

In einer lebhaften Podiumsdiskussion betonten Hannes Amesbauer (FPÖ), Sebastian Wintschnig (Neos), Antonia Herunter (JVP), Jakob Schwarz (Die Grünen), Jakob Matscheko (KPÖ) und Jörg Leichtfried (SPÖ) den enormen Wert eines Dialogs mit der Jugend und ermutigten die Schülerinnen und Schüler, ihre Anliegen offen zu äußern und sich in demokratische Prozesse einzubringen.

Moderatorin Andrea Dirnbauer war die Schnittstelle zwischen Auditorium und Podium. | Foto: Hackl
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Ein bunter Fragenmix

Die Schülerinnen und Schüler hatten Fragen vorbereitet, die vom Podium zu beantworten waren. Gefragt wurde beispielsweise nach dem Wert einer Matura, welchen Ausweg es aus der Pflegemisere gibt, oder wie man sich im Mürztal ohne Auto bewegen kann. Weitere Fragen bezogen sich auf die Abschiebung straffälliger Ausländer – und wie eine Energiewende ohne Atomkraft funktionieren kann.

Die anwesenden Politikerinnen und Politiker wurden dementsprechend "abgetestet". Da wurde schon einmal eine Frage in englischer Sprache gestellt, Antworten kamen auch englisch retour. Die Frage nach dem Auto im Mürztal richtete sich beispielsweise themenspezifisch an die Offensive der Grünen im Bereich Öffentlicher Verkehr. Der KPÖ-Vertreter wurde aufgefordert, 1.900-Euro-Mindestlohn und 30-Wochen-Stunde zu erklären und wenn es um die Abschiebung von Flüchtlingen ging, dann war expliziert der Standpunkt der FPÖ gefragt.

Fast wie in der Schule: die vordersten Reihen blieben leer, scheinbar begehrt die hinteren Plätze – auch bei den Pressevertretern. | Foto: Hackl
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Die Lust nach mehr Diskurs

Daraus entspann sich eine durchaus sachliche Abhandlung der nachgefragten Themen, eine wirkliche Diskussion beziehungsweise Verdichtung von Themen kam aufgrund der Programmdichte nicht zustande. Bei einigen Wortmeldungen war die große Lust nach intensiverem Diskurs deutlich spürbar, jedoch hätte es den Zeitrahmen dieser Veranstaltung deutlich gesprengt.

Anders als beispielsweise aus Parlamentsdebatten gewohnt, blieb der Umgangston unter den Diskussionsteilnehmern respektvoll. Man wusste schon sehr genau, wen man vor sich im Auditorium sitzen hatte. "Man redet noch miteinander", das spürte man vor Beginn der Veranstaltung, als die Politikerinnen und Politiker im Kreis zusammen standen, wohl doch auch ein bisschen nervös, was da wohl auf sie zukommen möge.

Dass die Stimmen der Jugendlichen gehört werden sollen und sie eine wichtige Rolle in der politischen Gestaltung des Landes spielen, haben die Politikerinnen und Politiker mitgenommen. Die Jugendlichen selbst konnten sich ein Bild machen, welche Partei sich in der breiten Palette der Themen wie positioniert.

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