Der Überflieger aus Kapellen
Philipp Haagen startet zum ersten Mal bei der Nordischen Junioren WM in Park City.
Schon mit vier Jahren war Philipp Haagen begeistert vom Schispringen, war Fixstarter bei den "Guglhupfspringen" auf der Ganzsteinschanze. Damals noch zu klein für die Schisprungausrüstung, begann der Kapellener mit sieben Jahren beim ESV Mürzzuschlag. Zehn Jahre später kann er auf viele tolle Ergebnisse bei nationalen, aber auch internationalen Bewerben zurückblicken.
Haagen besucht das Schigymnasium Stams, seit dem Sommer 2016 ist er im ÖSV C-Kader. Der absolute Höhepunkt seiner bisherigen Karriere beginnt nächste Woche. Haagen geht bei der Nordischen Junioren Weltmeisterschaft 2017 in Park City (USA) an den Start. "Wir haben über den Sommer mit unserem Trainer gut gearbeitet und bis zum Winter hin die optimalen Abstimmungen gefunden. Ich fühle mich konditionell und sprungtechnisch sehr fit und das spiegelt sich auch in meinen Sprüngen wider", sagt Haagen. Sein erstes Ziel: die Qualifikation schaffen. Denn von den fünf Springern dürfen nur vier bei den Wettkämpfen starten. "Wenn das geschafft ist, möchte ich in der Lage sein, meine Leistung möglichst gut abzurufen und mich von meiner besten Seite präsentieren. Was das in Ergebnissen heißt, wird man sehen", so der Kapellener.
Faszination Schispringen
Was ist es, das Philipp Haagen so am Schispringen fasziniert? "Diese Frage ist schwer zu beantworten. Das einzigartige Gefühl, von der Luft getragen zu werden, ist eigentlich kaum in Worte zu fassen. Ich glaube, dass man es selbst erfahren muss, um eine Antwort auf diese Frage zu finden", erklärt Haagen. Besonders stolz ist der Kapellener auf seine Bronzemedaille bei den Nordischen Schispielen in Tarvisio/Villach im vorigen Jahr und auf die Goldmedaille im Team sowie auch auf Rang zwei und vier und damit auf seine besten Ergebnisse kürzlich beim Alpencup in Schonach im Schwarzwald.
Bei der Vierschanzen-Tournee war Philipp Haagen sogar schon als Vorspringer im Einsatz. "Es war ein cooles Erlebnis. Die Stimmung war lässig und man kann sich auch das eine oder andere von den Weltcupspringern abschauen", erzählt Haagen. Auch seine beiden jüngeren Brüder David und Lukas sind erfolgreiche Schispringer. David wird ab nächster Saison auch im ÖSV Kader sein. Lukas ist noch etwas zu jung, aber hat steiermarkweit auch bereits tolle Erfolge zu verbuchen.
Training
Wie sieht eigentlich das Training im Schigymnasium aus? "Wenn wir nicht gerade auf Trainingskurs oder Wettkampf sind, gibt es einen sehr strukturierten Alltag in Stams. Am Vormittag in der Schule und nachmittags, meistens von zwei bis fünf Uhr, Training. Wir haben fünfmal die Woche Training, in der Regel zweimal davon Sprungtraining und den Rest Konditionstraining", sagt Haagen. Das Nachwuchstalent hat mit Thomas Morgenstern ein großes Vorbild. "Sein extremer Kampfgeist und seine sympathische Art haben mich immer schon sehr fasziniert", so Haagen. Das große Ziel des 17-Jährigen ist natürlich, bald auch im Weltcup zu starten und erfolgreich zu sein. "Ich werde versuchen, fleißig weiterzutrainieren, um die Lockerheit, die ich im Moment habe, möglichst gut beizubehalten. Dann wird man sehen, was rauskommt", so Haagen abschließend. Letzter Erfolg: Erst am Wochenende holte er sich bei den Staatsmeisterschaften im Spezialsprunglauf in Seefeld Bronze im Einzel sowie Bronze mit dem Team.
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