Finanzielle Turbulenzen
Freizeitbetriebe Veitsch hoffen auf den Sommer
Die schlechten Gästezahlen im Winter im Skigebiet Brunnalm Hohe Veitsch sorgen bei den Freizeitbetrieben Veitsch für Turbulenzen – die Gemeinde musste mit Geld einspringen. Jetzt hofft man auf eine gute Sommersaison.
ST. BARBARA. Die schlechte Wintersaison stellt die Freizeitbetriebe Veitsch vor Herausforderungen. Es sind 400.000 Euro die die Freizeitbetriebe Veitsch für Kreditraten von April bis Juni und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt. 100.000 Euro wurden bereits im Zuge eines Sonder-Gemeinderats einstimmig freigegeben wie auch eine Haftung für einen weiteren Kredit über 400.000 Euro beschlossen. Wie es weiter geht soll am 22. Mai in einer nicht-öffentlichen Generalversammlung verhandelt werden. Alle Hoffnungen liegen jetzt auf einer guten Sommersaison und dem neu eröffneten Kinderland.
Statt 40.000 nur 20.000 Wintergäste
"Wenn man am 20. Dezember 20 Grad hat und es im Jänner dann noch dazu regelmäßig stürmt wird es schwierig. Wir haben keine Kalkulationsfehler; es ist rein die schlechte Wintersaison, die uns jetzt zu schaffen macht. Denn die Fixkosten bleiben die gleichen. Im Schnitt haben wir mit 40.000 Gästen in der letzten Wintersaison gerechnet, gekommen ist die Hälfte", sagt St. Barbaras Bürgermeister Jochen Jance (SPÖ). Die Gemeinde ist Eigentümer der Freizeitbetriebe Veitsch.
"Ich lasse das Projekt nicht sterben"
6,8 Millionen Euro wurden in den Ausbau des Winterbetriebes auf der Brunnalm mit dem Bau des neuen Brunnalmzentrums, dem Ausbau der Beschneiung und der Parkplätze und dem neu eröffneten Kinderland für einen Sommerbetrieb investiert. "Und noch bevor wir überhaupt richtig in die Sommersaison starten, redet die Opposition alles schlecht – das zipft mich an", betont Jance. "Ich lasse das Projekt sicher nicht sterben", so Jance weiter.
"Zuschüsse bringen Schwierigkeiten"
Seitens der FPÖ St. Barbara mit Ortsparteiobmann Ernst Ebner kann "zu diesem Zeitpunkt keine positive Fortführungsprognose gegeben werden", da sowohl die Wintereinnahmen weit hinter Plan liegen würden als auch für den Sommerbetrieb keine Planung vorhanden sei. "Wir befürchten, dass dieses Fass ohne Boden für unsere Gemeinde extreme Schwierigkeiten für andere, wichtige Projekte wie Schulwegsicherungen, Gemeindewohnungssanierungen, Straßensanierungen, Infrastrukturmaßnahmen wie Kanal- und Wasserleitungssanierungen bedeutet. Diese Zuschüsse bringen unsere Gemeinde in finanzielle Schwierigkeiten", schreibt Ebner auf der Facebook-Seite der FPÖ.
"Wie über die Runden kommen"
ÖVP-Vizebürgermeister Hannes Koudelka holt etwas weiter aus und betont, dass es schwierig werde mit den "vorhandenen Einnahmequellen über die Runden zu kommen". Zumal zu Beginn der Projektplanung viel mehr für den Ausbau der Brunnalm vorgesehen gewesen sei: "Eine Downhill-Strecke, Mountainbike-Strecken, eine Zip-Line, eine Berghütte oder, dass das Kinderland bei der Bergstation ist – dann wäre auch der Lift im Sommer gut genützt".
"Teuerungen, Auflagen seitens des Natur- und Umweltschutzes aber auch Verzögerungen waren der Grund, warum dann diese Vorhaben nicht umgesetzt wurden", erklärt Koudelka. "Dazu jetzt noch diese schlechte Wintersaison und jetzt fehlt das Geld." Koudelka hofft, dass es positiv mit den Freizeitbetrieben weitergeht, merkt aber auch an "dass es für eine positive Verhandlung am 22. Mai genaue Finanzpläne geben muss". Man wolle es weiterbetreiben; aber auch nur wie der Vizebürgermeister sagt "wenn es Sinn macht".
Hoffen auf den Sommer
Jetzt liegen alle Hoffnungen auf den bevorstehenden Sommerbetrieb auf der Brunnalm. "Wir rechnen schon damit, dass wir 80.000 bis 100.000 Euro pro Monat im Sommer erwirtschaften. Damit wären alle laufenden Kosten gedeckt und es sollte auch noch was übrig bleiben", sagt Jance. Geld soll nicht nur das Kinderland bringen, sondern auch das Gästezentrum "Die Gams", der Liftbetrieb oder die Parkplatzgebühren.
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