"Manchmal riecht man was"
Beschwerden über Emissionen des RHI-Werks Veitsch. Es wird bereits modernisiert.
„Es riecht, als wenn du neben einer Asphaltiermaschine oder einem alten Lastwagen stehst“, so ein Veitscher. Jeden Tag sei es nicht so, der Wind müsse auch passen. Nicht nur der "Gestank" wie er sagt sei für ihn bedenklich, auch der blaue Rauch, der aus dem RHI-Werk Veitsch komme sei zu hinterfragen. Seit dem Frühjahr nehme der Veitscher, der nicht genannt werden möchte, diesen Geruch vermehrt war. Beim Bürgermeister haben sich diesbezüglich drei Personen gemeldet. „Wenn Niederdruckwetter ist, riecht man es vermehrt“, so Bgm. Jochen Jance. Er verweist darauf, dass das Werk bereits begonnen hat Millionen in die Modernisierung der Produktionsanlagen zu investieren und sagt: "Blauer Rauch geht schon seit 50 Jahren da raus".
Dass man „manchmal was riecht, manchmal nicht“ ist laut Werksleiter Thomas Harm schon seit die Temperanlage 1970 in Betrieb ging so. Das wolle man in Zukunft mit der Modernisierung aber verbessern: „Was sich jetzt vielleicht momentan geändert hat ist, dass wir derzeit einen Vollkontibetrieb fahren, das sind wir in den letzten drei Jahren auch nicht gefahren.“ Zwar seien Produktionsmengen vom geschlossenen Werk in Duisburg übernommen worden, „die Kapazitäten wurden aber nicht gesteigert, sondern wir fahren einfach die Kapazitäten aus, die am Standort vorhanden waren“, sagt Harm.
"Die Anlagen sind behördlich genehmigt. Wir betreiben sie bescheidkonform. Und wir sind mit unseren Emissionen in den laut gültigen Richtlinien und Bescheiden zulässigen Werten" so Harm weiter. Es werde proaktiv, ständig an Verbesserungen gearbeitet betont Gerald Zimmer, Sicherheitsfachkraft und Umwelt-Hauptbeauftragter im Werk Veitsch.
Über sieben Millionen Euro werden derzeit in die Modernisierung der Produktionsanlagen investiert (Details siehe Spalte links), um u.a. zukünftige Vorgaben und Richtlinien einhalten zu können. Kernstück der Investition ist eine neue Temperanlage, die gerade fertiggestellt wird und im August in Betrieb gehen soll, Gesamtfertigstellung mit der Rauchgasentschwefelung ist Ende Dezember.
Neuerungen
Seit vielen Jahren werden im RHI-Werk Veitsch feuerfeste Steine produziert. Darunter kohlenstoffgebundene bzw. pechgebundene Magnesiasteine, die in Temperöfen wärmebehandelt werden. Mit zwei Öfen aus den Jahren 1970 und 1982 wird derzeit noch gearbeitet. Im August wird die neue Temperanlage in Betrieb gehen. "Sie kann viel besser die Temperaturkurve halten und es gibt eine neue thermische Nachverbrennung, die noch effizienter verbrennt", sagt Harm. Sie habe bessere Wärmetauscher, wo Energie wieder rückgewonnen werden kann. Bei der Rauchgasentschwefelung geht alles noch durch eine wässrige Lösung. Durch diese werden aus dem Rauchgas die Schwefelmoleküle rausgewaschen.
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