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Andreas Strauß ist Obmann des Maschinenrings Mur- Mürztal, dem 900 Mitglieder angehören. | Foto: Koidl
  • Andreas Strauß ist Obmann des Maschinenrings Mur- Mürztal, dem 900 Mitglieder angehören.
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Rund 70 Prozent der Bauern in unserem Bezirk sind Mitglied beim Maschinenring Mur- Mürztal mit Firmen- und Vereinssitz in Kindberg-Mürzhofen.
Sie nutzen den Maschinenring, um den eigenen Hof effizienter bewirtschaften zu können, für ein Zusatzeinkommen durch Dienstleistungen bei gewerblichen und privaten Kunden, aber auch, um über Maschinenring Personalleasing für regionale Industrieunternehmen zu arbeiten. Obmann des Vereines ist Andreas Strauß. Der Vollerwerbsbauer aus Turnau hat 40 Milchkühe mit angeschlossener Direktvermarktung.

Wie beginnt die Geschichte des Maschinenrings Mur-Mürztal?
Andreas Strauß: Unser Maschinenring war der erste, der in Österreich gegründet wurde. Gemeinsam mit der Landwirtschaftsschule Hafendorf, treibende Kraft war der damalige Direktor Helmut Weinhandl, wurde der Maschinenring 1965 mit ein paar Mitstreitern und Bauern gegründet. Vereinszweck damals wie heute: die überbetriebliche Zusammenarbeit zwischen den Bauern, um gewisse Maschinen besser auslasten zu können.

Wie viele Mitglieder zählt der Maschinenring Mur-Mürztal?
Strauß: Wir haben 900 Mitglieder, fast ausschließlich Bauern, nur ein paar Forstbetriebe sind dabei. Elf Hektar Grünland, ein Hektar Ackerland und 54 Hektar Wald haben die Mitglieder im Durchschnitt an Betriebsgröße. Da sieht man, dass bei uns die Landwirtschaft relativ klein strukturiert ist und eine reine Eigenmechanisierung daher meist unrentabel ist.

Welche Serviceleistungen werden vom Maschinenring angeboten?
Strauß: Das reicht vom Winterdienst, der Grünraumpflege mit Rasenmähen und Sträucherschneiden, über die Baumpflege, dem Leitungen Freischneiden und Wurzelstockfräsen, Forstdienstleistungen, Zählerdatenbringung, bis zur Reinigung von Stiegenhäusern und Parkplatzpflege.

In welchem Bereich wächst hier die Nachfrage am stärksten?
Strauß: Immer mehr wird die Baumpflege, nicht zuletzt aufgrund der vielen Unwetter. Unser Service beinhaltet hier nicht nur die Pflege und Kontrolle, sondern auch die Baumabtragung. Auch die Nachfrage nach kompletten Angeboten für Firmen steigt. Immer mehr wollen ein Gesamtpaket. Das heißt, dass sie vom Rasenmähen, Sträucherschneiden bis zur Gebäudereinigung und Winterdienst alles von einem Partner erledigt haben wollen.

Das Maschinenring Service und Personalleasing bietet Bauern ein Nebeneinkommen. Wie viele der Mitglieder nutzen dies?
Strauß: Wir haben Bauern die nur Mitglieder sind, nicht viel benötigen und anbieten, dann welche die Auftragnehmer sind und Arbeiten bei anderen verrichten, und dann jene Bauern, die nur Arbeit beziehen. Aber rund 200 unserer 900 Mitglieder sind es etwa, die sich dadurch ein Zusatzeinkommen sichern. Grundsätzlich hätten wir so viel Arbeit, dass wir noch mehr Personal zum vermitteln bräuchten.

Wie sieht Ihr Einsatz im Verein aus?
Strauß: Ich fahre mit meinem Schwader, ein großes Mähwerk für die Grünlandernte und meiner Sämaschine mit Kreiselegge aus. Fünf, sechs Mitgliedern kann ich so mit meinen Maschinen helfen. Weiter weg fahre ich nur, wenn es pressiert. Denn es ist nicht so spaßig, mit diesen Maschinen auf der Straße zu fahren.

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