Murau gedenkt Anna Neumann
Eine Ausstellung zum 400. Todestag

Anna Neumann Ausstellung in Murau im Rathaus, v.l. Johanna Seidl, Bgm. Thomas Kalcher, sowie die Holzwelt- bzw. Murau Botschafterinnen Maria Bacher, Marianne Reichl, Gabi Novak und Susanne Feuchter. | Foto: Anita Galler
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  • Anna Neumann Ausstellung in Murau im Rathaus, v.l. Johanna Seidl, Bgm. Thomas Kalcher, sowie die Holzwelt- bzw. Murau Botschafterinnen Maria Bacher, Marianne Reichl, Gabi Novak und Susanne Feuchter.
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Gegenwärtig ist in Murau das Leben und Wirken von Anna Neumann Gesprächsthema bei Leuten, die sich mit der Geschichte von Murau befassen. Dieses Jahr gedenkt man den 400. Todestag dieser in vielfacher Hinsicht großen Frau, der Murau auch eine Straße, die Anna Neumann Straße widmet. Am Freitagabend wurde nun im Rathaus Murau eine Ausstellung anlässlich des Todestages eröffnet.

MURAU. Blickt man auf das Leben von Anna Neumann, so gibt es einige Besonderheiten, worüber auch in dieser Ausstellung berichtet wird. Sie stammt aus Kärnten, sie erbte von ihrer Mutter viel Besitz, so galt sie zu ihrer Zeit als eine der reichsten Frauen. Um ihren Reichtum gut zu verwalten, glaubte sie dies mit einem Mann bestens zu bewerkstelligen. Doch das Eheglück war nur von kurzer Dauer, dies wiederholte sich mehrmals, insgesamt war Anna Neumann sechs Mal verheiratet, zuletzt schloss sie als 81-jährige mit Georg Ludwig Graf zu Schwarzenberg, damals 30 Jahre alt, den Bund der Ehe, damit verbunden war auch, dass Murau in die Verwaltung von Schwarzenberg überging.

Die Recherchen

Ein ganzes Team von Fachkundigen haben sich für diese Ausstellung mit dem Leben und Wirken von Anna Neumann befasst, dafür wurden in Archiv genauere Beschreibungen zusammengetragen. Maßgeblich wirkte hier Johanna Seidl von den Murau Botschafterinnen mit Unterstützung der Stadtgemeinde mit. Unterstützung fand man im Handwerksmuseum mit einigen Exponaten und im Schloss Schwarzenberg, hier vor allem vom Archivar Mario Hörzer oder auch von Wolfgang Wieland, dem früheren Archivar bei Schwarzenberg in Murau. Somit gibt die Ausstellung viel Einblick in die Zeit und Wirken von Anna Neuman von Wasserleonburg.

Bei der Ausstellung geht es auch um das 16. Jahrhundert. | Foto: Anita Galler
  • Bei der Ausstellung geht es auch um das 16. Jahrhundert.
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Bgm. Thomas Kalcher bezeichnete bei der Eröffnung Anna Neuman als eine in der Gesamtsicht nachhaltig wirkende Person für die Stadt Murau, mit der Eheschließung ist das Haus Schwarzenberg nach Murau gekommen, das Haus Schwarzenberg ist seither ein maßgeblicher Mitgestalter in der Entwicklung von Murau. 2017 gab es eine Ausstellung zum 400 Jahre andauernden Wirken vom Haus Schwarzenberg in Murau. Damals wurde ein „Schwarzenberg Bier“ von der Brauerei Murau kreiert, nun wurde auch ein „Anna Neumann Bier“ vorgestellt, ein typisches Bier von damals, wie es Braumeister Michael Göpfart bezeichnete. Über die Inhalte der Ausstellung gab Johanna Seidl Einblick und dankte den zahlreichen Unterstützern um diese Ausstellung auch umzusetzen. Vieles ist bekannt, vieles nicht, persönliche Niederschriften findet man nicht, um ihre persönlichen Eigenschaften näher kennenzulernen, so Projektleiterin Johanna Seidl. Eine Botschafterin von Anna Neumann ist immer wieder Gabi Novak aus Neumarkt, die oftmals im Kleid von Anna Neumann zu sehen ist. Die Eröffnungsfeier wurde mit Volksmusik umrahmt.

Ausstellungseröffnung

Bei dieser Ausstellungseröffnung umschreibt Wolfgang Wieland, Archivar und Buchautor in Murau Anna Neumann so:

„Sie war so vielseitig tätig, sozial aber auch als die strenge Herrin, sie hat zu den damaligen Verhältnissen für geordnete Verhältnisse gesorgt, zum Beispiel Holzbezugsrechte schriftlich festgehalten. Sie war nicht reich aufgrund ihrer Eheschließungen, sondern es von den Eltern geerbt, sie hat Geld von Untertanen entgegengenommen und mit Zinsen zurückbezahlt, wie das Bankensystem nunmehr funktioniert. Insgesamt war sie eine sparsame Frau“.

Gabi Novak, alias Anna Neumann von heute: „Mich hat es am meisten beeindruckt, dass sie sich niemals hat unterkriegen lassen, sie hat weitergemacht, ihr sind fünf Ehemänner weggestorben, sie hat trotzdem nicht aufgegeben, dass sollte man für heute mitnehmen. Als Frau stark sein und niemals aufgeben. Anna Neumann würde sich freuen, an dieser Feier teilnehmen zu dürfen, dass man ihr so viel Platz gibt zur Würdigung für ihr Wirken für Murau. Zu ihren Lebzeiten wurde sie doch auch wegen ihrer vielen Ehen und Reichtum etwas von der Seite angesehen, aber ich denke, Anna Neumann würde sich über das Murau von heute sehr freuen“.

Die Ausstellung „Anna Neumann und das 16. Jahrhundert“ bis 29. September:

  • Montag, Mittwoch und Freitag von 8 Uhr bis 12.30 Uhr,
  • Dienstag und Donnerstag zusätzlich von 14 bis 16 Uhr,
  • gegen eine freiwillige Spende geöffnet.
  • Weitere Infos gibt es unter Tel. Nr. 0660 / 1695085 oder www.murau-botschafter.at

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