Judenburger Bezirksjägertag in Oberzeiring

Fotos: Heinz Waldhuber
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Autor: Heinz Waldhuber

Bezirksjägermeister Richard Neuper hat wenig Freude mit der Zusammenlegung.

Ob eine Zusammenlegung der Jagdbezirke Judenburg und Knittelfeld sinnvoll ist? Diese Frage bleibt Theorie, weil die weidmännische Fusion bereits Tatsache ist und mit der vergangenen Mittwoch vollzogenen Wahl eines neuen gemeinsamen Bezirksjägermeisters für das Murtal der Schlussakt gesetzt wurde. Daran änderten auch die sich scheidenden Geister beim jüngsten Bezirksjägertag nichts.
Zum letzten Mal wurde am vergangenen Samstag das Treffen der Judenburger Weidmänner in Oberzeiring ausgetragen, die traditionelle Enge des Haunschmidt’schen „Erzherzog Johann-Saales“ ist damit Geschichte.
„Wo bleibt das Einsparungspotential, wie sollen ehrenamtliche Funktionäre einen Jagdbezirk mit 167.000 Hektar sinnvoll bewirtschaften?“ Fragen, die Bezirksjägermeister Richard Neuper als erklärter Gegner der Zusammenlegung vorwurfsvoll seinem steirischen Jagdchef Heinz Gach stellte. Dieser wiederum sieht sich als falscher Adressat: „Das habe nicht ich mir ausgedacht. Die Zusammenlegung der Jagdbezirke ist eine Folge der politischen Reformpartnerschaft im Land, die uns vor vollendete Tatsachen stellt, aber bis jetzt noch nicht aufgezeigt hat, wie es weitergehen soll“, so Gach. Daher wolle er sich auch nicht für etwas verteidigen, was nicht auf seinem Mist gewachsen sei, erklärte der Landesjägermeister.
Für Neuper, der die Jägerschaft durch den rot-schwarzen Kuschelkurs überfahren sieht, bleibt demnach die Gretchenfrage unbeantwortet: „Es soll mir einer einmal erklären, was Voves und Schützenhöfer mit unserem Jagdbezirk zu tun haben.“ Seine Meinung bleibe unverändert: Eine unüberlegte Vorgangsweise und eine Zereißprobe für die Jagdfunktionäre.
Zufrieden zeigte sich der Bezirksjägermeister mit den Ergebnissen in der Bewirtschaftung. Beim Rotwild verzeichnete man bei einem Frühjahrswildbestand von 3.379 Stück einen Abgang von 90 Prozent, beim Rehwild einen solchen von 87,7 Prozent. Beim Gamswild müssten bei einer Abgangsquote von knapp 64 Prozent noch Verbesserungen einsetzen, so Neuper.
Erlegt wurde im Judenburger Jagdbezirk während des abgelaufenen Jahres noch weiteres Wild. Die größten Positionen dabei sind mehr als 200 Feldhasen, fast 600 Füchse und 188 Stock- und Krickenten, 129 Steinmarder und 84 Murmeltiere sowie 45 Stück des seltenen Auer- und Birkwildes.
Nationalratsabgeordneter Fritz Grillitsch mahnte zur Einheit: „In beiden Jagdbezirken wurde bisher großartige Arbeit geleistet. Aufgabe muss es nun sein, aus der gegebenen Situation das Beste zu machen und gemeinsam die Herausforderungen anzupacken.“

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