"Wird das Schwimmbad der Therme geopfert?"

Die Rutsche im Fohnsdorfer Schwimmbad wurde dieser Tage abmontiert und entfernt. Grund dafür ist ein technischer Defekt. Das lässt die Grünen jetzt schon das Schlimmste befürchten: „Wird das Schwimmbad der Therme geopfert?“, fragt sich Gemeinderat Gerhard Handl.
Tatsache ist: Das Schwimmbad ist und bleibt geöffnet, die Rutsche werde allerdings nicht erneuert, wie Bürgermeister Johann Straner gegenüber der Murtaler Zeitung bestätigt: „Für die Rutsche gab es keine Genehmigung mehr, deshalb wurde sie aus Sicherheitsgründen entfernt.“ Eine Schließung des Freibades dementiert Straner allerdings - wenn auch halbherzig: „Da ist nichts dran, solange die Technik funktioniert, bleibt das Bad geöffnet“. Dass diese mittlerweile allerdings in die Jahre gekommen ist, sei kein Geheimnis. Die Anlage ist 27 Jahre alt und eine Runderneuerung würde mehrere Hunderttausend Euro kosten - Geld, das die Gemeinde Fohnsdorf nicht hat. Straner: „Wenn es soweit ist, wird sich der Gemeinderat damit auseinandersetzen.“
Laut Ansicht der Grünen könnte es dann aber schon zu spät sein. Gerhard Handl: „Wollen wir dieses Juwel für Familien und Badebegeisterte aufgeben? Aufgeben dafür, dass dann im Freibereich der Therme wesentlich höhere Eintrittspreise verlangt werden müssen?“
Bekanntlich wird derzeit in der Therme Fohnsdorf der Außenbereich für rund 700.000 Euro umgebaut - mit einer großen Wasserrutsche. Bürgermeister Johann Straner geht die Sache pragmatisch an: „Wir werden hier klarerweise auf Sicht investieren und dabei die Therme forcieren.“
Kritik von den Grünen gibt es auch zur Gesamtsituation in Fohnsdorf. „Die Gemeinde ist stark verschuldet - da kann man nicht gleich weitertun wie bisher“, moniert der Landtagsabgeordnete Lambert Schönleitner. Er fordert ein Konzept und klare Ansagen des Landes. Man wolle die Therme nicht fallenlassen. Vielmehr sollen Gemeinden oder private Investoren als Helfer in der Not einspringen.