Harald Hartl: „Heute freue ich mich über jeden neuen Tag“

Harald Hartl: Vom toughen Polizeibeamten zum leidenschaftlichen Autor. Foto: Bärnthaler

Dass eine Krise durchaus ihren Sinn haben kann, beweist die Geschichte von Harald Hartl.

SPIELBERG. „Nur eine Krise kann uns zu neuem Leben erwecken“. Zugegeben: eine sehr provokante Aussage. Auf Harald Hartl trifft sie allerdings zu.
Der ehemalige Polizei-Chefinspektor musste vor etlichen Jahren durch ein schweres Burn-out gehen, hat die Herausforderung angenommen, überwunden und eine neue Lebensaufgabe gefunden. „Meine Frau Elisabeth hat mich in dieser schwierigen Zeit dazu ermutigt, mir meinen Frust, meine Sorgen und Ängste von der Seele zu schreiben“, erzählt der Spielberger. Was anfangs zur Selbsttherapie diente, ist heute sozusagen Haralds „zweites Leben“.

Erfüllung und Inspiration

Und das ist ausgefüllt mit Familie, Sport, Faulenzen, Spaziergängen mit Hund Florian und natürlich dem Schreiben. Mehrere Stunden täglich haut Harald in die Tasten. „Oft stehe ich in aller Herrgottsfrühe auf und setze mich vor den Laptop“. Mittlerweile hat er fünf Bücher veröffentlicht. Und dabei geht es ihm weder um Bekanntheit noch um Geld. „Ich schreibe, weil es mich erfüllt und inspiriert und ich mit meinen Geschichten die Leser berühren will“, so der Spielberger. Anfangs hat er sich hinter dem Synonym Heinrich Eschauer „versteckt“ - heute ist es Harald egal, wenn jemand seine Biografie „Das Leben eines H-Promis“ liest und weiß, dass es von ihm kommt.
Ob Kurzgeschichte, Liebesroman oder Krimi - es gibt mittlerweile kein Genre über das sich der passionierte Autor nicht „drüber traut“.

Zweiter Krimi im Talon

In seinen ersten Murtalkrimi „Der Waldschrat“ hat der 60- Jährige seine Vergangenheit als Polizist einfließen lassen. „Das kommt mir beim Schreiben von Krimis natürlich sehr zugute, weil ich die internen Abläufe kenne“, so Hartl, der bereits einen zweiten Krimi „Im Angesicht des Todes“ im Talon hat. Dieser soll im Herbst 2017 auf den Markt kommen und spielt im Raum Fohnsdorf, Sillweg. Ein gutes dreiviertel Jahr dauert es, bis er ein Buch fertig hat. Druck verspürt er keinen mehr. „Ich mache mir heute keinen Stress mehr, denn der hat mich nebst Unzufriedenheit und mangelnder Wertschätzung damals ins Dilemma gebracht. Jetzt mache ich nur noch Dinge, die mir Freude bereiten und umgebe mich mit Menschen, die mir guttun“, so Hartl.

Herzensprojekt

Gut tut ihm auch der Kontakt mit Menschen, die mit besonderen Schicksalsschlägen wie einer Krankheit oder Behinderung leben. Seit etlichen Jahren verbindet Harald Hartl eine tiefe Freundschaft mit Helmuth Ploschnitznigg und den Freunden der Simultania Liechtenstein. „Ich verbringe jede Woche mehrere Stunden in der Sim und durfte im Laufe der Zeit viele unglaubliche Menschen und Geschichten kennenlernen“, so Hartl. Diese Schicksale, die ihn bewegen und zum Nachdenken bringen, hat er im Buch „Lebenskapriolen“ festgehalten. „Es wird kein Bestseller, das ist mir bewusst. Aber es ist ein Herzensprojekt und ich hoffe, dass es veröffentlicht wird“.

Autor: Martina Bärnthaler

Zur Person

Harald Hartl wurde am 28. Mai 1956 in Knittelfeld geboren. Erst Polizeibeamter und bekannter Karateka, dann Buchautor.
Verheiratet seit 38 Jahren mit Elisabeth, zwei Söhne: Michael (35) und Robert (39).
Hartl leitet seit 40 Jahren die Karatesektion Spielberg, ist Träger des 6. Dan, hat ein Selbstverteidigungsprogramm für Frauen entwickelt.

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