Höchstleistungen mit fremder Lunge

Gerhard Gruber holte fünfmal Gold. Foto: KK

PÖLSTAL. Nicht nur die sportlichen Erfolge von Gerhard Gruber sind außergewöhnlich, auch die Umstände, die dazu führten. Der heute 58-Jährige wurde vor über 20 Jahren aus heiterem Himmel mit der Diagnose „Leukämie“ konfrontiert. Ein Jahr später wurde eine Knochenmarkstransplantation mit einer Spende seiner Schwester im AKH Wien durchgeführt.

Premiere

Doch damit nicht genug: „Unglücklicherweise gab es danach eine chronische Abstoßungsreaktion auf meine gesunde Lunge“, erzählt Gruber. Das führte zu einer lebensnotwendigen Lungentransplantation, die ebenfalls im AKH Wien durchgeführt wurde. „Ich war damals einer der ersten Patienten weltweit, an dem eine Knochenmarkstransplantation mit folgender Lungentransplantation durchgeführt wurde.“

Experten

Die Experten im AKH Wien zählen zu den besten ihres Faches. Dort hat sich übrigens auch Formel 1-Legende Niki Lauda Anfang August einer Lungentransplantation unterzogen. „Im Ernstfall wird kein Unterschied gemacht“, sagt Gruber. „Ich musste damals auch auf der Warteliste vorgereiht werden, sonst hätte ich keine Überlebenschance gehabt.“

Einstellung

Durch seine positive Lebenseinstellung und viel Sport hat der Pölstaler den Weg zurück ins „normale Leben“ gefunden. 20 Jahre nach der Transplantation beschloss er, bei den „European Heart and Lung Transplant Championships“ in Lignano anzutreten. Zweck dieser Spiele ist die Förderung der Rehabilitation sowie die Erhaltung der Freundschaft zwischen Empfängern und Verbänden. Über 200 Athleten aus 14 Nationen waren heuer dabei. Gruber holte Gold in allen fünf Disziplinen, in denen er angetreten ist - in den Laufbewerben über 100, 400, 1.500 und 4.000 Meter sowie beim Tennis. Damit war er gleichzeitig erfolgreichster Sportler der Meisterschaften.

Mut und Hoffnung

Ihm geht es allerdings nicht vorrangig um den Erfolg. „Ich möchte damit allen, die in eine ähnliche Situation kommen, Hoffnung, Mut und Motivation geben“, sagt Gruber. Deshalb stehen auch weitere Auftritte bei den jährlichen Championships noch in den Sternen: „Ich werde vielleicht das eine oder andere Mal noch dabei sein, aber sicher nicht jedes Jahr“.

Aktiv

Der St. Johanner hat nämlich auch sonst einiges zu tun: Der Tischlermeister betreibt seine eigene Sportanlage und ist seit 40 Jahren aktives Mitglied beim Musikverein St. Johann am Tauern. Zudem fährt er mit dem örtlichen Tennisclub regelmäßig Meisterschaftserfolge ein.

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