Lawine am Kreiskogel
Bergrettungsübung mit realistischer Kulisse

Die Bergrettung hatte am Wochenende eine Übung. Der Schauplatz war kurz davor von einer Lawine erfasst worden. | Foto: Oblak
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  • Die Bergrettung hatte am Wochenende eine Übung. Der Schauplatz war kurz davor von einer Lawine erfasst worden.
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Es herrscht immer noch Lawinenwarnstufe zwei in der Region Murau-Murtal. Die Bergrettung mahnt weiter zur Vorsicht, denn spontane Lawinenaktivitäten sind nicht auszuschließen. Das zeigte auch ein Beispiel am Zirbitzkogel. Die Bergrettung hat sich auf den Ernstfall vorbereitet.

MURTAL. Am Wochenende fand eine Einsatzübung der Bergrettung in den Seetaler Alpen statt. Vor Ort waren 51 Bergretterinnen und Bergretter von den Ortsstellen Knittelfeld, Judenburg, Zeltweg und Pöls, verstärkt durch einen Lawinensuchhund. Sie haben mit Sonden, Schaufeln und Lawinenverschüttetensuchgeräten die zuvor im Lawinenkegel vergrabenen Dummys gesucht und diese binnen kürzester Zeit gefunden und geborgen. Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte funktionierte perfekt. Das Besondere an dieser Übung: Eine Woche zuvor ist eine Lawine vom Kreiskogel abgegangen. Die Spuren davon waren noch deutlich zu sehen. 

„In den Seetaler Alpen gibt es immer wieder Lawinenabgänge. Die jüngste Lawine war die größte seit langer Zeit.“
Werner Koch, Bergretter

Die Lawine hat einige Bäume mit sich gerissen. | Foto: Oblak
  • Die Lawine hat einige Bäume mit sich gerissen.
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Die angesprochene Lawine ist vom 2.306 Meter hohen Kreiskogel abgegangen und war 200 Meter breit. Der Kreiskogel ist von der Winterleitenhütte ausgehend ein beliebtes Ausflugsziel und dennoch waren glücklicherweise zu diesem Zeitpunkt des Lawinenereignisses keine Wintersportfans am Berg. „Wenn diese Lawine abgegangen wäre, wenn viele Sportler unterwegs gewesen wären, hätte es sicher Tote gegeben“, so Werner Koch, Leiter der Bergrettungs-Ortsstelle Knittelfeld. "Es herrscht noch immer Lawinenwarnstufe zwei. Daher sollte man unbedingt vorsichtig sein."

Eindringliche Warnung

Werner Koch war Einsatzleiter der Übung und weiß, dass die Seetaler Alpen ein Lawinengebiet sind, wo es immer wieder Tote gibt. 2014 starb beispielsweise ein Mensch unter der Lawine am Zirbitzkogel. Koch rät allen, die im Winter in den Bergen unterwegs sind, sich entsprechend auszurüsten: Lawinenverschüttetensuchgerät, Schaufel und Sonde sind unbedingt mitzunehmen. Der gut sortierte Fachhandel bietet diese drei Lebensretter um etwa 350 Euro an. Verglichen mit dem, was ohne diese Ausrüstung auf dem Spiel steht, ist das eine eher kleine Investition.

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