Nach Unwetter: Betretungsverbot möglich
Hänge rutschen, Straßen sind gesperrt - die Aufräumarbeiten dauern an.
MURTAL/MURAU. „Es nimmt schön langsam Formen an, zumindest die Stimmung in der Gemeinde ist gut“, berichtet Bürgermeister Johann Schmidhofer aus Oberwölz. Drei Wochen nach der Unwetterkatastrophe sind die Aufräumarbeiten alles andere als beendet - sie laufen nach wie vor auf Hochtouren. Über 200 Soldaten sind noch immer in den betroffenen Gebieten im Einsatz. In der Gemeinde Pölstal haben sie neue Aufgaben dazubekommen. Die schweren Regenfälle vom vergangenen Wochenende haben erneut zu Hangrutschungen geführt - diese müssen jetzt gesichert werden.
Schweres Gerät
Bürgermeister Alois Mayer spricht über die heftigsten Schäden seit mehr als 20 Jahren. Die weitläufige Gemeinde hat gleich mehrere Hotspots, etwa in den Ortsteilen Oberzeiring, St. Johann am Tauern, St. Oswald-Möderbrugg und Bretstein. „Für die Behebung ist teilweise schweres Gerät notwendig“, sagt Mayer. Da kommt die Hilfe des Bundesheeres gerade recht. Die Soldaten werden auch in den kommenden Wochen im Murtal bleiben.
Straßensperren
Nach wie vor gesperrt bleibt die Landesstraße zwischen Oberzeiring und dem Lachtal. „Es sind derzeit Geologen vor Ort, eventuell muss sogar ein Betretungsverbot in diesem Bereich ausgesprochen werden“, sagt Mayer. Bis wann die Verbindung wieder hergestellt ist, kann derzeit noch niemand beantworten. Nur soviel weiß Mayer: „Es wird mit Nachdruck gearbeitet, zuerst sind die Schäden mit höchster Priorität an der Reihe.“
Hohe Summen
Dass die Verbindung zwischen Oberzeiring und dem Lachtal vorerst gesperrt bleibt, tut auch Johann Schmidhofer weh: „Das schmerzt vor allem touristisch“, sagt er. Zusätzliche Probleme tun sich für seine Landwirte auf: Milch- und Holztransporte sind teilweise unmöglich. „So bleiben die Bauern auf hohen Summen sitzen“, beklagt Schmidhofer.
Eine weitere Baustelle ist die Sölkpassstraße zwischen den Gemeinden Sölk im Ennstal und Schöder. Dort gibt es zumindest erste Hoffnungsschimmer: Noch heuer ist laut Verkehrslandesrat Anton Lang eine einspurige, durchgehende Befahrbarkeit vorgesehen. „Die gesamte Wiederherstellung wird bis Ende 2018 dauern.“
Info
Die Unwetter vom 5. und 6. August haben große Teile des Murtals getroffen.
Insgesamt 16 Gemeinden in der Steiermark wurden zu Katastrophengebieten erklärt - elf davon in der Region:
Bezirk Murtal
Pölstal
Unzmarkt-Frauenburg
St. Georgen ob Judenburg
Hohentauern
Kobenz
Spielberg
St. Marein-Feistritz
Bezirk Murau
Niederwölz
Oberwölz
St. Peter am Kammersberg
Schöder
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