„Natechnikum“ eröffnet Freitag

- Anna Zechner und Hubert Edlinger haben im Natechnikum-Team Arbeit gefunden. Fotos: Ainerdinger
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Das verglimmte „Leuchtturmprojekt“ Vivarium im Gemeindegebiet Mariahof fängt wieder Feuer. Es geht am Freitag, 17. Juli 2015, ab 10 Uhr als „Natechnikum“ in Probebetrieb.
HANS GEORG AINERDINGER
Die offizielle Eröffnung wird ca. 14 Tage später folgen. Nicht nur Touristiker freuen sich, dass im einstigen, an den laufenden Kosten gescheiterten Vorzeigeprojekt auf solider Basis wieder Leben einkehrt.
Nach dem Ende des sehr ambitionierten Projekts „Vivarium“ hat der Eigentümer Tourismusverband Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen entschieden, die Liegenschaft zu verkaufen. Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit einem Interessenten, der die erforderlichen finanziellen Mittel nicht aufbringen konnte, wurde beschlossen, eine öffentliche Interessentensuche zu starten. Diese Initiative hat das Interesse von vier Bewerbern ergeben, die im Rahmen eines Hearings durch die Tourismuskommission ihre Vorstellungen von der zukünftigen Nutzung des Vivariums und ihr Angebot präsentieren konnten. Das Ergebnis des Hearings war der Zuschlag an die durch Hermann Jaklitsch vertretene Interessentengruppe, die sodann die Liegenschaft durch die mittlerweile gegründete Vivarium Touristik GmbH erwarb. Diese Gesellschaft wird seit März 2015 durch Altbürgermeister Reinhardt Racz als Geschäftsführer vertreten, als Gesellschafter fungiert Jaklitsch.
Racz stellt fest: „Früher oder später werden wir die Gesellschaft umtaufen, um der neuen Linie gerecht zu werden.“ Was derzeit nervt: „Die Gesellschaft wird mit zumeist anonymen Anzeigen geflutet. Ein Horror. Langfristig, sollten wir nicht zu Tode gequält werden, wollen wir ja die gesamten vier Hektar in einen Freizeitpark weiterentwickeln. Es sind teilweise schon Wege angelegt. Dieser Outdoorbereich sollte von der Halle weitergeführt und umzäunt werden, bis zur Bionik bieten sich hier viele Themen an!“ Der imposante, nicht isolierte, in Glas und Beton ausgeführte Bau wurde innen für die neue Nutzung entsprechend umgebaut und adaptiert. Mit dem geplanten Investitionsvolumen von einer Million Euro liegt man auf Kurs.
Region ist Gewinner
Racz: „Es ist sicher kein Investment, bei dem sich jemand bereichern kann. Ganz sicher nicht. In Wahrheit ist es die gleiche Verrücktheit, wie sie sich Karl Schmidhofer mit der Grebenzen an den Hals gesetzt hat. Gewinner ist nur die Region. Da sind ja auch die Mitarbeiter, die bezahlt werden müssen!“ Fünf sind es beim Natechnikum, zwei Damen für Cafe, Shop, Eintritt, eine für Reinigung, zwei Mitarbeiter sind für Ausstellungsbegleitung, Technik und Adminis-tratives zuständig. Für Überwachung sorgen neben einem sehr guten technischen Alarm-Equipment alle Mitarbeiter.
Was die Besucher erwartet
Ansprechen will man mit dem „Natechnikum“ vorerst von Mai bis Oktober Einheimische, Urlaubsgäste, Schulen, Geschichts- und Technikinteressierte. Gezeigt werden Ausgrabungsfunde von den Kelten bis zu den Römern. Unikate, die zu 90 Prozent aus dem steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet stammen. Was noch fehlt, ist ein schlüssiger Themenübergang zur dargestellten Entwicklung der Mobilität von Anfang an, von der Pferdekutsche bis zum 1995er Benetton Formel-I-Boliden von Michael Schumacher. Dieses Highlight wird bis zu Saisonschluss im Oktober zu sehen sein. Die mobilen Besonderheiten werden laufend ergänzt und getauscht, sie reichen vom Oldtimer wie dem Fiat Topolino bis zu Youngtimern wie Ford Capri oder VW Scirocco.
Ein Kraftpaket der besonderen Art ist ein Smart mit 200 PS. Aus der Garage des Neumarkter Leihgebers Gerhard Karl sind gleich zwei Edelrenner vergangener Epochen zu sehen. Eine Renault Alpine A 110, Bj. 1972. Mit dem gleichen Auto gewann Ove Andersson 1972 die Monte-Carlo-Rallye. Gerhard Karl war mit seiner 1999 bei der ersten Murtal Classic am Start. Die Fans wird auch sein Porsche Prototyp aus dem Jahr 1984 begeistern, der bei der Rallye Paris-Dakar eingesetzt war. Ein Versuchsfahrzeug von Dave Richards aus England, der für Porsche Fahr-werksversuche gemacht hat. Das Auto dürfte auch bei der Pharaonen-Rallye eingesetzt worden sein. Das Wrack wurde in einem englischen Museum entdeckt, die Zelle in einem Container nach Österreich gebracht und in dreijähriger Bauzeit restauriert. Heute mit einem 3,6 l Saugmotor ausgerüstet, hat dieser Porsche mit der Optimierung ca. 300 PS.
Zu sehen ist auch ein Porsche 959, der 1982 als weltweit schnellstes erhältliches Serienfahrzeug gegolten hat.
Einer der Partner des Museums ist die FH Joanneum - von dort stammt z. B. das Schnittmodell eines BMW Sechszylindermotors und die Rohkarosserie eines Audi A 2.
Neben einem normalen Cafe-betrieb wird auch weiterhin der gern angenommene Kinderspielplatz „Quaquarium“ angeboten. Im Galeriebereich bietet eine Carrera-Modellrennbahn die Möglichkeit, kleine Rennen auszutragen und wer es noch heißer will, kann in einen 206er Rallye-Peugeot steigen und in diesem Simulator zeigen, wie lange er auf der Piste bleibt.
Info
Der Eintritt beträgt 7 Euro,
Geöffnet ist jeweils von Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.





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