Wölzertal: Aufräumen nach der großen Flut
Die Schäden belaufen sich auf grob geschätzte 29 Millionen Euro. Die Aufräumarbeiten im Wölzertal werden noch Wochen andauern.
WOLFGANG PFISTER
Die gröbsten Infrastrukturschäden sind beseitigt, Wege teilweise befahrbar und Brücken wieder hergestellt. Strom- und Telefonleitungen sind gecheckt und Kläranlagen für die Wiederaufnahme des Betriebes vorbereitet. Den Hauptanteil daran, dass im Wölzertal nicht noch größerer Schaden entstanden ist und keine Personen zu Schaden gekommen sind, haben die Feuerwehreinsatzkräfte. Ihnen gebührt an dieser Stelle noch einmal großes Lob und der Dank der betroffenen Gemeinden, Firmen, Landwirte und Privathaushalte. Nach wie vor sind Feuerwehrkräfte im Einsatz, um bei den umfangreichen Aufräumarbeiten zu helfen.
Eine kurze Einsatzbilanz
Die Freiwilligen Feuerwehren hatten im Wölzertal vom Tag der Unwetterkatastrophe an 1.855 Mann sowie 310 Fahrzeuge im Einsatz. Nach ersten Abrechnungen ergeben sich 25.970 Einsatzstunden. In Oberwölz wurden 105 Tätigkeiten und in Niederwölz 72 Tätigkeiten durchgeführt.
3 Wochen danach
Das ungeheure Schadensausmaß im Wölzertal ist erst nach und nach sichtbar geworden. Besonders in den Gräben Hinteregg und Schöttl. Es wird noch Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis alle Schäden behoben sind.
Tiertragödien spielten sich ab
Wie erst jetzt bekannt wurde, kamen bei dem Unwetter auch viele Tiere zu Schaden. Kühe, Kälber, Schafe, Kleintiere und sogar Rotwild und Rehe sind in den Fluten verendet. Die Kadaver der Tiere wurden von Einsatzkräften entdeckt und geborgen. Der 16-jährige Matthias Prieler aus Mainhartsdorf konnte am elterlichen Hof in letzter Minute zwei Kälber aus den Fluten retten.
Großartige Hilfsbereitschaft
Vor den Vorhang dieser Katastrophe gehören vor allem jene, die spontan geholfen haben. So etwa Dr. Heinz Divitschek und Gattin aus Oberwölz, die mit Schaufel und Besen ausgerüstet, spontan Betroffenen halfen, oder Braumeister Günter Kecht von der Murauer Brauerei, der höchstpersönlich die leidgeprüften Wölzertaler gratis mit Bier und alkoholfreien Getränken versorgte, oder Naturbäcker Karl Hager aus Murau, der mit ein paar Tausend Gratis-Semmeln für die Helfer nach Oberwölz brauste.
Spendenaufruf
Folgende Spendenkonten für die Opfer der Unwetterkatastrophe im Wölzertal wurden eingerichtet:
RB Oberwölz, BLZ 38452, Kto.-Nr. 300 000 7, Kennwort „Hochwasserkatastrophe Oberwölz“ und
RB Niederwölz, BLZ 38452, Kto.-Nr. 2.222.222, Kennwort „Hochwasserhilfe Niederwölz“.
Den Bericht mit Bildern finden Sie in Ihrer aktuellen Murtaler Zeitung auf den Seiten 4 und 5.
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