"Das ist keine normale Woche"

Manfred Lenger: "Ein Red Bull-Sieg würde mich sehr freuen." Foto: Verderber
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  • hochgeladen von Stefan Verderber

Hektisch geht es in der Gemeinde Spielberg auch sonst zu. Aber in der Formel 1-Woche ist es für Bürgermeister Manfred Lenger und seine Mitarbeiter noch eine Spur stressiger. Wir haben den Ortschef zwischen Presseterminen, Veranstaltungen und Büroarbeit getroffen.

MZ: Was ist es für ein Gefühl, der einzige Formel 1-Bürgermeister Österreichs zu sein?
Manfred Lenger: Das ist natürlich schön und es ist eine große Ehre, in dieser Stadt Ortschef sein zu dürfen, wo auch die Formel 1 fährt.

MZ: Läuft eine Formel 1-Woche anders ab als normale Arbeitswochen?
Lenger: Ja, das ist natürlich keine normale Woche. Es gibt viel mehr Termine - vor allem mit den Medien. Außerdem stehen Abendveranstaltungen am Programm, die es sonst nicht gibt. Es ist schon etwas Besonderes.

MZ: Wie und wo werden Sie den Grand Prix am Sonntag verfolgen?
Lenger: Das steht noch nicht zu 100 Prozent fest. Aber ich werde ihn auf jeden Fall verfolgen - voraussichtlich vor Ort.

MZ: Themenwechsel: Bei der Gemeinderatswahl im März hat Ihre SPÖ im Vergleich zu anderen Städten im Aichfeld nur geringe Verluste hinnehmen müssen. Denken Sie trotzdem, dass absolute Mehrheiten bald der Vergangenheit angehören werden?
Lenger: Auf kommunaler Ebene eher nicht. Die Gemeinderatswahl ist noch immer eine Persönlichkeitswahl. Wenn man als Bürgermeister gute Arbeit leistet, sind stabile Mehrheiten auch in Zukunft möglich. Die Nähe zum Bürger bringt da viel.

MZ: Was hat sich seit der Gemeindefusion mit Flatschach geändert?
Lenger: Naja, flächen- und einwohnermäßig sind wir größer geworden. Ansonsten ist es nicht wirklich viel. Wir haben jetzt 200 Einwohner mehr zu betreuen. Am Anfang muss man da noch viele Dinge kennenlernen. Der Ablauf bleibt derselbe. Es gibt aber auch von der Bevölkerung positive Rückmeldungen. Das braucht eben seine Zeit.

MZ: Welche Projekte stehen in Spielberg auf der Prioritätenliste ganz oben?
Lenger: Im Prinzip sind das drei große Bereiche in den nächsten fünf Jahren: Investitionen in die Infrastruktur, Wohnen und Spielberg soll zu einer Wohlfühlgemeinde werden. Da sind wir eigentlich überall schon gut unterwegs. Derzeit sind etwa 60 neue Wohnungen in Bau - das ist viel für eine Gemeinde dieser Größenordnung. Ansonsten sind es viele einfache Dinge wie Radwege, Sauberkeit, Parkbänke und dergleichen. Wir wollen auch die Ingering-Au attraktivieren.
Als vierter Punkt wäre da noch die Fortführung von Betriebsansiedelungen im Bereich der Obersteirischen Molkerei und an der S 36.

MZ: Wie steht es mit den Finanzen der Gemeinde?

Lenger: Wir hatten im Vorjahr im Rechnungsabschluss einen Überschuss von über 400.000 Euro. Nach Rücklagen und Darlehen bleiben über 100.000 Euro. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Wir haben natürlich auch schwierige Jahre durchgemacht. Aber wir sind immerhin eine von wenigen Zuzugsgemeinden in der Region und schauen auch darauf, dass die Budgets halten.

MZ: Mit dem Projekt Spielberg hat die Gemeinde einen Großinvestor - wie läuft die Zusammenarbeit?

Lenger: Wir haben ein gutes Einvernehmen, das funktioniert ausgezeichnet. Es wächst alles zusammen.

MZ: Sind Ihnen bereits weitere Ausbaupläne bekannt?
Lenger: Da dringt zu uns wenig durch. Aber man wird vom Projekt Spielberg ja immer wieder überrascht. Ich denke, eine Erweiterung muss auch Sinn machen.

MZ: Im Vorfeld der Wahl gab es von der ÖVP den Vorschlag, mit Unterstützung von Red Bull alle Straßen binnen eines Jahres zu sanieren. Ist das aus Ihrer Sicht realisierbar?
Lenger: Das ist schon aus zwei Gründen nicht möglich: Ers-tens kann man die Einnahmen nicht so einfach zweckbinden - das wäre für die Entwicklung nicht gut. Zweitens weiß niemand, ob Red Bull da auch mitspielen würde. Aber wir kommen auch so Schritt für Schritt ans Ziel.

MZ: Spielberg ist nicht nur Motorsport-, sondern auch Kulturstadt. Kann man das Angebot so wie bisher halten?
Lenger: Wir sind sehr stolz auf unser Programm, auch die Besucherzahlen sind immer sehr gut. Solange das so bleibt, werden wir das sicher weiterführen. Der Erfolg gibt uns recht.

MZ: Abschließend bitte noch ein Siegertipp für Sonntag ...
Lenger: Ein Red Bull-Sieg würde mich sehr freuen, das wäre ihnen zu vergönnen. Ob Ricciardo oder Kvyat wäre mir persönlich egal.

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