Mangel an Glaubwürdigkeit
Die politische Mitte steckt in der Krise

"Krisenzeiten brauchen eine starke Mitte", so der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler in einem Interview. | Foto: Regionalmedien Steiermark
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  • "Krisenzeiten brauchen eine starke Mitte", so der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler in einem Interview.
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Die Politik befindet sich in einer Glaubwürdigkeits-Krise. Diese hat sich über Jahre hinweg durch Fehlverhalten, inkompetentes Auftreten, Korruptionsanfälligkeit und Problemlösungsschwäche aufgebaut. Befeuert wurde und wird die immer weniger gegebene Akzeptanz von Politikern vor allem durch digitale Medien. Dass hier von "sozialen Medien" die Rede ist, habe ich immer schon kritisch gesehen. Ich habe sie in meinen Beiträgen oft als "asoziale Medien" bezeichnet und dafür sowohl Zustimmung als auch Kritik geerntet. Ich bleibe bei meiner Meinung. Ich halte sie mittlerweile auch für demokratiegefährdend. Eine Mitschuld am aktuellen Trend gebe ich aber auch vielen klassischen Medien, die zu entlarvten publizistischen Steigbügelhaltern eines politischen Mainstreams geworden sind, der ideologische Einseitigkeit und Manipulation vor ehrliche und unabhängige Information stellt und den journalistischen Grundsatz "audiatur et altera pars" (man höre auch die andere Seite) sehr oft sträflich vernachlässigt. Das haben die Medienkonsumenten überrissen. Politik und Medien sind eng miteinander verknüpft. Beide leiden immer öfter unter fehlender Akzeptanz. Anstatt Fehler kritisch bei sich selbst zu suchen, sucht man die Schuldigen lieber anderswo. Das ergibt oft ein erbärmliches Bild und erzeugt bei den Bürgern noch mehr Ablehnung und Misstrauen. Auf der Suche nach der mitunter gefährlichen Wahrheit, nach Halt und Stabilität, stolpern die Wähler hin zu politischen Rändern. Die politische Mitte steckt in der Krise. Daraus befreien kann sie sich nur selbst.

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