NOTABENE: Den Letzten beißen die Hunde

Wenn man Johann Straner auf das reduziert, was er falsch gemacht hat, kommt dieses Gerichtsurteil über ihn zustande. Das, was er alles richtig gemacht hat, zählt vor Gericht nicht oder ist nicht relevant. Dass Bürgermeister und mit ihnen alle, die Verantwortung tragen, immer mit einem Fuß im Kriminal stehen, macht das Urteil für Straner nicht leichter. Zwei Jahre und 10 Monate unbedingt (noch nicht rechtskräftig, weil dagegen berufen wird), das nennt der bekannte Politikberater und Kabarettist Rudi Fußi in seinem Blog ein „Schandurteil“. Der Fohnsdorfer hat im Jahr 2002 das Volksbegehren gegen die Abfangjäger initiiert und dafür 624.807 Unterschriften bekommen. Zum Fall Straner schreibt er unter anderem: „Eigentlich ist ihm sofort als Akt des Widerstandes die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Fohnsdorf zu verleihen und der Hauptplatz nach ihm zu benennen. Als Dank für seine Leistungen, die er für meine Heimatgemeinde erbracht hat.“
Besonders kratzt ihn auch, dass das Urteil mit einem Fußfesselverbot ausgesprochen wurde und der „gerade Michl“ zumindest die Hälfte seiner Strafe im Häfn absitzen soll. Das sehen mit ihm auch viele Bewohner von Fohnsdorf so. Viele äußerten in den letzten Tagen dazu ihre Meinung. Manche ganz offen und geradlinig, andere anonym, weil sie offenbar zu feig dazu sind, ihre Meinung offen und ehrlich zu äußern. Wovor haben diese Herrschaften Angst? Leben wir nicht in einem Land, in dem Meinungsfreiheit herrscht?
Meiner Meinung nach ist Straner „ein Bauernopfer“, das nun die alleinige Schuld an allem tragen soll. Ich halte das nicht für gerecht, waren doch auch von Landesseite viele Verantwortungsträger involviert. Sie putzen sich jetzt alle ab und drücken sich vor ihrer Mitverantwortung. Das ist schäbig. Straner ist dafür wirklich zu bedauern. Aber den Letzten beißen bekanntlich die Hunde.

Lesen Sie dazu Meinungen zum Straner-Urteil im Rahmen unserer Umfrage in der Print-Ausgabe der Murtaler Zeitung.

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