Harte Schale, weicher Kern

Robert Weber war zuletzt als „MS Security-Mitarbeiter“ weltweit für den Formel 1-Rennstall Force India tätig. | Foto: Taucher
  • Robert Weber war zuletzt als „MS Security-Mitarbeiter“ weltweit für den Formel 1-Rennstall Force India tätig.
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Viel zu früh bist du gegangen, auf eine Reise ohne Wiederkehr. Tiefer Schmerz hält uns gefangen, denn wir vermissen dich so sehr.“ Passender hätte der Spruch auf der Parte von Robert Weber, der nach seinem plötzlichen und überraschenden Ableben am 7. Oktober im japanischen Suzuka vergangenen Samstag in Knittelfeld endgültig von seinem irdischen Lebensweg verabschiedet wurde, nicht sein können. Angeführt von Gattin Brigitte, Tochter Nadine mit Martin und Mutter Josefine haben sich dazu unzählige namhafte Weggefährten, Freunde und Bekannte des rund ein halbes Jahr vor seinem 60. Geburtstag verstorbenen Zeltwegers eingefunden. „Schnell und aufregend“, wie sein viel zu kurzes Leben, wurde die Verabschiedung mit einem Vivaldi-Stück eingeleitet.

Passende Worte von Weggefährten

Mit Vizebgm. Helmut Ranzmaier, Dr. Siegfried Ledolter (Eishockeyverband), Christian Popatnig (EVZ Murtal Lions), Siegfried Kaltenegger (Österreichring-Sicherheitsstaffel) und Herwig Habian fanden fünf wichtige Weggefährten auch die passenden Worte. In ihren unterschiedlichsten Zugangsweisen und Beziehungen zum Verstorbenen gaben sie nicht nur persönliche Begegnungen und spezielle Momente preis, sondern würdigten auch dessen umsichtige und ehrgeizige Arbeit, nicht nur im Dienste des Eishockey- und Motorsports. Wie von Herwig Habian treffend zum Ausdruck gebracht, hat sich Robert auch für die Menschen in der Stadt Zeltweg verdient gemacht. Als Beispiele unter unzähligen Projekten nannte er Heizung- und Bädereinbau in den Gemeindewohnungen sowie die von ihm angeregte Umsetzung des Platzlmarktes inklusive des von ihm selbst entworfenen einzigartigen Zeltdaches.

Eishockeysport war eine wichtige Rolle

Zeit seines Lebens hat beim ausgebildeten Finanzbuchhalter der Motor- und Eishockeysport eine wichtige Rolle gespielt und ist für ihn zum Lebenselixier geworden, wie auch die Worte von Christian Popatnig, Siegfried Ledolter und Siegfried Kaltenegger eindrucksvoll bestätigten.
Harte Schale, weicher Kern, Handschlagqualität, Verlässlichkeit, Ehrgeiz, Leidenschaft, knallhartes Durchsetzungsvermögen, wenn es darum ging, seinen geliebten Eishockeyverein rund um Verbandsangelegenheiten zu vertreten. Entschlossenheit, Klartext, tiefe Leidenschaft sowie „Anpacken“ und Verantwortung übernehmen in guten und in schlechten Zeiten sind nur einige Charakterzüge, mit denen er sich regional, national und international einen Namen gemacht hat.

Langjähriger Obmann des EV Zeltweg

In der EV Zeltweg-Vereinschronik hat er sich als langjähriger Obmann verdient gemacht, Erfolge gefeiert, aber auch so manchen groben Misserfolg mitgetragen. Unvergessen sind auch seine Verdienste rund um die U 20-Weltmeisterschaft und Sommer-Eishockeyschule in der Aichfeldhalle.
Ohne Roberts Initiative hätten Eishockey-Kapazunder wie Igor Liba, Kyösty Karjalainen, Jozef Dano etc. nicht den EVZ-Dress getragen, die vielen Eishockeyfans aus dem Murtal mit Spitzeneishockey begeistert und zudem als Vorbilder und Leitfiguren für viele junge Spieler agiert. Im Sog dieser Weltklasse-Akteure entwickelten sich u. a. die Zeltweger Cracks Manuel und Stefan Geier sowie Michael Schiechl zu Nationalteamspielern und sind heute noch als gestandene Bundesligaprofis bei Topvereinen wie dem KAC und Salzburg aktiv. Ohne Robert Weber würde es mit hoher Wahrscheinlichkeit den Eishockeysport in Zeltweg in der jetzigen Struktur wohl nicht mehr geben.

Motorsportfieber in die Wiege gelegt

Das Motorsportfieber wurde dem Träger des Landessportehrenzeichens in Gold schon durch seinen Vater, der bereits bei den Flugplatzrennen in Zeltweg als Streckenposten gearbeitet hat, in die Wiege gelegt. Robert junior war damals bereits als Zaungast dabei und hat in Kindheitstagen und später am alten Österreichring sein Taschengeld mit Flaschen sammeln, Programmhefteverkauf und als Hendl-Grillmeister aufgebessert. Als Assistent des damaligen Streckensprechers Robert Seeger oder der ORF-Legende Edi Finger arbeitete er seinerzeit auch eine zeitlang im Pressezentrum mit. Nach seiner Mitgliedschaft in der Österreichring-Sicherheitsstaffel hat ihn vor einigen Jahren der Securityvirus gepackt.

Weltweit als Security im Einsatz

Heuer war er bereits für die Murtaler-Firma „MS Security“ die fünfte Saison bei jedem Formel 1-Grand Prix weltweit für das Force India-Formel 1-Team im Einsatz und wurde mittendrin bei seinem geliebten Job in Suzuka aus seinem irdischen Dasein abberufen. Dass er im britischen Team voll integriert war, bestätigen nicht nur die alljährlichen Einladungen zur Weihnachtsfeier in Silverstone, sondern auch die Anwesenheit eines hochrangigen Teammitgliedes bei der Verabschiedung.
Das letzte L&M-Zigarettenschachterl inklusive Feuerzeug hat beim Abschied auch nicht gefehlt und bekam neben zwei speziellen Trauerkerzen einen Ehrenplatz in der PAX-Verabschiedungshalle. Ein Fanschal des EV Zeltweg Murtal Lions, dem Nachfolgeverein seiner „Löwen“, hat ihm sicherlich auch noch eine letzte große Freude bereitet.

Letzte Reise angetreten

Nach vielen schönen Reisen hat Robert hoffentlich zufrieden seine allerletzte angetreten, er wurde dabei durch den Hit „Geboren um zu leben“ der deutschen Band „Unheilig“, ausgesucht von seiner geliebten Tochter Nadine, passend begleitet.
Vizebgm. Helmut Ranzmaier hat es angesprochen und gemeint: „Eine Mutter trauert um ihren Sohn, eine Tochter um ihren Vater und eine Frau um ihren geliebten Ehegatten.“
Wir dürfen diese Worte insofern ergänzen, dass wir um einen lieben und echten Freund trauern. So wie auf den Trauerkerzen zu lesen war „Die wir im Herzen tragen, leben in uns weiter“ oder „Der Tod ist die Grenze des Lebens, aber nicht die Liebe“ und in Dankbarkeit für die aufrichtige Freundschaft, deinen Einsatz und die stets hervorragende Zusammenarbeit verbleibt uns dir jetzt an dieser Stelle nochmals von Herzen zu danken.
Ruhe in Frieden!

Fritz Meyer und Fredi Taucher

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