Wohnbau: Wie es da in Zukunft aussieht?

Wohnbaulandesrat Johann Seitinger: „Wir werden künftig höher und dichter bauen müssen, aber auch die historischen Ortskerne besser nützen.“ | Foto: Waldhuber
  • Wohnbaulandesrat Johann Seitinger: „Wir werden künftig höher und dichter bauen müssen, aber auch die historischen Ortskerne besser nützen.“
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Autor: Heinz Waldhuber

Im Veranstaltungszentrum Judenburg stand die Zukunft des Wohnbaues auf der Agenda.

JUDENBURG. Die Menschheit wächst stetig. Etwa sieben Milliarden Menschen leben auf der Erde, mehr als die Hälfte davon in Städten. Laut UNO wird die Weltbevölkerung bis 2050 um ein weiteres Drittel wachsen. Aber wo werden all diese Menschen dann unterkommen? Wie wird der enorme Energiebedarf der Megacitys gedeckt? Wird es gelingen, die Umweltverschmutzung und den CO2-Ausstoß zu reduzieren? Architekten und Städteplaner stehen vor großen Herausforderungen.
Fragen, mit denen man sich auch im Land Steiermark auseinandersetzt. „Wir werden künftig höher und dichter bauen müssen, aber auch die historischen Ortskerne besser nützen“, so der steirische Wohnbaulandesrat Johann Seitinger bei der kürzlich im Judenburger Veranstaltungszentrum durchgeführten Informationsveranstaltung, die unter dem Motto „Wohnen der Zukunft“ nicht nur mit einer Road-Show aufwartete, sondern sich auch mit zahlreichen Fragen rund um das Wohnen und den Wohnbau beschäftigte. Ein Pflichttermin nicht nur für Architekten und Bauleute, sondern auch für Private, die sich mit der Problematik des Wohnens von morgen auseinandersetzen.

In die Höhe zu bauen, sei nur bedingt die Lösung für die Zukunft, so Seitinger. Zugleich können Städte in den dicht besiedelten Regionen auch nicht endlos in die Breite wachsen. Das Ausweisen neuer Baugebiete am Rand von Stadt- und Gemeindegrenzen stößt zudem auf ökologische Bedenken. Die wenig verbliebenen Freiflächen sollen lieber als Naherholungsgebiete und grüne Korridore ausgewiesen werden.

Deshalb lautet heute in den Städten das Zauberwort: „Verdichten“. Dieses Prinzip sieht eine deutlich engere Bebauung innerhalb der städtischen Kernzonen vor. Durch eine bessere Ausnutzung der bereits voll erschlossenen, aber noch nicht bebauten Baulücken und Brachflächen soll zusätzlich benötigter Wohnraum geschaffen werden.

Eine der größten Herausforderungen für die Zukunft des Wohnens ist die Frage des Energieverbrauchs. Die Zeit der fossilen Brennstoffe wird früher oder später zu Ende gehen. Zugleich muss der CO2-Ausstoß weltweit drastisch gesenkt werden. Es geht bei der Zukunft im Wohnungsbau also auch um nachhaltige Energiekonzepte und um Umweltschutz. Häuser müssen ihren Energieverbrauch drastisch reduzieren, im besten Fall sogar Energie produzieren.

Neubausiedlungen mit sogenannten Niedrigenergiehäusern sprießen geradezu aus dem Boden. Diese Häuser dürfen je nach Bauordnung einen nur sehr geringen Energiebedarf an Heizwärme und Warmwasseraufbereitung haben. Das Sparpotenzial wird vor allem durch eine stark verbesserte Wärmedämmung erreicht.
Das Passivhaus hingegen kommt durch ein optimiertes Zusammenspiel von Lüftung, Wärmedämmung und Sonneneinstrahlung auf den Fens-tern ganz ohne Heizung aus und gilt als konsequente Weiterentwicklung des Niedrig-energiehauses.
Doch es geht sogar noch besser: Das Plusenergiehaus ist längst keine Zukunftsvision mehr, sondern machbar. Hierbei wird das Haus, das nach dem gleichen Prinzip des Passivhauses beheizt wird, sogar zum Kraftwerk, das überschüssige Energie ins Stromnetz einspeist. Das Plusenergiehaus produziert mittels Sonnenkollektoren und Wärmespeichern zu 100 Prozent regenerative Energie und läuft als emissionsfreier Betrieb. Und falls einmal zuviel Strom produziert wird, kann er an den örtlichen Energieversorger verkauft werden.

Spitzen-Referenten informierten in kurzen Statements über die wichtigsten Wohn-trends – vom sicheren Wohnen über das Sanieren bis zur Wohnbauförderung. Die Themen des informativen Abends reichten über zukünftige Wohntrends, den Schutz vor Einbruch und Naturkatastrophen wie beispielsweise Hochwasser, bis zum leistbaren Wohnen, den geförderten Wohnbau und die Wohnbaubörse:
Welche Förderungen bekomme ich für meine Wohnung oder mein Haus? Wie sicher wohne ich? Was kann ich selbst zum Schutz meines Eigenheims beitragen? Wie saniere ich richtig und energieeffizient? Besonders interessant waren die Feststellungen, wo im Haushalt versteckte Energiefresser lauern, aber auch die Vorausschau auf den Wohnbau, wie er sich im Jahre 2030 präsentieren wird. Unter den Teilnehmern dieses Meetings sah man neben zahlreichen Bürgermeis-tern unter der Leitung des Judenburger Stadtoberhauptes Hannes Dolleschall und Vertretern der Exekutive auch die beiden LAbg. Gabriele Kolar und Hermann Hartleb.

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