Bezirk Neunkirchen
Arzt verweigerte Patientin Untersuchung
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Zwei Frauen, ein Ärgernis: ein Doktor behandelte beide nicht. Wir haben bei der Ärztekammer nachgehakt.
Viele Leser erinnern sich noch an den Fall jenes Doktors, der einer Ternitzerin die Untersuchung verweigerte, obwohl diese im Vorfeld negativ auf Corona getestet worden war. Stattdessen wurde sie als Corona-Verdachtsfall gemeldet (die RegionalMedien berichteten). Eine ähnliche Erfahrung mit demselben Mediziner machte Isabella P. am 22. Oktober dieses Jahres. "Ich habe mich geärgert; mein Mann meinte, so etwas gehört in die Zeitung. Aber ich habe die Sache dann auf sich beruhen lassen", so die Breitenauerin.
"Ich habe mich geärgert; mein Mann meinte,
so etwas gehört in die Zeitung. Aber ich habe
die Sache dann auf sich beruhen lassen."
Isabella P. aus Breitenau
Als sie dann jedoch von der Ternitzerin erfuhr, die nicht behandelt wurde, änderte das für sie alles. Isabella P. hatte telefonisch um einen Untersuchungstermin bei dem Doktor gebeten. Ihr Hausarzt hatte nämlich zu dem Zeitpunkt keine Ordination."Ich hatte arge Schmerzen. Mir sagte die Sprechstundenhilfe, dass eine Untersuchung ohne PCR-Test wohl nichts wird. Ich arbeite in einem Spital, bin geimpft und werde dort regelmäßig getestet, nur ein PCR-Test ging sich nicht aus." Tatsächlich konnte P. den Arzt ans Telefon bekommen. Aber: "Er hat klargemacht: kein PCR-Test, keine Untersuchung", so die Breitenauerin, die in diesem Verhalten einen Fall von unterlassener Hilfeleistung ortet.Übrigens: ein anderer Doktor aus dem Bezirk untersuchte Isabella P. sehr wohl. "Diagnose Nierenbeckenentzündung", so P.
Ärztekammer ist aktiv
"Wir können Ihnen mitteilen, dass wir den Anschuldigungen derzeit nachgehen. Details können wir zur Zeit leider keine weitergeben, da uns die entsprechenden Informationen zum aktuellen Zeitpunkt fehlen", hieß es in einer ersten Reaktion der Ärztekammer.
Die RegionalMedien NÖ fragten bei Dr. Christian Freis nach, um seine Sicht der Dinge zu erfragen. "Wir geben keine Stellungnahme ab. Unser Patientenverkehr hat nichts mit der Zeitung zu tun", erklärte der Mediziner kurz angebunden. Unsere wichtigste Frage wäre gewesen: "Halten Sie es nicht für die Pflicht eines Arztes einer Erkrankten zu helfen?"
Die ausführliche Anfrage der RegionalMedien erging auch per Email (siehe Screenshot unten), obwohl aus der Ordination auch angemerkt wurde, das Mail habe man nie bekommen.
"Zweiter "spezieller" Arzt
Nicht nur der Neunkirchner Mediziner geht eigenwillig beim Selektieren seiner Patienten vor. Eine Aspanger Ärztin sorgte mit einem Aushang vor ihrer Ordination für Unmut. Darin machte sie deutlich, dass sie nur geimpfte und genesene Personen behandelt (die RegionalMedien NÖ berichteten).
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