Neunkirchen/Bürg-Vöstenhof
"Ich war zum Glück nie bei einer Schießerei dabei"
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Neunkirchens frisch pensioniserter Polizeichef Johann Hainfellner (63) blickt auf seine Dienstzeit zurück. Spannend war sie auf jeden Fall.
Mit seinem Kollegen Harald "Dirty Harry" Albrecht bereiste Johann Hainfellner Indien und geriet dabei ins Schwitzen. "Denn im Landeanflug auf Neudelhi durften wir zwei Stunden nicht landen, weil Bombenalarm ausgelöst war. Kurz davor wurde nämlich der Attentäter von Indirah Ghandi hingerichtet", erinnert sich der kürzlich pensionierte Kommandant der Polizeiinspektion Neunkirchen. Wer ihm nachfolgen wird, ist noch offen. "Fünf Personen aus der Dienststelle haben sich beworben", so Hainfellner.
Alles unter Kontrolle
Als Polizeibeamter verdiente sich Hainfellner seine ersten Sporen bei der "Gendarmerie Pottschach". "Dort war ich von 1. Februar 1982 bis 1984 eingesetzt", so der heute 63-Jährige. Ab Oktober 2011 war Hainfellner, der auch Bürgermeister in Bürg-Vöstenhof ist, Kommandant der PI Neunkirchen.
Als Mitglied der Einsatzeinheit stand Hainfellner bei zig Fußballspielen in schwerer Montur, um Krawalle zu verhindern.
Kurios mutete seine Ausbildung an, bei der man als Polizist noch mit dem M1 – dem amerikanischen Infanteriegewehr aus dem Zweiten Weltkrieg – Schießübungen absolvieren musste. Apropos schießen. Das hat sich Johann Hainfellner während seiner ganzen Dienstzeit erspart – zumindest im Ernstfall. "Gott sei Dank. Es ist sicher keine normale Amtshandlung. Die Waffe ist ja nur für die Notwehr und eine Nothilfe für eine dritte Person gedacht."
Zwischen Mord und Fahrradprüfung
Ein Fall hat Hainfellner ordentlich Adrenalin beschert: "Ein Mann erschoss einen anderen. Und wir sind in das Haus mit zwei Zugriffteams rein." Plötzlich ging eine Tür auf und da stand der Verdächtige mit einem Gewehr in der Hand. Er ließ sich festnehmen, aber die Situation war alles andere als entspannt.
Derartige Gewalttaten sind zum Glück die Seltenheit im Bezirk. Hainfellner: "Als Polizist ist man immer im Brennpunkt des Geschehens. Gleichzeitig nimmt man aber auch in Volksschulen die Radfahrprüfung ab. Das sind Kontrapunkte. Man arbeitet mit Kindern zusammen und das war immer etwas sehr Positives für mich."
Ein erster Schritt, wie Hainfellner seine Pension genießen wird, steht bereits fest: "Im Frühjahr reise ich mit meiner Gattin nach Hamburg."
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