Stress mit dem Bürgermeister nebenan
Kein guter Start für eine gute Nachbarschaft
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Nachbarschaftsstreit kommt überall vor. Unschön wird's, wenn man mit "Nachbar Bürgermeister" aneckt.
Vor fünf Monaten fing Familie Orhan Ekrem mit der Sanierung ihres Häuschens in der Dammstraße an. Ihr unmittelbarer Nachbar ist Bürgermeister Walter Jeitler. Mit ihm herrscht (derzeit) kein gutes, nachbarschaftliches Verhältnis.
"Nachdem ich mit der Baustelle begonnen hatte, bekam ich einen Schrieb, was ich hier mache", erzählt der 50-Jährige. Unter anderem ging es um zwei Baucontainer, die vorm Haus standen.
Was dem Neo-Wimpassinger ein schikanös erscheint, zählt zu den Aufgaben einer Gemeinde als Baubehörde erster Instanz. "Für meinen Nachbarn gilt die Bauordnung genauso wie für alle anderen", betont Walter Jeitler: "Da gehört auch dazu, wenn man was auf die Straße stellt, muss man vorher ansuchen. Man darf nicht einfach Container hinstellen."
Und auch der Bau des Balkons, wie bei Ekrem, müsse im Vorfeld bewilligt werden, da hier die Statik verändert werde.
"Die Bauordnung gilt für alle, auch für meinen Nachbarn."
Walter Jeitler, Bürgermeister
Die 200-Liter-Wasser-Bitte
Scheinbar hakt es zwischen Familie Ekrem und Bürgermeister Jeitler vor allem etwas an der Kommunikation. So fasste Ekrem es als Ungefälligkeit auf, als ihm Jeitler neulich kein Wasser für die Mischmaschine lieh. "Er meinte er könne mir nicht helfen. Das tut mir weh", so Ekrem.
Ganz anders klingt die Wasser-Bitte bei Jeitler: "Ich habe gesagt, ich kann ihm kein Wasser geben, weil mein Brunnen noch gefroren ist. Ich habe ihn gebeten, er möge mit dem Wasserleitungsverband Kontakt aufnehmen. Der ist zuständig, nicht die Gemeinde."
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