Payerbach
Muss Familie wegen Verständigungsproblem frieren?

- Lingxian Wu lebt mit ihren beiden Kindern in einer unbeheizten Wohnung. Denn der Vermieter drehte die Heizung ab.
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Eine Familie in Payerbach friert. Warum, darüber gibt es sehr unterschiedlich Aussagen. Die BezirksBlätter informierten den Bürgermeister. Der will helfen.
PAYERBACH. Seit über zwei Jahren bewohnt Lingxian Wu mit ihren Kindern Emmy Ye (17) und Marco Ye (15) eine 73-Quadratmeter-Wohnung in der Hauptstraße 40. Die Wohnung befindet sich hinter dem Geschäftslokal, wo die 45-Jährige Schnitzel und asiatische Küche anbietet. Alles schien gut, bis das Haus an die UEK Wohnungen aus Krakau/Polen verkauft wurde.

- Payerbachs Bürgermeister Jochen Bous (r.) wurde von den BezirksBlättern auf das Schicksal der Familie aufmerksam gemacht. Er will helfen.
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"Uns wurde die Heizung in der Wohnung und im Lokal abgedreht", berichtet die 17-jährige Tochter. Andrii Chystykov von UEK Wohnungen spricht hingegen von einem massiven Kommunikationsproblem und einer defekten Heizanlage. Letzteres sei auch vor der Vertragsunterzeichnung im Rahmen einer Mitgliederversammlung angesprochen worden:
"(...) Frau Wu nahm an diesem Treffen teil. Es wurde angegeben, dass das Restaurant und die Mietwohnung von Frau Wu seit zwei Jahren mit Strom beheizt würden. Ich konnte das letztes Jahr selbst sehen, wie alle Besucher des Restaurants. Die Heizungsanlage in diesem Gebäudeflügel funktioniert seit dem dritten Jahr nicht und ist dadurch ausgefallen."
Chystykov verweist auch auf das jüngste Treffen, "das zwischen Frau Wu und meiner Sekretärin im Beisein eines Anwalts der Versicherungsgesellschaft stattfand, der von Frau Wu selbst eingeladen wurde". "Allerdings wurden alle bei diesem Treffen getroffenen und von der Vertreterin Frau Wu aufgezeichneten Vereinbarungen völlig ignoriert", so der Vermieter weiter.
UEK legt auch einen Mietvertrag vor und merkt an: "Dass Frau Wu willkürlich und illegal einige Räumlichkeiten des Hotels besetzt und sich seit sechs Monaten weigert, dies anzuerkennen."
Und während der Streit ungelöst ist, friert die Familie weiter. Man versucht sich mit kleinen, elektrischen, Heizstrahlern zu helfen und hofft, dass die Vermieter die Stromkosten dafür tragen werden.
"Wir hatten alle drei Schnupfen und Halsschmerzen."
Alle drei Hausbewohner wurden krank. "Wir hatten alle Schnupfen, Halsschmerzen", so Emmy Ye. Nachdem das Lokal nicht richtig beheizt werden kann, kommen immer weniger Kunden. – Das wirkt sich wiederum auf die Einnahmen aus.
Die BezirksBlätter überzeugten sich vor Ort von der Wohnsituation und verständigten Bürgermeister Jochen Bous. Der fragte sofort bei der Hausverwaltung der Gemeinde nach: "Es gebe ein Quartier, nicht weit von der aktuellen Anschrift entfernt."
Ein Stück Hoffnung
Und noch ein Silberstreif am Horizont: es gebe da noch ein leerstehendes Geschäftslokal im Ort, wo seinerzeit ein Chinarestaurant einquartiert war... vielleicht wird das ein guter Neustart.
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