Bezirk Neunkirchen/Wiener Neustadt
NEUSTART – zusammen gegen die Gewalt

Alexander Grohs leitet "Neustart". | Foto: privat
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Der Verein "NEUSTART" ist ein wichtiges Rädchen, um Gewaltfälle in der Gesellschaft einzudämmen.

Nicht nur Gewaltopfer, auch die Täter brauchen Hilfe. | Foto: Symbolfoto Santrucek
  • Nicht nur Gewaltopfer, auch die Täter brauchen Hilfe.
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BEZIRK NEUNKIRCHEN/WR. NEUSTADT. In einem hochsensiblen Wirkungsbereich bewegt sich Alexander Grohs, Leiter des Vereins NEUSTART Niederösterreich. Der Verein betreut jährlich im Bezirk Neunkirchen rund 530 Person im Auftrag der Justiz und Polizei; im Raum Wiener Neustadt sind es gar 740 Personen. Grohs arbeitet eng mit Neunkirchens Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Johann Neumüller zusammen, der für die Polizei  als Landestrainer für Gewalt in der Privatsphäre aktiv ist.
Die Wirkungsbereiche von NEUSTART:

  • Bewährungshilfe
  • Tatausgleich
  • elektronisch überwachter Hausarrest
  • Vermittlung gemeinnütziger Leistungen
  • Gewaltpräventionsberatung
Alexander Grohs. | Foto: privat

NEUSTART-Auflage für Täter

Die Auflage für den Täter: "Nach einer Verhängung muss sich eine, vom Betretungs- und Annäherungsverbot betroffene, Person binnen fünf Tagen mit dem Verein NEUSTART in Verbindung setzen und binnen vierzehn Tagen jedenfalls einen ersten Termin absolvieren", erklärt Grohs. Detail am Rande: ca. 71 Prozent der Täter melden sich innerhalb der Frist und 91 Prozent der Zugewiesenen sind männlich. Grohs:

"Wichtig ist, dass man sobald als möglich mit der Beratung beginnt, um das Zeitfenster nach einem Vorfall nutzen zu können. Ziele in den Gesprächen sind ein Gewaltstopp, Normverdeutlichung, Verantwortungsübernahme und die Motivation zur Verhaltensänderung."

Anstieg bei der Gewalt zuhause

Den größten Anstieg an Fällen gab es bei Gewalt in der Privatsphäre, wo jährlich rund 150 Personen im Bezirk Neunkirchen und 130 im Raum Wiener Neustadt nach einem gegen sie ausgesprochenen Betretungs- und Annäherungsverbot eine sechsstündige verpflichtende Gewaltpräventionsberatung bei den Sozialarbeiter:innen des Vereines absolvieren müssen.

"Die hohen Zahlen bei einem Betretungs- und Annäherungsverbot zeigen die Sensibilität der Polizei bei ihren Einsätzen bei Gewalt in der Privatsphäre. Dies muss nicht bedeuten, dass die Gewalt generell steigt, sondern dass steigende Bewusstsein in der Bevölkerung und die Bereitschaft der Opfer Schritte dagegen zu unternehmen sowie Hilfe bei Polizei und Opferschutz zu holen."

Grohs befürchtet, dass der Anstieg ausgesprochener Betretungsverbote andauern wird. Im Bezirk Neunkirchen stieg die Zahl auf etwa 150 pro Jahr. "Und auch 2023 dürfte sich dieser Trend mit 52 in den ersten 4 Monaten ausgesprochenen Betretungsverboten fortsetzen", meint Grohs.

Alexander Grohs arbeitet eng mit Bezirkspolizeikommandant Johann Neumüller zusammen. | Foto: Santrucek
  • Alexander Grohs arbeitet eng mit Bezirkspolizeikommandant Johann Neumüller zusammen.
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Wissenswertes
NEUSTART betreut im Bezirk Neunkirchen jährlich rund 539 Personen im Auftrag von Justiz und Polizei. In Wr. Neustadt und Wr. Neustadt-Umgebung sind es jährlich rund 740 Personen. 2022 wurde der größte Zuwachs im Bereich der Gewaltpräventionsberatung verzeichnet. Zwischen NEUSTART und der Polizei erfolgt eine gute Zusammenarbeit im Sinne der opferschutzorientierten Täterarbeit.
Über den Verein NEUSTART
Seit 1957 arbeitet NEUSTART in den Bereichen Straffälligenhilfe (Bewährungshilfe, Haftentlassenenhilfe), Opferhilfe und Prävention. Der Verein bietet Einzelnen und der Gesellschaft Hilfen und Lösungen zur Bewältigung von Konflikten und zum Schutz vor Kriminalität an. NEUSTART beschäftigt 710 haupt- und rund 1.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit zählt NEUSTART zu einer der größten Non-Profit-Organisationen in Österreich. Kontakt: www.neustart.at


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