Ternitz fördert
Rehkitz-Rettung mit "Hilfe von oben"
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Schon im Vorjahr wurden Rehkitze von Drohnen im Rahmen eines Vorführfluges in Feldern aufgespürt und so vorm Mähdrescher-Mähwerk bewahrt. Mehr dazu liest du hier. Nun wird diese Tierliebe mittels Drohnen von der Stadt finanziell unterstützt.
Die Mähsaison läuft. Und jedes Jahr bedeutet dies den Tod für Rehkitze. "Immer wieder werden Rehkitze beim Mähen verstümmelt oder getötet. Alleine in Österreich sind es geschätzte 25.000 Stück pro Jahr", weiß Bürgermeister Rupert Dworak (SPÖ).
Das war auch der Grund, weshalb Ternitz im Vorjahr einen Probelauf unternahm, um Rehkitze mit "Hilfe von oben" zu retten. Es zeigte sich, dass Drohnen, die, in Feldern verborgenen Rehkitze aufspüren, und somit retten können.
100 Prozent Subventionierung des Einsatzes
Die Stadtgemeinde Ternitz hat daher heuer in Zusammenarbeit mit der Firma SpektakulAir ein Pilotprojekt gestartet, um den Mähtod der Kitze vorzubeugen. Dworak: "Während der Mähsaison gibt es eine vom Geschäftsführer der Firma SpektakulAir – Alexander Wipplinger – eingerichtete Hotline, bei der man sich jederzeit für eine Kitzerettung anmelden kann."
Durch dieses, im Jahr 2022 zu 100 Prozent subventionierten, Pionierprojektes konnten bis dato zahlreiche Rehkitze so dem grausamen Mähtod entkommen.
Termin mit Landwirt vereinbaren und schon wird geflogen
Gemeinsam mit den Landwirten fixieren die Drohnenpiloten einen Termin. Alexander Wipplinger oder sein Geschäftspartner Florian Willemsen reisen dann mit der Drohne an. "Des Weiteren ist ein Jäger über die Rehkitzrettung zu informieren, da das Erlegen, Fangen und Nachstellen von Wild als Jagd definiert ist. Während der Rettungsaktion muss daher nach österreichischem Recht ein Jäger anwesend sein. Meist ist es allerdings direkt die Jägerschaft, die die Drohnenpiloten informiert", so der Stadtchef.
Engagiert bei der Sache
Besonderen Dank möchte die Stadtgemeinde Ternitz hierbei Tierarzt Christian Kahofer und Hegeringleiter Herbert Gersthofer – der Vorsitzende des Rehwildausschusses des Bezirks – aussprechen. "Die dieses Projekt mit großem Engagement unterstützen und maßgeblich an der erfolgreichen Umsetzung beteiligt sind", streut Dworak Kahofer und Gersthofer Rosen.
Zur Sache
Wenn ein Kitz geortet und geborgen wird, ist zu beachten, dass dieses nur mit Handschuhen und am besten mit viel Gras angefasst wird, um es in die vorbereitete Rettungskiste zu legen. Dies ist besonders wichtig, da die Kitze ansonsten den Geruch des Menschen annehmen und vom Muttertier verstoßen werden könnten. Die Rettungsaktionen funktionieren am besten in den frühen Morgenstunden mit einer Wärmebildkamera an der Drohne. In der Praxis ist der Drohneneinsatz nur direkt vor dem Mähen sinnvoll.
Landwirte und Jäger des Stadtgebietes können unter www.ternitz.rettet-kitze.at oder direkt unter der Kitz-Rettungshotline unter 0680/1522476 einen Termin vereinbaren. Über die Gemeinde ist Andrea Dostal sieben Tage die Woche unter 0664/512 76 45 für Anmeldungen erreichbar.
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