Gloggnitz/Wiener Neustadt
Tortur vor OP für 91-Jährige

- Margareta H. (91) wartet immer noch auf ihre OP.
- Foto: privat
- hochgeladen von Thomas Santrucek
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Ein Darm-Austritt macht einer Gloggnitzerin (91) das Leben zur Hölle. Zugesagte OP-Termine wurden mehrmals kurzfristig abgesagt.
Die Gloggnitzerin Margareta H. (91) und ihre Tochter Margit H. zweifeln am Gesundheitssystem. Denn die 91-jährige wurde bereits zwei Mal für eine Darm-Operation vorbereitet, und dann – kurz vor der Operation – wieder zurück geschickt. "Beim ersten Mal hieß es, dass der Eingriff wegen Corona nicht durchgeführt wird", so die Tochter der Seniorin verärgert.
Ärgernisse zwischendurch
Nach vielen Telefonaten wurde ein neuer Termin vereinbart. Das bedeutete wieder unzählige Voruntersuchungen für die betagte Dame. Für jede einzelne Untersuchung musste Margareta H. vom Landespflegeheim in Gloggnitz mit der Rettung ins Spital kutschiert werden. Es wird auch ein Zeitpunkt für das Gespräch mit der Narkoseärztin vereinbart. "Leider 'vergisst' das Krankenhaus den Termin einzutragen. Wieder eine Rettungsfahrt ohne Ergebnis", so Margit H. zerknirscht.
Vorbereitet, aber...
Dann endlich nahte der heiß ersehnte zweite Termin für das Reponieren des Darms. "Am Tag des Eingriffes wurde meine Mutter neuerlich vorbereitet, musste nüchtern bleiben und es erfolgte eine Darmreinigung", so die Tochter der 91-Jährigen. Doch der Weg ins Spital war wieder umsonst. Am Nachmittag erfuhren die Angehörigen, dass der Eingriff "aufgrund von Kapazitätsproblemen" wieder nicht stattfinden würde. Margareta H., bereits völlig verunsichert, wurde wieder mit der Rettung in das Landespensionistenheim Gloggnitz zurückgebracht. Inzwischen kann die Frau nicht mehr, meinte: "Das Risiko der OP ist mir die Hoffnung auf mehr Lebensqualität wert", so die Pensionistin.
OP-Termin für 9. November
Die Bezirksblätter hakten im Landesklinikum nach, was es mit den OP-Verschiebungen auf sich hatte. Da hieß es: "Die geplante Operation (...) musste an dem dafür vorgesehenen Tag aufgrund einer dringlichen onkologischen Operation verschoben werden. Eine Rektopexie ist aus medizinischer Sicht keine lebensnotwendige Operation – eine akute OP ist bei einer solchen Diagnose nicht indiziert." Aufgrund der an diesem Tag prekären OP- und Anästhesiekapazitäten habe eine Triage getroffen werden müssen, weshalb der Plantermin für Margareta H. nicht eingehalten werden konnte. "Bereits bei der Entlassung wurde aber ein neuerlicher OP-Termin für den 9. November 2021 samt stationärer Aufnahme für den 8. November 2021 fixiert und bekanntgegeben", kommt aus dem Klinikum. die Bezirksblätter wünschen Margareta H., dass dieser Termin nun endlich auch stattfinden kann.
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