Köpferauchen in den Gemeinden
UPDATE zur Kindergarten-Misere im Bezirk
2024 sollen Zweijährige in die Kindergärten. Das stellt selbst Städte wie Neunkirchen vor Probleme.
BEZIRK. Als die BezirksBlätter zum regelmäßigen Bürgermeister-Gespräch Herbert Osterbauers Büro betreten, liegt ein Stadtplan am Tisch. "Baut's wieder?", ging eine erste Frage als Reaktion auf den Plan an den Stadtchef. – Und schon sprach Osterbauer die neue Problematik an, welche die Bezirkshauptstadt ab 2024 treffen wird.
"Wir benötigen in Neunkirchen zwei Mal sechs Kindergartengruppen."
Herbert Osterbauer, Bürgermeister Neunkirchen
"Wir brauchen zwei Mal sechs weitere Kindergartengruppen. Denn ab 2024 sollen auch alle Zweijährigen in den Kindergarten", so Osterbauer. Ein schwacher Trost: mit dieser neuen Situation steht Neunkirchen nicht alleine da. Das Thema wird alle Gemeinden beschäftigen. Gloggnitz und Ternitz sind auch bereits dabei, Lösungen zu suchen.In Neunkirchen ist zumindest ein sechsgruppiger Kindergarten bereits genehmigt. Osterbauer: "Der Rohrbacher Kindergarten ist in die Jahre gekommen. Der wird geschlossen und wir wollen einen neuen bauen. Die Frage ist nur wo." Eine Option sieht der Stadtchef auf der Fläche der alten Wohnhäuser beim Schafferhofergarten, die auch geschleift werden sollen. Doch dann wird es schon wieder eng. Die Suche nach einen geeigneten Grund sei laut Osterbauer noch im Laufen.Ein wenig leichter wird der Bau des zweiten sechsgruppigen Kindergarten. Der ist ohnehin bei der Gartenstadt im Bereich Spitz – zwischen Neunkirchen und Natschbach – geplant.
Mitarbeiter-Suche spannend
"Wir sind gerade dabei, zu erheben. Ich kann aber zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Angaben machen", meint Gloggnitz Bürgermeisterin Irene Gölles zur Bewegung bei den künftigen Kindergartenplätzen der Alpenstadt. Die Anregung, allen Kindern, ab zwei Jahre, einen Kindergartenplatz zur Verfügung zu stellen, findet die Bürgermeisterin allerdings gut: "Da es für berufstätige Mütter und Väter eine Erleichterung sein wird." Als herausfordernd ortet Gölles nicht nur die finanzielle Situation für Umbaumaßnahmen: "sondern auch das Finden von Mitarbeitern".
"Wir werden einen weiteren Kindergarten für sechs Gruppen benötigen."
Rupert Dworak, Bürgermeister Ternitz
Das Kindergarten-Angebot wird auch in Ternitz aufgrund der neuen Anforderungen wachsen müssen. SPÖ-Stadtchef Rupert Dworak: "Das bedeutet den Bau eines weiteren Kindergarten für sechs Gruppen. Wir rechnen mit Kosten von drei bis vier Millionen Euro, wobei es aber 48 Prozent Förderung des Landes gibt."Außerdem sei laut Dworak noch der Sonderfall der Pfarrkindergärten zu berücksichtigen, weil ungewiss sei, wie lange diese noch betrieben würden.Standort Bahnhof PottschachAls Standort für den zusätzlichen Kindergarten würde sich Dworak zufolge das neue Siedlungsgebiet im Umfeld des Pottschacher Bahnhofs anbieten. "Wir wollen im Frühjahr 2023 wissen, wo wir die sechs Gruppen platzieren", so der rote Stadtchef.
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