Internationaler Weltnichtrauchertag
Rauchen belastet die Gesundheit

Landesrat DI Ludwig Schleritzko, Mag.a Alexandra Beroggio (Fachliche Leiterin des Rauchfrei Telefons), Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig sowie KommR Ing. Norbert Fidler (Vorsitzender des Landesstellenausschusses der Österr. Gesundheitskasse in Niederösterreich). | Foto: NLK Pfeiffer
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  • Landesrat DI Ludwig Schleritzko, Mag.a Alexandra Beroggio (Fachliche Leiterin des Rauchfrei Telefons), Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig sowie KommR Ing. Norbert Fidler (Vorsitzender des Landesstellenausschusses der Österr. Gesundheitskasse in Niederösterreich).
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Am 31. Mai findet der Internationale Weltnichtrauchertag statt. Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und Landesrat Ludwig Schleritzko informierten gemeinsam mit Norbert Fidler, Vorsitzender Landesstellenausschuss der ÖGK in Niederösterreich, und Alexandra Beroggio vom Rauchfrei Telefon bei einem Pressetermin im NÖ Landhaus über die Jahresbilanz des Rauchfrei Telefons. Weiters sprachen sie über aktuelle Entwicklungen, unter anderem die Notwendigkeit einer bundesweiten Regelung für Nikotinbeutel.

NÖ. Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig sagte, das heutige Thema sei ein wichtiges gesundheitspolitisches Thema: „Der Tabakkonsum ist für mehr als 40 Krankheiten ursächlich bekannt. Rund 14.000 Menschen sterben in Österreich an den Folgen des Rauchens, auf Niederösterreich heruntergebrochen sind das rund 2.650 Menschen, die tatsächlich jährlich an den Folgen des Tabakkonsums sterben.“ Zudem würden auch vielen Menschen an passivem Rauchen sterben. „In Niederösterreich haben wir das Phänomen, dass rund 20 Prozent der Menschen täglich zur Zigarette greift und fünf Prozent ab und zu einmal eine Zigarette rauchen“, so die Landesrätin. 47 Prozent der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher hätten noch nie geraucht und 58 Prozent der Raucherinnen und Raucher hätten schon einmal oder mehrmals versucht, mit dem Rauchen aufzuhören.

Bist du Raucherin oder Raucher?

Gefahr von Nikotinbeuteln

„Die Zahlen sind hoch und wir als Gesundheitspolitiker sind da, um Maßnahmen zu treffen, um Menschen vom Rauchen wegzubringen“, unterstrich sie. Es sei wichtig, dass vor allem junge Menschen nicht zu rauchen beginnen.

„Ich bin überzeugt davon, dass es jedem Menschen unbenommen ist, ob er oder sie raucht oder nicht. Unbestritten bleibt aber, dass wir jene schützen müssen, die sich nicht selbst schützen können – also die Passivraucher und vor allem Jugendliche und Kinder.“

Ein neues Phänomen seien Nikotinbeutel, wo vor allem Jugendliche sehr gefährdet seien. | Foto: MeinBezirk
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Die Landesrätin sei überzeugt, dass diese Gesundheitsprävention nicht nur leere Worthülsen sein dürfen, sondern gelebt werden müsse. Ein neues Phänomen seien Nikotinbeutel, wo vor allem Jugendliche sehr gefährdet seien. Laut Königsberger-Ludwig sei es ein sehr „süchtigmachendes Produkt“, bei dem Nikotin über die Mundschleimhaut aufgenommen werde. In vielen Fällen entspreche der Nikotingehalt eines Beutels dem Wert von vier bis sechs Zigaretten. Bei der Gesundheitsreferenten-Konferenz vor wenigen Wochen habe man daher auf Initiative Niederösterreichs den einstimmigen Beschluss gefasst, dass Nikotinbeutel im Tabak- und Nichtraucherschutzgesetz aufgenommen werden sollen. „Ich hoffe sehr, dass der Bund den einstimmigen Beschluss der Landesgesundheitsreferentinnen-Konferenz aufnimmt und in den nächsten Wochen umsetzen wird“, sagte Königsberger-Ludwig.

Rauchen war auch ein Themenschwerpunkt in Niederösterreich

Nur in den Western-Filmen ist rauchen noch cool

85 Prozent der Lungenkrebsfälle gegen auf Rauchen zurück

Landesrat Ludwig Schleritzko führte aus, dass man die Menschen auf die Gefahren und die schädlichen Wirkungen des Rauchens aufmerksam machen müsse:

„Es ist Aufgabe der Politik und unserer Partnerinnen und Partner, wenn es darum geht, eine Aufmerksamkeit zu schaffen und offen und transparent über das Rauchen und seine Schäden zu reden. Es ist wichtig, weil Rauchen für 85 Prozent der Lungenkrebsfälle verantwortlich ist und weil Lungenkrebs zu den häufigsten Krebsarten der Welt gehört. Darüber hinaus zählen COPD sowie Herz- und Kreislauferkrankungen zu den häufigsten Folgen von Rauchen. Herz- und Kreislauferkrankungen sind Todesursache Nummer eins weltweit. Hier sieht man, welche Auswirkungen das auf die unmittelbare Gesundheit hat. Aber es geht darüber hinaus – es hat Auswirkungen auf Haare und Haut bis hin zur Unfruchtbarkeit, die durch Rauchen ausgelöst werden kann“,

unterstrich der Landesrat.

Raucher haben ein signifikant höheres Lungenkrebs-Risiko. | Foto: Pixabay
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Zeitgleich würden immer mehr Menschen mit dem Rauchen anfangen – vor allem junge Menschen, die insbesondere durch vermeintlich „gesündere Alternativen“ wie E-Zigaretten oder Heatsticks mit dem Rauchen beginnen. Dennoch werde – so Schleritzko - auch bei diesen Alternativen Tabak erhitzt und Schadstoffe gelangen in die Lunge. Der Übergang zu richtigen Zigaretten sei oftmals ein fließender. „Wir dürfen da nicht lockerlassen, müssen aufzeigen, wie schädlich Rauchen ist und das es nicht cool ist“, führte er weiter aus. Zudem belaste das Rauchen massiv das Gesundheitssystem und koste dem Staat sehr viel Geld.

„Jeder Raucher, der dem Rauchen den Rücken kehrt, spart uns Belastungen im Gesundheitssystem und spart sich vielleicht die Behandlung einer lebensbedrohlichen Behandlung in einem Landesklinikum. Klar ist, wir müssen dafür sorgen, dass die Anzahl der Patientinnen und Patienten sinkt, die von Folgeschäden des Rauchens behandelt werden müssen“,

unterstrich der Landesrat. Man sei in den Landeskliniken gut aufgestellt, wenn Menschen auf eine Behandlung angewiesen seien. Ein Klinikum, das hier vorangehe, sei das Universitätsklinikum in Krems, das nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft zum Lungenkrebszentrum zertifiziert wurde. Dadurch konnten Betreuungsstrukturen für onkologische Patientinnen du Patienten nachhaltig verbessert werden. Weiters sei dem UK Krems ein Durchbruch in der Behandlung von kleinzelligem Lungenkrebs gelungen.

Der Weltnichtrauchertag am 31. Mai steht ganz im Zeichen des Jugendschutzes. | Foto: Pixabay
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Weltnichtrauchertag zum aktiven Jugendschutz

„In Österreich wurde der volkswirtschaftliche Schaden durch das Rauchen vom IHS zuletzt mit 2,41 Milliarden Euro jährlich beziffert. Seitens der Österreichischen Gesundheitskasse setzen wir deshalb alles daran, nicht nur Kosten fürs Gesundheitssystem zu reduzieren, sondern auch unserer Bevölkerung mehr gesunde Jahre zu ermöglichen“, betonte Norbert Fidler, der Landesstellenausschussvorsitzende der ÖGK in Niederösterreich und ergänzte:

„Der Weltnichtrauchertag am 31. Mai steht ganz im Zeichen des Jugendschutzes. Wir weisen nachdrücklich auf den schädlichen Einfluss von Tabak und Nikotin auf unsere Jugend hin und bieten als ÖGK Kurse zur Nikotinentwöhnung und zahlreiche Ausstiegshilfen über das Rauchfrei Telefon."

Alle aktuellen Angebote finden Interessierte auf gesundheitskasse.at/rauchfrei.
Alexandra Beroggio, Fachliche Leiterin des Rauchfrei Telefons, unterstrich:

„Nikotin ist ein Nervengift, das rasch süchtig macht. Neue Produkte sind nicht reguliert und enthalten sehr unterschiedliche Dosen an Nikotin. Einweg-E-Zigaretten und Nikotinbeutel enthalten außerdem Nikotinsalze, die eine schnellere Anflutung bewirken und die Suchtgefahr erhöhen. Der Ausstieg aus der Nikotinabhängigkeit ist schwer - mit Beratung und Unterstützung gelingt es besser.“

Die Angebote des Rauchfrei Telefons – eine Initiative der Sozialversicherungsträger, der Länder und des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz – wurden 2023 gut angenommen: 6.828 Anrufe zählte das Callcenter, das von der ÖGK in St. Pölten betrieben wird. Zwischen fünf und vierzig Minuten dauert ein solches Beratungsgespräch. Für neun Prozent der Anruferinnen und Anrufer ist es der erste Versuch eines Rauchstopps. Sie erhalten auf Wunsch ein kostenloses „Starterpaket“ mit Informationsmaterialien. 666 Personen wurden 2023 per „Rauchfrei-Ticket“ von Institutionen und niedergelassenen Gesundheitsfachleuten für einen Rückruf durch das Rauchfrei-Telefon gemeldet, davon konnten 554 oder 83 Prozent telefonisch erreicht werden. Auf die Website www.rauchfrei.at gab es rund 400.000 Seitenaufrufe von 151.300 Personen, 113 Personen haben hier online einen Rückruf durch das Rauchfrei Telefon gebucht. Für die Nutzung der Rauchfrei-App, die Mitte 2023 technisch überarbeitet wurde, haben sich 10.300 Personen registriert. 42 Prozent gaben an, die App für einen ersten Rauchstopp zu nutzen.

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