NÖ Landtag
ÖVP verwehrt NÖ's Soldaten den FPÖ-"Klimateller"

FPÖ fordert "Klimateller" für Soldaten; ÖVP meint: Das gibt es schon.  | Foto: pixabay.com
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Mehr Autarkie in den Kasernen und Regionales soll auf dem Teller landen: Die FPÖ will der Zentralküche den Garaus machen. Diesmal ist sie abgeblitzt.

NÖ. Weg von der Zentralküche, hin zum Klimateller: Das will die FPÖ für die Soldaten in Niederösterreich erwirken. Regionales soll frisch auf den Tisch kommen und die Kasernen sollen in Sachen Energieversorgung und Sanitätswesen autarker werden. Das war ein Thema in der Landtagssitzung, die am Donnerstag stattgefunden hat.

"Wir Grünen haben die Zentralküche von Anfang an kritisiert und für einen Schildbürgerstreich gehalten",

führt die Landtagsabgeordnete Silvia Moser von den Grünen aus. Sie spricht sich für die Regionalisierung aus und betont die Wichtigkeit des Truppenübungsplatzes im Waldviertel auch betreffend der Arbeitsplätze. Hervorzuheben sei weiters, dass durch die Regionalität sinnloser Lieferverkehr vermieden werden könnte und damit erteilt sie der täglichen Lieferung von Fertiggerichten im Rahmen des Cook&Chill eine Abfuhr, was sie mit den Worten "Das ist ein no go" tut.

Schlag ins Gesicht

„Die Ahnungslosigkeit, mit der die ÖVP NÖ in der gestrigen Landtagssitzung die Zentralküche beim Österreichischen Bundesheer verteidigt hat, ist erschreckend und ein Schlag ins Gesicht für jeden Soldaten", sagt Jürgen Handler von der FPÖ.

„Die Ahnungslosigkeit, mit der die ÖVP NÖ in der gestrigen Landtagssitzung die Zentralküche beim Österreichischen Bundesheer verteidigt hat, ist erschreckend und ein Schlag ins Gesicht für jeden Soldaten", sagt Jürgen Handler von der FPÖ.  | Foto: FPÖ NÖ
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"Wenn die VP-Abgeordnete Ungersböck von einer Qualitätssteigerung durch zu Tode gekochtes, mit Stickstoff begastes und in Plastik verpacktes Essen spricht, dann ist das blanker Hohn“, so der Wehrsprecher.

Versuchen Sie, regional einzukaufen?

Die Zentralküche bringe Einsparungsvorteile, durch die schonende Zubereitung der Speisen wurde die Qualität gesteiert und 80 Prozent der Soldaten bewerten das Essen als "gut" oder "sehr gut", führt Waltraud Ungersböck von der ÖVP aus. Die Autarkie der Kasernen sei schon ein Thema:

"Dieser Grundsatz muss auch für das Bundesheer gelten".

Grundsätzlich begrüße die ÖVP den Ausbau von regionalen Truppenverpflegungen in Bereichen, wo es machbar ist. Ein momentaner, kompletter Rückbau des Cook&Chill würde jedoch zu Infrastrukturproblemen führen und wäre finanziell nicht zu stemmen.

"Mehrere hundert Millionen Euro wären dazu notwendig",

sagt die Abgeordnete. "Langzeitig unterstützen wir aber einen Prozess, bei dem die Autarkie jeder einzelnen Kaserne individuell beurteilt wird", fügt sie hinzu. Dennoch erteilt sie und die ÖVP dem Antrag der FPÖ eine Absage mit der Begründung, dass "die Inhalte bereits Realität sind".

Blick in die Glaskugel

Für "bemerkenswert“ hält der freiheitliche Wehrsprecher Handler die Tatsache, dass die ÖVP NÖ zu wissen vorgibt, dass 80 Prozent der Produkte aus „heimischer Produktion stammen“.

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In einer Anfragebeantwortung der ÖVP-Verteidigungsministerin vom 28. August 2020 konnte Tanner schließlich keine Auskunft über den Anteil österreichischer und ausländischer Essensanteile geben. Dort heißt es: Da das ÖBH über eine Warenwirtschaftssoftware verfügt, die eine Auswertung einer prozentualen Darstellung österreichischer und ausländischer Fleischanteile sowie eine Zuordnung zu einem Bundesland nur beschränkt ermöglicht und die Daten nur durch händische Durchsicht von Akten, Aufträgen und Rechnungen ermittelt könnten, ersuche ich um Verständnis, dass auf Grund des hohen, nicht zu rechtfertigenden Verwaltungsaufwan­des von einer Auflistung bzw. Gegenüberstellung Abstand genommen wird. Diese Tatsache entlockt Handler die Aussage:

"Da stellt man sich die Frage, ob die ÖVP NÖ hellseherische Fähigkeiten hat".

Hat sie offenbar nicht, wie Ungersböck erklärt: Die Zahlen habe man aus dem Ministerium.
Abstimmung: Der Antrag wurde von der ÖVP abgelehnt.
Für die FPÖ NÖ ist noch nicht aller Tage Abend – sie kündigt weitere Initiativen an, um der Zentralküche den Garaus zu machen. „Wir werden nicht lockerlassen, bis unsere Soldaten endlich wieder eine ordentliche Kost auf den Tellern haben“, sagt Handler.

Zur Sache:
Die Verpflegslogistik beim Österreichischen Bundesheer wird seit dem Jahr 2005 schrittweise auf das System Cook&Chill umgestellt. In Summe betreibt das Bundesheer 88 Verpflegseinrichtungen, davon sind 4 Regionalküchen (Cook&Chill), an denen 58 Finalisierungsküchen (Cook&Chill), 24 Truppenküchen (Cook&Serve) sowie zwei Verpflegsausgabestellen angeschlossen sind. Alleine in Niederösterreich (inkl. Burgenland Nord) werden jährlich 2.084.300 Teiltagesportionen zubereitet – österreichweit sind es 5,7 Mio. Teiltagesportionen.

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