Sicherer Job in NÖ
2.000 Anfragen zu Pflegeausbildung
Teschl-Hofmeister/Eichtinger/Hergovich: Pflegekoordinationsstelle unterstützt und berät vom ersten Anruf bis zum künftigen Arbeitsplatz. 350 Personen sind in Ausbildung, bereits 100 sind in einem Dienstverhältnis.
NÖ. Einen sicheren Job zu haben, das ist – gerade in Pandemiezeiten – wichtig. Der Pflegebereich bietet sowohl jetzt als auch in Zukunft Sicherheit: 800 Jobs sind aktuell frei, Tenzend steigend.
Als Zukunftsbranche wird von der Heimhilfe über die Pflegeassistenz bis hin zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege alles geboten – in NÖ werden immer mehr Maßnahmen gesetzt, um Menschen in die Pflege zu bringen. Georg Hopf hat das Angebot angenommen: "Ich war zwanzig Jahre im Verkauf tätig, aktuell mache ich gerade die Ausbildung zum Pflegeassistent, die ich im August abschließen werde", erzählt er.
Auf der Liste der bundesweiten Mangelberufe nehmen insgesamt fünf Plätze Berufe aus dem Gesundheitswesen ein. Die Koordinationsstellt für Pflegeberufe berät die Menschen, wie Landesrat Martin Eichtinger informiert. „Seit April vergangenen Jahres haben bereits 2.000 Personen ein Interesse an einer Pflegeausbildung bekundet. Über die NÖ Koordinationsstelle konnten rund 1.400 Anfragen bearbeitet werden, 350 Personen sind in Ausbildung, rund 100 Personen haben einen Lehrgang zur Heimhilfe bereits abgeschlossen“.
Bundesweite Reform
„Der Personalbedarf im Pflege- und Betreuungsbereich beschäftigt Österreich, aber auch die Politik darüber hinaus, seit Jahren. Im Zuge unserer Überlegungen zur bundesweiten Reformierung dieses Bereichs haben wir daher, zusätzlich zu den Verhandlungen auf Bundesebene, ein Fünf-Punkte-Programm erarbeitet – die Bezirksblätter haben berichtet.
Ein wesentlicher Teil dieses Programms ist die gezielte Schwerpunktsetzung im Aus- und Weiterbildungsbereich. Mit dem neuen Berufsbild des Sozialen Alltagsbegleiter hat Niederösterreich ein Vorzeigeprojekt geschaffen, das aktuell wissenschaftlich evaluiert und in die Regelfinanzierung integrieren werden soll, um eine zusätzliche Entlastung pflegender Angehöriger sicherzustellen“, so Teschl-Hofmeister, die betont, dass es dennoch wichtig sei, die Pflegereform weiter voranzutreiben "und nicht wieder von vorne zu beginnen", richtet sie ihre Worte an den neuen Sozial- und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein.
„Personen aus dem Bereich Gesundheit, Pflege und Soziales waren mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 17,6 Prozent im Jahr 2020 von den Folgen der Corona-Krise weniger stark betroffen als der Arbeitsmarkt in Niederösterreich insgesamt,“ analysiert AMS NÖ Landesgeschäftsführer Sven Hergovich. „Die personellen Ressourcen für professionelle Pflege und Betreuung bereitzustellen, ist eines der großen Themen der niederösterreichischen Arbeitsmarktpolitik. Daher unterstützen wir im Rahmen unseres Förderangebotes einerseits Unternehmen bei der Höherqualifizierung ihrer Mitarbeiter, andererseits Arbeitsuchende, die sich in diesen Bereichen qualifizieren möchten. Dazu arbeiten wir eng mit der Koordinationsstelle für Pflegeberufe zusammen, um den Arbeitskräftebedarf in der Pflege langfristig zu decken," so Hergovich.
Beratung vom ersten Anruf bis zum Arbeitsplatz
Über die MAG Menschen und Arbeit werden interessierte Personen auf ihrem Weg in die Pflege begleitet – von der Information über Ausbildungs- und Fördermöglichkeiten, der Suche nach einem Ausbildungsplatz, bis hin zum künftigen Arbeitgeber – so wie auch Georg Hopf.
„Besonders gefragt sind die Bereiche Heimhilfe mit einer Ausbildungsdauer von vier Monaten und die einjährige Pflegeassistenz“, sagt Menschen und Arbeit-Geschäftsführer Martin Etlinger.
So absolvieren derzeit über 176 Personen eine Ausbildung zur Pflegeassistenz und weitere 85 Personen einen Heimhilfe-Lehrgang. Sehr gefragt sind auch Qualifizierungen zur Pflegefachassistenz und zur/m Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger/in.
Umschulung für Berufstätige
Auch für Berufstätige gibt es immer mehr Anreize, sich in Richtung Pflege zu orientieren: mit der „Fachkräfteinitiative Pflege und Soziales“. Im Rahmen der NÖ Bildungsförderung seitens des Landes NÖ werden hier Umschulungen, aber auch Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für Erwerbstätige mitfinanziert. Bis zu 80 Prozent der Kurskosten (max. 2.500 Euro, abhängig vom jeweiligen Bruttoeinkommen) werden vom Land NÖ übernommen – ein Online-Antrag reicht!
„Oft weiß man gar nicht, was der Arbeitsmarkt für Möglichkeiten bereithält. Wir versuchen die Menschen dafür zu sensibilisieren und ihnen die nötige Unterstützung zu geben. Pflege ist mehr als ein Beruf, sie ist Berufung und eine Zukunftsperspektive“, sind sich Eichtinger, Teschl-Hofmeister und Hergovich einig.
Weitere Infos
unter der Hotline 02742/9005-19200 oder
www.menschenundarbeit.at
www.noe.gv.at/noe/Arbeitsmarkt/foerderung_Pflegekraefte.html
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