Tierhaltung
Rückgang bei Viehbeständen wegen Billigstimporten bestätigt

 LAbg Silke Dammerer und Bauernbunddirektor Paul Nemecek 
 | Foto: NÖ Bauernbund
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Österreich verzeichnet stark fallende Tierbestände. Aktuell werden in den rot-weiß-roten Ställen rund 2,6 Millionen Schweine (Rückgang von 200.000 Tieren) und 1,86 Millionen Rinder (Rückgang von 10.000 Tieren) gehalten.

NÖ. Dammerer/Nemecek: „MERCOSUR-Abkommen ist schlecht für Konsumenten und Bauern“. Die heimischen bäuerlichen Familienbetriebe stehen vor existenzbedrohenden Herausforderungen und das ist ein Grund zur Sorge, welcher nicht unter den Tisch gekehrt werden sollte.

Zahlen zeigen den Rückgang deutlich

Mit Stichtag 1. Dezember 2022 wurden laut Statistik Austria österreichweit rund 1,86 Millionen Rinder gehalten, was 9 000 Tiere weniger als im Jahre 2021 sind. Die Schaf- und Ziegenbestände nahmen ebenfalls um die 99 000 Tiere ab. 2022 wurden weniger Rinder, Schweine und Einhufer, aber mehr Schafe und Ziegen geschlachtet. Deutlich zu sehen ist allerdings ein leichtes Plus bei ein bis unter zwei Jahre alten Rindern. Die Zahl der Schlachtkälber sank, während jene der anderen Kälber und Jungrinder anstieg.

Österreichische Bauern stark bedroht

Gemeinsam mit Silke Dammerer, designierte Landtagsabgeordnete und Rinderbäuerin aus Ybbs sorgt sich Nemecek um die Zukunft der Rinderbauern in Europa. Das MERCOSUR-Freihandelsabkommen mit südamerikanischen Staaten, wird aktuell von der EU-Kommission stark forciert. So entwickelte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unlängst den Plan, das Abkommen durch einen Verfahrenstrick ohne Zustimmung der nationalen Parlamente zu genehmigen. 

„Klar ist, dass die österreichischen Tierwohl- und Qualitätsstandards zu den höchsten der Welt zählen. Deshalb können und wollen unsere Bäuerinnen und Bauern beim Billigst-Preiskampf nicht mit Ramschimporten aus dem Ausland und Übersee konkurrieren“,

so NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek zu den aktuellen Viehbestandszahlen in Österreich und Niederösterreich.

Foto: pixabay.com

MERCOSUR fördert klimaschädliche Importe

„Kommt das MERCOSUR-Abkommen, dann wird Europa mit Rindfleisch aus Übersee förmlich geflutet. 100.000 Tonnen zusätzlich pro Jahr werden immer mehr heimische Bäuerinnen und Bauern aus dem Markt drängen. Dann droht auch beim Rindfleisch ein noch drastischerer Rückgang und die Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln weicht klimaschädlichen Importen“,

so Dammerer und Nemecek, die beiden betonen, dass MERCOSUR ein echtes Damoklesschwert ist, das die Existenz der blau-gelben Rinderbauern bedroht. Nemecek zeigt die gesellschaftspolitische Bedeutung hinter diesen Zahlen auf:

„Es muss uns bewusst sein, dass ein Rückgang der bäuerlichen Betriebe und der Viehbestände primär eine Steigerung der Importe bedeutet. Für die Bäuerinnen und Bauern bedeutet das einen noch kleineren Anteil am Markt, für die Umwelt mehr schädliche Transportemissionen und für die Konsumenten noch mehr Unsicherheit. Es braucht daher ein klares Bekenntnis zur heimischen Lebensmittelproduktion, zu den heimischen Bäuerinnen und Bauern und zu einer noch strengeren Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln!“

Foto: pixabay.com

Jedes vierte Rind und jedes dritte Schwein stammt aus NÖ

Der Rolle als Agrarland Nummer 1 wird Niederösterreich auch bei der Viehhaltung gerecht. Mit einer aktuellen Haltung von knapp 420.000 Rindern und rund 740.000 Schweinen zeigt sich, dass fast jedes vierte Rind und jedes dritte Schwein seine Heimat in einem niederösterreichischen Stall findet. Dammerer betont abschließend die große Bedeutung der Herkunftskennzeichnung für die Landwirtschaft:

„Viele richtige Schritte und Bauernbundforderungen wurden in den vergangenen Jahren bereits umgesetzt. Für echte Fairness für die Bäuerinnen und Bauern und für mehr Transparenz für die Konsumenten braucht es aber noch weitere und strengere Regeln, damit für alle klar ersichtlich ist, woher das Essen kommt, welches auf unseren Tellern landet.“

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