MeinMed Gesundheitsvortrag
Arthrose: Was tun bei fortschreitenden Gelenksschmerzen?

Volkskrankheit Arthrose – rund 1,4 Millionen Österreicherinnen und Österreicher leiden an der verschleißbedingten Gelenkserkrankung. | Foto: PantherMedia - Arthritis.jpg
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  • Volkskrankheit Arthrose – rund 1,4 Millionen Österreicherinnen und Österreicher leiden an der verschleißbedingten Gelenkserkrankung.
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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für arthrotische Erkrankungen? Diese Frage wurde beim Mein Med-Vortrag in Kooperation mit der Österreichischen Gesundheitskasse am Med Campus der Johannes Kepler Universität geklärt.

LINZ. Arthrose ist eine rheumatische Erkrankung, die am häufigsten im Knie- oder Hüftgelenk auftritt. Sie fördert den Abbauprozess im betroffenen Gelenk und verursacht Schmerzen bei Belastung oder zu Beginn der Bewegung. In Österreich leiden rund 1.4 Millionen Menschen an Arthrose, die getrost als Volkskrankheit bezeichnet werden kann. Dementsprechend groß war auch der Andrang im letztlich prall gefüllten Hörsaal des Med Campus der Linzer Kepler Universität. Tobias Gotterbarm, Vorstand der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, referierte über Diagnostik, Therapiemöglichkeiten und die neuesten Techniken beim Einsetzen von Prothesen. 

Abnützung mit zunehmendem Alter

Die Abnützung der Gelenke tritt früher oder später bei jedem Menschen ein. Am häufigsten zeigen sich erste Beschwerden zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Ursache dafür sind die steten Auf- und Abbauprozesse im Gelenk. Durch den Abrieb des Knorpelmaterials kann es zu Entzündungen kommen, der Schmerz setzt erst im Ruhezustand ein. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer kompletten Abnützung des Knorpels, was zu einer direkten und sehr schmerzhaften Reibung der Gelenkknochen führt.

Je nach Diagnose empfiehlt sich in diesem Fall der Einsatz einer Knie- beziehungsweise Hüftprothese. Laut Gotterbarm waren die Entwicklungen im Prothesensektor in den letzten 20 Jahren enorm. "Wir erreichen eine sehr hohe Patientenzufriedenheit mit neuartigen, flexiblen Prothesen, die sich besser in den Körper einfügen. So halten zum Beispiel 92 Prozent der Teilgelenksprothesen im Knie mehr als 20 Jahre."

Tobias Gotterbarm, Vorstand der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie und Moderatorin  Christine Radmayr; | Foto: BRS
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Die größten Risikofaktoren

Durch einen bewussten Lebensstil lassen sich arthrotische Erkrankungen vermeiden oder zumindest eindämmen. Begünstigt werden Gelenksabnutzungen beispielsweise durch Übergewicht, Über- und Fehlbelastung, Fehlstellung der Beine oder mangelnde Bewegung. Auftretende Beschwerden beginnen meist schleichend und zeigen sich bevorzugt beim Gehen, Stiegen steigen oder bei Hebebewegungen. Oftmals klagen Betroffene über den sogenannten Anlaufschmerz, der sich beim Aufstehen nach einer Ruhephase meldet. Eine genaue Diagnose wird über Röntgenbilder gestellt. "Das Röntgenbild ist bei Arthrose die Basis für alles, was wir machen. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) ist nicht nötig", erklärte Gotterbarm im Zuge seines Vortrages.

Verschiedene Therapiemöglichkeiten

Um arthrotische Schmerzen einzudämmen, empfiehlt es sich viel zu bewegen, ohne dabei zu stark in die Belastung zu gehen. Besonders geeignet sind dafür Bewegungsformen wie Schwimmen oder Radfahren. Hier wird das Gelenk sozusagen mit Nährstoffen "geschmiert" und "geölt" und die Muskulatur zusätzlich gestärkt. Hilfreich können unter anderem auch orthopädische Mittel wie Schuheinlagen bei Fehlstellungen, Rheumasalben, entzündungshemmende Schmerzmittel oder der Einsatz von Hyaluronsäure, welche die Gleitfähigkeit des Knorpels stärkt, sein. Keinesfalls sollte man seinen Körper schonen. "Dies wäre kontraproduktiv und würde den Abbau der Knorpelmasse nur weiter vorantreiben", mahnte Gotterbarm abschließend.

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