Bewegung stärkt Psyche
Experten betonen positive Effekte

- Prim. Priv.-Doz. Kurosch Yazdi-Zorn, Vorstand Klinik für Psychiatrie - mit Schwerpunkt Suchtmedizin, Kepler Universitätsklinikum, Vorstandsvorsitzender pro mente OÖ; Univ.-Prof. Laura M. König, Professorin für Gesundheitspsychologie, Universität Wien; Walter Ablinger, Paralympics-Goldmedaillengewinner.
- Foto: promente/Schuster
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Regelmäßige Bewegung fördert die Ausschüttung von Serotonin und Endorphinen, stärkt die Psyche und verbessert das Wohlbefinden.
OBERÖSTERREICH. Bewegung ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für die Psyche. Dies betonten Experten bei einer Veranstaltung in Linz. Prim. Priv.-Doz. Kurosch Yazdi-Zorn, Vorstandsvorsitzender von pro mente OÖ, erklärt: „Regelmäßiger Sport wirkt antidepressiv.“
Studien zeigen, dass körperliche Aktivität die Ausschüttung von Hormonen wie Serotonin und Endorphinen fördert, die für eine stabile Stimmung sorgen. Bewegung hilft, Stress abzubauen und die mentale Stärke zu erhöhen. Prof. Laura M. König von der Universität Wien ergänzt:
„Schon etwas Bewegung ist besser als keine Bewegung.“ Sie betont die Bedeutung von erreichbaren Zielen und der Selbstwirksamkeit.
Gemeinschaft als Motivationsschub
Yazdi-Zorn hebt hervor, dass der antidepressive Effekt von Bewegung in der Gruppe verstärkt wird. „Da wir Menschen soziale Wesen sind, fällt körperliche Betätigung mit Gleichgesinnten leichter“, sagt er. Die Gemeinschaft kann einen zusätzlichen Anreiz schaffen, besonders in schwierigen Lebensphasen.
„Bewegung hat mir geholfen, in den schwierigsten Momenten meines Lebens wieder aufzustehen,“ Walter Ablinger, Paralympics-Sieger.
Walter Ablinger, Paralympics-Sieger, berichtet, wie er sich durch Sport nach seinem schweren Unfall ein glückliches Leben zurückeroberte: „Bewegung hat mir geholfen, in den schwierigsten Momenten meines Lebens wieder aufzustehen.“ Er betont, dass Bewegung das Selbstwirksamkeitserleben fördert und ein Ventil für Stressabbau ist.
Bewegung im Alltag integrieren
König empfiehlt, klare „Wenn-Dann“-Pläne zu formulieren, um Bewegungsziele zu erreichen. „Wenn ich am Dienstag Feierabend mache, dann gehe ich direkt ins Fitnessstudio“, schlägt sie vor. Walter Ablinger plädiert für einen niederschwelligen Zugang zu Sport und Bewegung: „Es geht nicht darum, wie schnell du bist. Es geht darum, dass du dich bewegst.“ Er betont, dass psychische Gesundheit im Alltag beginnt und schon ein Schritt nach draußen helfen kann, innerlich etwas in Bewegung zu bringen.
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